Kehrtwende nach Dauerärgernis: Keine kostenlosen Toiletten am Höchster Markt
FES rückt von ihrer ursprünglichen Idee wieder ab: Am Höchster Markt ändert sich bei den Toiletten vorerst nichts. Das Thema beschäftigt seit längerer Zeit.
Frankfurt - Die Stadt Frankfurt und der städtische Müllentsorger FES werden die Toiletten am Höchster Markt nun doch nicht zu den Marktzeiten dienstags, freitags und samstags kostenlos nutzbar machen. Wie FES-Sprecher Michael Werner auf Anfrage erklärte, seien die Verantwortlichen von diesem Vorhaben erstmal wieder abgerückt. Grund: „Seit Ende vergangenen Jahres haben wir keine Fälle von Vandalismus mehr erlebt.“ Das mag nach Worten Werners auch damit zu tun haben, dass ein wohnsitzloser Mann, der den Container regelmäßig als nächtliche Bleibe genutzt hatte, offensichtlich abgezogen ist.
Seit Jahren stinkt der Zustand der beiden Klo-Häuschen am Höchster Markt vielen Bürgern: Die beiden Toiletten - eine reguläre und ein WC für Menschen mit Behinderung - präsentierten sich oft schlecht gereinigt und waren oft nicht benutzbar, da die Geldeinwurfschlitze an den Türen wiederholt verstopft wurden. Ähnlich lange schon kritisiert der Ortsbeirat 6 (Frankfurter Westen) die sanitäre Lage am Markt und mahnte bereits mehrfach beim Magistrat eine Lösung für die Toilettenhäuschen an.
Frankfurt: Keine weitere Containertoilette am Höchster Markt
Die Forderung des Stadtteilparlaments, eine weitere Containertoilette mit barrierefreiem Zugang aufstellen zu lassen, die nur zu den Marktzeiten geöffnet wird, hatte die Stadt abgelehnt. Aber zumindest die Idee mit der kostenlosen Nutzung der vorhandenen WCs während der Marktzeiten wollten das Amt für Bau und Immobilien (ABI) und die FES ursprünglich jetzt umsetzen,

Nun bleibt es doch beim gewohnten Münz-Bedarf im Bedürfnis-Fall: Erst nach Einwurf von 50 Cent in den Zahlschlitz öffnen sich die automatischen Schiebetüren. „Zumindest vorläufig“ wolle man daran festhalten, sagt FES-Sprecher Werner.
Frankfurt: Hohe Reparaturkosten an Toilettentüren
Denn sollten die Toiletten erneut zur Zielscheibe der Zerstörungswut unbekannter Täter werden, könne die „geöffnete Tür“ zu Marktzeiten wieder aktuell werden. Dem liegt eine einfache Rechnung zugrunde: Die Reparaturkosten für eine einzige Schließanlage belaufen sich laut Werner jeweils zwischen 3500 und 5000 Euro. Sind die Türen der WCs defekt, kann der Betreiber diese Kosten mit den 50 Cent pro Toilettenbesuch gar nicht reinbekommen. Die Geldkassette an den Türen sei das, was die Täter in der Vergangenheit immer wieder angelockt hatte: Sie versuchten sie aufzubrechen - oft mit Erfolg. In anderen Fällen wurden die Geldeinwurfschlitze auch schon mal mit Fremdkörpern blockiert oder mit Kaugummi zugestopft. Auch bei einer Stichprobe dieser Zeitung am Dienstagmittag versagte der Münzeinwurf: Zwei nacheinander eingeworfene 20- und eine 10-Cent-Münze blieben im Schlitz einfach stecken. Werner sagt: „Wir werden überprüfen, ob hier ein Defekt vorliegt und das gegebenenfalls reparieren lassen.“ (Michael Forst)