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Galeria Karstadt Kaufhof in Frankfurt: Schließung laut Recherchen wahrscheinlich

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Von: Florian Dörr

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Wie geht es weiter mit Galeria Karstadt Kaufhof in Frankfurt? Aktuell überschlagen sich die Meldungen zur Warenhauskette. Die Süddeutsche Zeitung sieht wenig Chancen für einen Standort auf der Zeil. 

Frankfurt - Die Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof beschäftigt auch die Menschen in Frankfurt. Wie geht es weiter mit den Standorten vor Ort? Offenkundig stehen große Einschnitte im deutschlandweit 131 Häuser umfassenden Filialnetz an. Über 17.000 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs.

Wie Galeria Karstadt Kaufhof am Dienstag (17. Januar) mitteilte, haben mittlerweile „mehrere Bieter“ Interesse an der Übernahme von Geschäften geäußert. Unklar ist jedoch: Welche Standorte können gerettet werden? Und ganz konkret: Wie steht es um Galeria Karstadt Kaufhof in Frankfurt? Endgültige Gewissheit soll es erst im März geben, wenn die Sanierer erklären, wie viele und welche der verbliebenen Häuser geschlossen werden.

Bis dahin wird noch viel spekuliert werden. In Frankfurt auf der Zeil genauso wie in anderen Städten, in denen Galeria Karstadt Kaufhof vertreten ist.

Galeria Karstadt Kaufhof in Frankfurt: SZ-Recherchen sehen eine Schließung als wahrscheinlich an

Die Süddeutsche Zeitung hat nun eigene Recherchen, Marktentwicklungen und ein Standardwerk zur Warenhauskette herangezogen, um zu prognostizieren, wie düster die Zukunft der einzelnen Filialen wirklich ist. In dem genannten Buch analysiert Gerd Hessert, Professor für Handelsmanagement an der Universität Leipzig, „jeden einzelnen der damals noch 196 Standorte nach betriebswirtschaftlichen Kennziffern“ und schätzt ihre Zukunftsaussichten ein.

Im Oktober 2020 jubelten die Mitarbeiter noch am ehemaligen Karstadt-Standort auf der Zeil. Damals wurde die Schließung noch abgewendet. Jetzt droht erneut das Aus.
Im Oktober 2020 jubelten die Mitarbeiter noch am ehemaligen Karstadt-Standort auf der Zeil in Frankfurt. Nun steht sie wieder vor dem Aus. © Rainer Rüffer

Wahrlich neu ist die Information der Zeitung, dass 60 Standorte geschlossen werden sollen. Miguel Müllenbach, Chef von Galeria Karstadt Kaufhof, hatte im Ende Oktober vergangenen Jahres noch gesagt, das Filialnetz müsse „um mindestens ein Drittel“ reduziert werden. Nun könnten es, sollte die Süddeutsche Zeitung richtig liegen, fast 45 Prozent sein. Allerdings war zwischenzeitlich auch von bis zu 90 Filialen die Rede, die ein Ausdünnen des Filialnetzes nicht überstehen würde.

Die Süddeutsche Zeitung unterteilt ihre Ergebnisse letztlich in drei Kategorien: weitgehend sichere Filialen, solche, die berechtigte Hoffnungen auf eine Fortführung haben, und jede, bei denen eine Schließung als wahrscheinlich gilt.

Und: Die Standorte in Frankfurt fallen in zwei unterschiedliche Kategorien. So gilt die Zukunft des Hauses an der Zeil 116-126 direkt an der Hauptwache als weitgehend sicher. Die Filiale wurde vor Kurzem erst zur „Galeria 2.0“ umgestellt, sie gilt zudem als vergleichsweise erfolgreich. Der zweite Standort auf der Zeil, vormals Karstadt, gilt für die Süddeutsche Zeitung als Schließungskandidat. „Es ist davon auszugehen, dass sich die Zahl der Doppelstandorte signifikant reduzieren wird“, heißt es.

Galeria Karstadt Kaufhof in Frankfurt: Bringt Aachener als neuer Interessent die Rettung?

Besiegelt ist das Aus einer Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof auf der Zeil in Frankfurt damit freilich nicht. Für Erleichterung am Standort dürfte die Einschätzung der Zeitung jedoch nicht führen.

Derweil verändert sich die Nachrichtenlage rund um die Warenhauskette quasi täglich. Zuletzt hatte die Dortmunder Modehandelskette Aachener berichtet, dass sie mit Galeria Karstadt Kaufhof Gespräche über die Übernahme „einer größeren Zahl“ von Standorten führe. „Sollte es zu Übernahmen kommen, wird allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der betroffenen Filialen das Angebot gemacht, den Arbeitsplatz zu behalten“, kündigte die Kette an. Zur Frage, welche Standorte für sie in Frage kommen, äußerte sich Aachener nicht. Nach Informationen der WAZ soll die Modehandelskette vor allem an kleineren Filialen interessiert sein. (fd)

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