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Ironman-Teilnehmer liegt im Sterben

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Der Ironman 2015 in Frankfurt wird von einem tragischen Zwischenfall überschattet.
Der Ironman 2015 in Frankfurt wird von einem tragischen Zwischenfall überschattet. © Christian Christes

Nach dem Ironman Frankfurt am Sonntag liegt ein 40 Jahre alter Australier im Sterben. Der Amateursportler hatte am Abend die Ziellinie überquert und war kurz darauf zusammengebrochen.

Nach dem Ironman Frankfurt am Sonntag liegt ein 40 Jahre alter Australier im Sterben. Der Amateursportler hatte am Abend die Ziellinie überquert und war kurz darauf zusammengebrochen. Die Notfallmediziner stellten ein Hirnödem, also eine Schwellung des Gehirns fest. Diese verschlimmerte sich derart, dass der Tod des Sportlers nur noch eine Frage von Stunden, vielleicht Tagen ist.

Professor Leo Latasch, Ärztlicher Rettungsdienstleiter beim Frankfurter Gesundheitsamt, bestätigte die Informationen dieser Zeitung auf Nachfrage. Der Australier habe nach seinem Zusammenbruch starke Krämpfe gehabt und sei zunächst in einem eigens für den Ironman aufgestellten „Intensivzelt“ am Ziel behandelt worden. Danach sei er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und notoperiert worden. Der Zustand des Sportlers habe sich trotzdem weiter verschlechtert. Mit Medikamenten lasse sich das weitere Anschwellen des Gehirns nicht mehr verhindern, sagte Latasch. „Wir gehen davon aus, dass der Mann nicht überleben wird.“ Die Angehörigen seien informiert worden.

Als Ursache für das Hirnödem führt der Rettungsdienstleiter mangelnde Salzzufuhr an. Der Amateursportler habe nur Leitungswasser und kein natriumhaltiges Wasser getrunken, wie es bei einer körperlich so belastenden Sportveranstaltung wie dem Ironman erforderlich wäre. Natriummangel führt dazu, dass der Wasser-Elektrolyt-Haushalt des Gehirns gestört wird. Latasch berichtet, dass ihm in den vergangenen neun Jahren nur zwei ähnliche Fälle untergekommen seien. Bei den Patienten, die ebenfalls Ironman-Teilnehmer waren, sei die Situation aber nicht ganz so kritisch gewesen. Sie hätten auch beide überlebt.

Professor Latasch berichtet, dass es im Laufe des Ironman am Sonntag 24 Klinikeinweisungen gegeben habe. Mit Ausnahme einer schwangeren Zuschauerin seien nur Sportler betroffen gewesen. Von den sieben Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden mussten, seien inzwischen vier aus dem Krankenhaus entlassen worden. Weil wegen der Hitzewelle die Betten auf den Intensivstationen knapp wurden, sei abends ernsthaft der Abbruch des Laufs erwogen worden.

(chc)

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