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„Jetzt wissen, was in fünf Jahren ist“

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Von: Sandra Kathe

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Ein Bolzplatz für den Stadtteil steht neben anderem auf der Projektliste der neuen Zeilsheimer Kinderbeauftragten Susanne Langohr.
Ein Bolzplatz für den Stadtteil steht neben anderem auf der Projektliste der neuen Zeilsheimer Kinderbeauftragten Susanne Langohr. © Maik Reuß

Bereits vor 20 Jahren waren in Frankfurt die ersten Kinderbeauftragten im Amt. Heute hat sich die Rolle etabliert. In jedem Stadtteil setzen sich Kinderbeauftragte für die Wünsche und Sorgen des Nachwuchses ein und finden meist Gehör – im Ortsbeirat und auch beim Magistrat.

Wenn Susanne Langohr eines gelernt hat bei ihrem ehrenamtlichen Engagement, dann dass man am besten fünf Jahre vorher wissen sollte, was man braucht, um es rechtzeitig zu bekommen. Das gilt vor allem, wenn es um Einrichtungen wie Kitas, Spielplätze oder Jugendclubs geht. „Umso wichtiger ist , ganz genau zu wissen, was die Kinder wollen“, sagt die 39-Jährige, die seit Anfang des Jahres als Kinderbeauftragte in Zeilsheim im Amt ist.

Inzwischen hatte sie ein wenig Zeit, sich in ihre neue Rolle einzuarbeiten, und hat auch schon erste Pläne geschmiedet, die nicht nur das Leben der Kinder im Stadtteil erleichtern sollen. Auch die Eltern können von ihrer Arbeit profitieren – und wenn es nur durch die kürzeren Wege ist, die bei der Schaffung neuer Kindereinrichtungen in Zeilsheim entstehen. Eines ihrer ersten Ziele ist es, die Vernetzung im Stadtteil zu verbessern: „Die Kitas und Schulen in Zeilsheim haben ein aktives Angebot an Informations- und Diskussionsveranstaltungen für Eltern. Mein Plan ist es, diese Veranstaltungen zu öffnen, damit auch die Eltern mit Kindern an anderen Einrichtungen davon profitieren können, wenn sie die Themen interessieren.“

Ein Netzwerk schaffen

Auch mit den Ferienbetreuungsangeboten will sich Langohr schwerpunktmäßig beschäftigen. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Jugendliche und Kinder in Zeilsheim“ (JuKiZ) soll ein Ferienprogramm entwickelt werden. Das Quartiersmanagement leistet dabei viel Unterstützung. Das Ferienkonzept ist langfristig angedacht: „Erstmal wollen wir klein anfangen und dann sehen, dass durch die Arbeit im Netzwerk ein umfassendes Angebot entsteht.“

Ginge es nach ihren beiden eigenen Söhnen, müsste zuallererst mal ein zentraler Bolzplatz geschaffen werden. „Wenn man eigene Kinder zu Hause hat, bekommt man natürlich immer aus erster Hand mit, was fehlt.“ Auch ihre Söhne, inzwischen sechs und neun Jahre alt, sind, was Kritik angeht schonungslos. Das sei auch gut so, denn sie könne die Interessen der Kinder ja nur vertreten, wenn sie darüber Bescheid weiß.

Was sie bereits weiß ist, dass Handlungsbedarf bei den Spielplätzen im Stadtteil besteht, für den noch nicht einmal ein Spielplatzkonzept besteht. Auch das soll sich in den nächsten Jahren ändern. Denn auf den Spielplätzen seien zuletzt eigentlich immer nur defekte Geräte ab- und selten neue aufgebaut worden. Das Budget des Grünflächenamts ist, was Spielplätze angeht, eher dürftig. Langohr weiß, dass sie sich hier Gehör verschaffen muss: „Wer nicht genug klappert, der bekommt nichts.“

Ehrenamtlich war sie eigentlich fast immer engagiert, erinnert sich Susanne Langohr, die hauptberuflich im Marketing tätig ist: erst als Schiedsrichterin und Trainerin im Basketballverein, seit ihr erster Sohn in die Krabbelstube kam, auch in den Elternbeiräten. Vor rund drei Jahren gründete Langohr, die aus der Gegend um Hannover stammt und 2001 nach Frankfurt kam, mit einigen anderen Eltern eine Initiative, die für mehr Kita-Plätze in Zeilsheim kämpft (wir berichteten). „Bis da erste Erfolge erzielt waren, brauchten wir einen langen Atem, doch der Kampf hat sich gelohnt.“

U-3-Plätze fehlen

Bevor jedoch das Engagement der Eltern Früchte trug, wurde zunächst anderthalb Jahre mal mehr, mal weniger kontrovers mit der Stadt diskutiert. „Bis Neubauten entstehen, dauert es ja dann doch immer einige Zeit, so dass wir auch bei jeder frei werdenden Immobilie überprüften, ob hier eine Nutzung als Kita möglich ist.“ Geklappt hatte es schließlich mit der Kindertagesstätte „Regenbogenwelt“ an der Blauländchenstraße, die im Sommer 2014 offiziell eröffnet worden ist. Das Gebäude, das dafür auserkoren wurde, musste nicht erst neu gebaut werden. Stattdessen wurde das ehemalige Haus der Schulbetreuung umgenutzt. Entspannt hat das die Lage nur zum Teil. Noch immer fehlen im Stadtteil dringend benötigte Plätze für Kinder unter drei Jahren, für die sich Susanne Langohr auch verstärkt einsetzen möchte.

Kontakt zu Susanne Langohr gibt es für Kinder wie Eltern per E-Mail an zeilsheim@kinderbeauftragte-frankfurt.de

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