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Kinderzentrum am Forum ist umgezogen - auf die andere Straßenseite

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Die Treppe und Teile des Terrassen-Mäuerchens im alten Kindergarten sind schon Geschichte. Im Hintergrund lugt unter den Bäumen das neue Kinderzentrum in Holzbauweise hervor. Dazwischen liegt die Straße Am Forum.
Die Treppe und Teile des Terrassen-Mäuerchens im alten Kindergarten sind schon Geschichte. Im Hintergrund lugt unter den Bäumen das neue Kinderzentrum in Holzbauweise hervor. Dazwischen liegt die Straße Am Forum. © unger

Der Abriss des bisherigen Gebäudes voller Mängel aus dem Jahr 1958 soll im Mai beginnen.

Frankfurt -Hinter dem Kinderzentrum am Forum liegen aufregende Wochen. Denn Anfang März zog die Einrichtung aus ihrem alten Gebäude aus und richtete sich in ihrem Übergangsquartier ein. Gerade auf der anderen Straßenseite.

Was für viele der rund 80 Kinder zwischen drei und zehn Jahren ein kleines Abenteuer war, bedeutete für die Mitarbeiter vor allem eines: viel Arbeit. Unter anderem mussten etliche Kisten innerhalb weniger Tage ein- und später wieder ausgepackt werden. „Das war eine Riesenaktion“, erinnert sich Sabine Buchta, stellvertretende Leiterin des Kinderzentrums. „Wir haben im Vorfeld schon eine Menge Dinge aussortiert. Das war aber auch sehr befreiend - wir konnten praktisch neu anfangen.“

Nach 65 Jahren war es Zeit

Der Grund für den Umzug: Das bisherige Gebäude des Kinderzentrums, 1958 errichtet, ist marode. Nicht nur wegen der veralteten Elektrik, sondern auch wegen der schadhaften Fenster, der fehlenden Wärmedämmung sowie Mängeln in Sachen Brandschutz und Sicherheitstechnik. Deshalb wird das Haus nun abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Mehr als acht Millionen Euro soll dieser kosten und in zwei Jahren fertig sein.

Bis dahin ist die Einrichtung in einer Pavillonanlage untergebracht, die keine 100 Meter entfernt auf dem ehemaligen Spielplatz in Holzbauweise errichtet wurde. In ihrer neuen Unterkunft hätten sich Kinder und Mitarbeiter schon gut eingelebt, sagt Sabine Buchta. „Das kommt einem vor wie ein richtiges Haus, es wirkt warm und schön“, lobt Buchta.

Vor allem die Flure, die deutlich breiter sind als diejenigen im alten Gebäude, haben es ihr angetan: „Man wird nicht mehr so erdrückt.“ Überhaupt wirkten die Räume größer und luftiger. Auch deshalb, weil man auf die jahrzehntealten Hochebenen aus dem alten Quartier verzichtete.

Viel mehr Ruhe im Interimsquartier

Ein weiterer Vorteil in der neuen Bleibe: die Schalldämmung, die für deutlich mehr Ruhe sorgt. Während im Altbau praktisch jeder Schritt, jedes Stühlerücken, jedes Lachen zu hören war, dringen solche Geräusche nun kaum noch aus den Räumen. „Es ist fantastisch“, schwärmt die stellvertretende Leiterin. „Man kann im Flur stehen und hört nichts.“ Das sorge für deutlich mehr Entspannung in den Gruppen - gerade dann, wenn dort Phasen der Ruhe und Konzentration angesagt sind. Etwas, das in den alten Räumen wegen der Geräusche aus den Nebenzimmern kaum möglich gewesen sei, erinnert sich Buchta: „Da war es unendlich anstrengend, die Aufmerksamkeit der Kinder zu halten, weil es ständig Störungen von außen gab.“

Auch manche Mütter und Väter staunten über den niedrigeren Geräuschpegel. „Sind denn alle da? Es ist so ruhig“ - solche Sätze habe sie in den vergangenen Wochen nicht nur einmal gehört, wenn Eltern ihre Sprösslinge abholten, erzählt Buchta.

Ebenfalls glücklich ist sie darüber, dass die Türen zu den Gruppenräumen mit Glas-Einsätzen versehen sind. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, sagt die Erzieherin. Denn so könne man schon von draußen sehen, was in den Zimmern vor sich geht, und platze nicht mitten in einen Morgen- oder Mittagskreis. „Das macht sehr viel aus und ist unglaublich erleichternd“, findet sie.

Gut und schnell eingewöhnt

Den Start im neuen Quartier bereiteten die Mitarbeiter des Kinderzentrums akribisch vor: Erst gab es ein gemeinsames Frühstück in den einzelnen Gruppen, danach standen für die Steppkes Führungen durch die neue Unterkunft auf dem Programm. „Die meisten Kinder haben sich sehr gut und sehr schnell eingewöhnt“, bilanziert die Vize - auch wenn manche bei der Suche nach den Toiletten anfangs etwas herumirrten.

Mit Spannung verfolgt man nun, was sich jenseits der Straße tut, wo das alte Gebäude des Kinderzentrums steht. Einiges wurde dort bereits abgerissen, das Haupthaus blieb bisher jedoch verschont. Während der Osterferien diente es als Schauplatz für eine besondere Aktion der Hortkinder. Eine Erzieherin habe dort nämlich an den Wänden riesige Papierbögen befestigt, die die Jungen und Mädchen dann bemalen konnten, schildert Sabine Buchta. Wobei es auch mal etwas rustikaler zur Sache gehen konnte, schließlich war es egal, wenn der eine oder andere Farbklecks auf dem Boden landete.

„Da konnte man die Farbe richtig aufs Papier werfen, das war wie Action-Painting“, erzählt die Erzieherin begeistert. „Die Kinder hatten einen Heidenspaß, und es sind tolle Kunstwerke entstanden, die wir auch bei uns aufhängen werden.“

Im Mai jedoch wird die letzte Stunde des alten Gebäudes schlagen: Dann rücken die Abrissbagger an. Ein Ereignis, dem manches Kind schon gespannt entgegenfiebert. „Da werden wir dann bestimmt alle am Zaun stehen und zuschauen“, sagt Sabine Buchta.

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