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Auf der Jagd nach Handy-Nutzern am Steuer

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Die pure Ablenkung: Eine Frau telefoniert während des Autofahrens mit einem Handy - doch eigentlich sind Männer die Verkehrssünder.
Die pure Ablenkung: Eine Frau telefoniert während des Autofahrens mit einem Handy - doch eigentlich sind Männer die Verkehrssünder. © Arno Burgi (dpa-Zentralbild)

Nur mal eben schnell mit dem Smartphone den Freund anrufen, um ihm mitzuteilen, dass es später wird, oder eine kurze Nachricht schreiben – das kann beim Autofahren lebensgefährlich werden.

Nur mal eben schnell mit dem Smartphone den Freund anrufen, um ihm mitzuteilen, dass es später wird, oder eine kurze Nachricht schreiben – das kann beim Autofahren lebensgefährlich werden. „Man ist im Blindflug unterwegs. Denn wer etwa bei einem Tempo von 50 Stundenkilometern zwei Sekunden auf ein Handydisplay sieht, fährt knapp 30 Meter ohne Sicht“, sagt Uwe Völker, Regionalbeauftragter des Automobilclubs „Auto Club Europa“ (ACE). Um Autofahrer vom Telefonieren ohne Freisprechanlage und Tippen beim Fahren abzubringen, geht der Club nun mit der bundesweiten Aktion „Park dein Handy, wenn du fährst“ auf die Straßen. „Wir appellieren an alle, beim Telefonieren im Auto entweder die Freisprechanlage zu benutzen oder auf einem Parkplatz anzuhalten.“

Die Zahl von Handy-Nutzern am Steuer steigt enorm. Das Kraftfahrt-Bundesamt registrierte 2014 mit 6800 Verstößen im Monat eine Verdopplung der Zahl. Und das, obwohl man mittlerweile 60 Euro Bußgeld zahlen muss und einen Punkt in Flensburg kassiert, sollte die Polizei das Vergehen sehen.

Den Mitgliedern des ACE-Kreisvorstands Rhein-Main zumindest entging während ihrer Beobachtung an der Hanauer Landstraße in Fechenheim kein Verkehrssünder. Auffällig: „Besonders oft haben wir Besitzer von hochpreisigen Autos wie einem Porsche Cayenne gesehen, die das Handy am Ohr hatten. Wahrscheinlich konnten sie sich die Freisprechanlage nicht mehr leisten“, so Völker. Insgesamt wurden gestern zwischen 15 und 16 Uhr vorm Baumarkt Hornbach 47 Autofahrer mit dem Handy am Ohr registriert. Davon waren 40 Männer. 28 Fahrer wurden beim Tippen von Nachrichten gesichtet, wovon 21 männlich waren. Ähnliche Ergebnisse lieferten zwei Stichproben im Juni, die jeweils morgens in der Rush-Hour durchgeführt wurden. So wurden am 3. Juni innerhalb einer Stunde 31 Autofahrer mit Handy am Ohr entdeckt, 26 tippten. Am 9. Juni haben 33 Verkehrsteilnehmer telefoniert und 28 eine Nachricht getippt. Immer waren die Männer in der Mehrheit. „Frauen scheinen vernünftiger zu sein“, sagt Völker, der außerdem von telefonierenden Polizisten und Fahrschullehrern berichtet. (jlo)

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