1. Startseite
  2. Frankfurt

Frankfurt erhält zusätzliche Bahnstrecke – Innenstadt soll entlastet werden

Erstellt:

Von: Dennis Pfeiffer-Goldmann

Kommentare

Als erster Teil des Schienenrings sind nahe dem Stadion die Bauarbeiten für die Regionaltangente West angelaufen.
Als erster Teil des Schienenrings sind nahe dem Stadion die Bauarbeiten für die Regionaltangente West angelaufen. © Christoph Boeckheler

Viele Bahn-Verbindungen führen durch Frankfurts Innenstadt. Nun soll eine weitere Strecke, die Regionaltangente Ost, künftig für Entlastung sorgen.

Frankfurt – Nach der Regionaltangente West soll Frankfurt auch eine zusätzliche Schienenverbindung östlich der Stadt erhalten. Anfang kommenden Jahres soll die Machbarkeitsstudie für dieses Projekt, die Regionaltangente Ost, vorliegen. Das kündigt die Stadtregierung jetzt an.

Ende 2021 sei die Kosten-Nutzung-Untersuchung für das Vorhaben an die Büros Intraplan Consult GmbH und Schüßler-Plan GmbH vergeben worden, heißt es in einem kürzlich veröffentlichten Magistratsbericht. Demnach sei das Ende der Untersuchung fürs erste Quartal 2023 vorgesehen. "Sobald belastbare Ergebnisse vorliegen, wird der Magistrat erneut berichten."

Neue Schienenverbindung in Frankfurt: Innenstadt und Hauptbahnhof sollen entlastet werden

Beide Tangenten im Westen und Osten der Stadt gehören zur Idee eines Schienenrings rund um Frankfurt. Der soll die Innenstadt und vor allem den überlasteten Hauptbahnhof entlasten, indem Menschen in Bahnen tangential an der Stadt vorbeifahren können, wenn sie in der Region unterwegs sind. Bisher müssen Fahrgäste in vielen Fällen durch die Frankfurter Innenstadt fahren oder dort umsteigen, wenn sie in der Region unterwegs sind.

Vor allem der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) treibt die Idee des Schienenrings seit Jahren verstärkt voran. Als erster Teil sind inzwischen nahe des Stadions die Bauarbeiten für die Regionaltangente West (RTW) angelaufen. Sie soll von Bad Homburg und dem Nordwestzentrum via Eschborn sowie von Bad Soden aus über Höchst und den Flughafen nach Neu-Isenburg sowie nach Dreieich fahren. Auf der 50 Kilometer langen Strecke sollen von 2028 Zweisystem-Stadtbahnen verkehren, also ein Mittelding aus S- und U-Bahn. Der Bau der RTW kostet etwas mehr als eine Milliarde Euro.

Wo ganz genau die Regionaltangente Ost (RTO) entlang führen könnte, wird Ergebnis der aktuellen Untersuchung sein. Grob soll sie zwischen Frankfurt-Ostbahnhof und Maintal-Bischofsheim von der nordmainischen Bahnstrecke abzweigen und zwischen Niederdorfelden und Bad Vilbel auf die Niddertalbahn stoßen. Womöglich wird dafür der Bau eines Tunnels durch den Berger Hang notwendig. Die Chancen, dass die RTO dennoch ebenfalls gebaut wird, gelten als nicht allzu gering. Denn der Bund plant bereits mit dieser Bahnstrecke.

Weiterer Schienenring in Frankfurt: Bund plant bereits mit der Strecke

So sieht bereits der Deutschlandtakt Zugfahrten über diese Verbindung vor. Dieser ist ein vom Bundesverkehrsministerium kontinuierlich fortgeführten und angepasstes künftiges Fahrplangefüge, aus dem heraus der Bund die Notwendigkeit von Bahnausbauvorhaben entwickelt.

Dahinter steckt eine grundsätzliche Strategieänderung: Statt auf einige teure, prestigeträchtige Schnellfahrstrecken zu setzen, soll das Bahnnetz so ergänzt werden, dass möglichst viele Züge so schnell fahren können, dass die Fahrgäste bestmögliche Anschlüsse und damit kurze Reisezeiten erreichen können. Dadurch werden besonders Netzergänzungen nötig, die wichtige fehlende Minuten für Umstiege herauskitzeln. Auch der Fernbahntunnel für Frankfurt gehört dazu.

Mehr zu den Plänen des Bundes

Unter www.deutschlandtakt.de sind weitere Informationen zu finden.

Neue Bahnstrecke in Frankfurt: Das sind die Pläne

Laut der Planung des Bundes - die auf einer Abstimmung unter anderem mit dem RMV und dem Land basiert - sollen eines Tages zwei "echte" S-Bahn-Linien über die Strecke der RTO verkehren. So führt die aktuell gültige Netzgrafik eine S7 von Stockheim und Niederdorfelden über die RTO, dann via Konstablerwache und Hauptbahnhof sowie Flughafen-Terminal 3 nach Groß-Gerau, Biblis und Worms auf. Als zweite Linie ist für die RTO-Strecke eine S9 von Bad Vilbel über Frankfurts Ost- und Südbahnhof zum Terminal 3 des Flughafens vorgesehen. Beide Linien sollen demnach im 30-Minuten-Takt fahren.

Unklar ist noch, wo entlang der Strecke Haltestellen gebaut werden könnten. Derer vier sind in der Netzgrafik zwischen Frankfurt-Ost und Bad Vilbel sowie Niederdorfelden vorgesehen. Klar benannt ist aber nur eine neue Station "Bad Vilbel-Gronau Süd". Zudem gilt ein Halt am künftigen S-Bahn-Stopp in Fechenheim in Höhe der Ernst-Heinkel-Straße als nahe liegend. Zwei weitere Halte wären also möglich, zum Beispiel in (oder unter) Enkheim und Bergen.

Auch interessant

Kommentare