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Kaya Yanar: Acht Todesfälle in der Großfamilie nach Erdbeben

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Gurtenfestival 2016 in Bern
Kaya Yanar hat durch das Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion nach eigenen Angaben mehrere Angehörige verloren. © Manuel Lopez/KEYSTONE/dpa/Archivbild

Der Comedian Kaya Yanar, in Frankfurt geboren, hat durch das verheerende Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion mehrere Angehörige verloren.

Berlin - „Wir haben leider insgesamt 8 Todesfälle in der Großfamilie zu beklagen. Darunter 3 Teenager“, schrieb der in 49 Jahre alte Deutsche mit türkischen Vorfahren am Montag auf Facebook. Einige aus der Familie seien noch in Antakya, um sich um die Toten zu kümmern, die meisten hätten die Stadt verlassen.

„Dort gibt es nichts mehr für sie“, hieß es weiter. Die Stadt Antakya ist mit am schwersten von dem Erdbeben in der Türkei betroffen.

In Frankfurt geboren: Yanar sammelt Geld für Erdbebenopfer

Yanars Mutter habe für 16 Verwandte in Antakya eine Bleibe organisiert. „Dort schlafen sie wie Ölsardinen auf dem Boden. Aber das sind Luxusprobleme. Sie haben es warm, es gibt Essen und sie haben ein Dach über dem Kopf“, schrieb der Entertainer. Yanar zufolge würden die Angehörigen unkontrolliert weinen oder ins Leere starren, die Kinder würden nachts immer wieder aufschreien, weil sie von Alpträumen aufgeweckt würden. Ein Onkel aus Antakya, der inzwischen in Deutschland angekommen sei, habe von zerquetschten Körpern und Schreien aus den Trümmern erzählt. „Der absolute Horror.“

Yanar, der in Frankfurt geboren ist, sei seinen Eltern dankbar, dass sie vor Jahrzehnten aus Antakya nach Deutschland gekommen seien. „Auch wenn sie ihre Probleme hatten, so konnte ich ziemlich einfach in die Gesellschaft starten. Wie wäre mein Leben in Antakya abgelaufen? Vielleicht hätte ich die letzten Tage unter den Trümmern der Heimatstadt meiner Eltern nach Hilfe geschrien.“ Trotz seines gebrochenen Herzens mischten sich unter seine Tränen der Trauer auch Tränen der Dankbarkeit für die Hilfsbereitschaft, so der 49-Jährige. Yanar kündigte an, weitere Spenden zu sammeln und bereits gesammeltes Geld an Ärzte ohne Grenzen zu spenden. (dpa)

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