Ex-GNTM-Gewinnerin wirbt für die Fashion Lounge in Frankfurt

Aus dem Versuch, die Fashion Week nach Frankfurt zu holen, ist die Fashion Lounge geworden. Als Botschafterin hält eine Gewinnerin von Germany‘s Next Topmodel her.
Frankfurt - Frankfurt und Mode. Das war mal kein Thema. Jetzt ist’s seit einigen Jahren eins. Seitdem der Versuch gestartet wurde, eine Fashion Week in der Mainmetropole zu etablieren. Der scheiterte - mit Erfolg. Denn nun gibt es wohl zwei Events, die sich um Mode drehen. Zum einen die „Traiding- und Order-Tage“, die erstmals im Herbst im Bethmannhof über die Bühne gehen sollen. Um zum anderen die Fashion Lounge aus der Feder von Sevinc Yerli, die in diesem Jahr wieder stattfindet - vom 30. Juni bis zum 4. Juli - und auch schon stattfand, als das ganze noch unter dem Lable „Fashion Week“ lief.
Jüngst zeigte Sevinc Yerli im Filmmuseum am Schaumainkai einen Film, der die bisherigen Editionen der Lounge zusammenfasst. Ein Rückblick auf die vergangenen drei Jahre. Aber sie will das nicht als Abschied, „sondern als Beginn für etwas Neues“ verstanden wissen. „Ich bin hin und weg. Denn die vergangenen Jahre waren unglaublich. Wir haben mehr als 500 Designer vorgestellt und junge Talente gefördert“, so Sevinc Yerli. „Ich wünsche mir, dass es so weitergeht und Frankfurt dieses Gefühl für Lifestyle, Mode, Kultur und Kunst weiterlebt.“
Auf Fashion Lounge in Frankfurt soll „Gefühl für Lifestyle, Mode, Kultur und Kunst weiterleben“
Die Macherin zeigt sich optimistisch, obwohl es auch Gegenwind gab. Aber: „Du kannst so eine starke Community nicht einfach wegreden. Dieser Impuls, der vor drei Jahren entstand, ist gewachsen und wir wollen weitermachen - und dabei ist es egal, welche Pressekonferenzen es gibt.“
Sevinc Yerli spielte dabei auf die Konferenz der Macher der „Trading und Order-Tage“ an, zu denen neben Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) und Unternehmer Florian Jöckel noch Uwe Maier, Vertriebsagentur Amtraq Distribution, gehörten. Sie habe sich geärgert. „Das Statement, dass die Fashion Week abgesagt ist, hat uns getroffen. Wir finden es sehr traurig, dass die Politik uns ignoriert und verantwortungslos mit dem Thema Fashion umgeht. Aber: Jetzt erst recht. Wir wollen ein Zeichen setzen und zeigen, wie stark die Community in Frankfurt ist und was sie alles bewegen kann.“
Frankfurt will internationales Signal an Modewelt senden - Name „Fashion Week“ besonders wichtig
Der Name ,Fashion Week’ ist wichtig, um ein internationales Signal senden zu können. Außerdem ist es wichtig, mit dem Logo ,Fashion Week’ zu arbeiten, um zu zeigen, dass es eine kreative Community in Frankfurt gibt. Die Politiker verstehen die Bedeutung des Wortes nicht“, klagte Sevinc Yerli, die sich auch enttäuscht darüber zeigt, „dass die neue Veranstaltung ,Trading und Order-Tage’ heißt und nicht unter dem Namen ,Fashion Week’ läuft. Order-Tage gibt es doch schon in den ,Häusern der Mode’ in Eschborn, wo 300 Agenturen vertreten sind“, sagte Yerli.
Auch sei gesagt worden, dass Marken wie Gucci, Chanel oder Dior nicht nach Frankfurt kämen. „Was aber viele nicht wissen: Sie sind schon da“, scherzte Yerli. Es sei gelungen, sie zu motivieren, während der Fashion-Lounge-Zeit aktiv zu werden. „Wir machen einen Spagat zwischen aufstrebenden lokalen Marken und High End Marken wie Fine Jewellery Bucherer, Gucci, Armani und Pomellato“, so Yerli.
Von Germany‘s Next Topmodel auf den Laufsteg: GNTM-Gewinnerin wirbt für Frankfurt Fashion Lounge
So werde es in Zusammenarbeit mit dem Haus Bucherer eine Schmuck-Show in der Alten Oper geben, mit seltenen Stücken im Gesamtwert von gut 15 Millionen Euro. „Das ist die Entwicklung, an die ich seit drei Jahren glaube“; sagte Sevinc Yerli im Filmmuseum. Und sie nutzte die Gelegenheit und präsentierte die neue Botschafterin der „Fashion Lounge“: Kim Hnizdo, 2016 Gewinnerin von Heidi Klums Castingshow Germany‘s Next Topmodel.
Frankfurt und Mode, da führt wohl kein Weg an ihr vorbei. „Nee“, sagt die 27-jährige Hnizdo. Sie wolle ihren Beitrag dazu leisten. Frankfurt brauche Veranstaltungen wie die Fashion Lounge. Schließlich gäbe es hier sehr viele sehr an Mode interessierte, stark ambitionierte Menschen. (enr)