Kita-Streik in Frankfurt: Forderung nach Notbetreuung - „Hände weg vom Streikrecht“
Erneut wird am Mittwoch in Frankfurt gestreikt. Und einmal mehr ist mit den Kitas ein besonders sensibler Bereich betroffen. Diskussionen gibt es um die Notbetreuung.
Frankfurt - Manche Eltern dürften ob dieser Nachricht die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben: Erneut hat die Gewerkschaft Verdi für Mittwoch (8. März) zu Warnstreiks in Hessen aufgerufen. Für viele ist das mit großem Umplanen und großer Organisationsarbeit verbunden. Auch Frankfurt wird es wieder treffen. Viele Kitas dürften geschlossen bleiben.
Bei der Stadt Frankfurt heißt es zur Situation an den Kitas am Streik-Mittwoch: „Wir gehen davon aus, dass es zu Einschränkungen unseres Bildungs- und Betreuungsangebotes kommen wird. Ob und in welcher Form eine Betreuung angeboten werden kann, hängt davon ab, in welchem Maße die Beschäftigten von ihrem Streikrecht Gebrauch machen.“ Beim vergangenen Ausstand blieben Einrichtungen komplett geschlossen. Eine Notbetreuung gab es nicht.
Kita-Streik in Frankfurt: Wird es Notbetreuungen geben?
Vor dem Hintergrund der erneuten Arbeitsniederlegungen gibt es offenbar Forderungen, dass bei Streiks im öffentlichen Dienst immer ein Notbetrieb einzurichten sei. Das zumindest behauptet der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke und verweist auf Vorstöße der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und von Teilen der CDU. Ein entsprechender Notbetrieb werde „nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch bei der Müllabfuhr, auch bei Bussen und Bahnen, in Kitas“ angemahnt. Nie solle während eines Streiks alles geschlossen werden dürfen. Verdi ist davon naturgemäß nicht überzeugt, und so fordert Gewerkschafter Werneke: „Hände weg vom Streikrecht.“ Dieses sei Grundrecht und habe Verfassungsrang.

Kita-Streik in Frankfurt: Stadt schaltet Hotline für Eltern
In Frankfurt wird sich erst am Mittwoch zeigen, wie groß die Auswirkungen des Streiks etwa auf den Kita-Betrieb sind. Aufgerufen zu Arbeitsniederlegungen sind alle Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und Praktikanten in besagtem Bereich. Für verunsicherte Eltern, die wissen wollen, wie die Lage in der Einrichtung ihrer Kinder ist, hat die Stadt Frankfurt eine Hotline unter 069/212 – 41400 eingerichtet. Sie soll zwischen 7:30 und 12 Uhr geschaltet sein.
Rund 40.000 Beschäftigte in Hessen sind direkt von der Tarifauseinandersetzung im Sozial- und Erziehungsdienst betroffen. Insgesamt arbeiten hier jedoch an die 100.000 Menschen in diesem Beschäftigungsfeld. Sie kommen laut Verdi zu rund 75 Prozent aus der Kindertagesbetreuung, zu 15 Prozent aus der Sozialarbeit und zu 10 Prozent aus der Behindertenhilfe. Da sich auch Arbeitgeber außerhalb des öffentlichen Dienstes direkt am Tarifvertrag orientieren, könnten Verbesserungen auch den dortigen Beschäftigten zugutekommen, wie die Gewerkschaft mitteilt. (fd)