Kommentar: Fake-News gibt es wohl nicht nur im Internet

Einem Szenegastronom platzt die Hutschnur. Sagt er. Silvester war viel schlimmer als es die Presse und die Verantwortlichen der Stadt darstellen.
Einem Szenegastronom platzt die Hutschnur. Sagt er. Silvester war viel schlimmer als es die Presse und die Verantwortlichen der Stadt darstellen. Marodierende Banden – natürlich arabischer Herkunft – hätten die Freßgass’ unsicher gemacht. Frauen in Kneipen belästigt, Gäste bestohlen und sich benommen wie die sprichwörtliche offene Hose. Soweit der stadtbekannte Gastronom.
Sechs Wochen lang hat er gewartet, um seine spektakulären Beobachtungen öffentlich zu machen.
Sechs lange Wochen. Und das nach den Vorfällen in Köln und auch in Frankfurt zu Silvester vorvergangenes Jahr. Das in Zeiten einer extrem sensibilisierten Öffentlichkeit, was das Thema Übergriffe angeht. Ist das wirklich glaubwürdig?
Von den Übergriffen in seinem Betrieb zu Silvester gibt es keine Handyfotos, keine Videos, keine Anzeigen von Menschen, die angeblich an dem Abend Opfer wurden, nichts. Keiner der Anrainer-Gastronomen hat etwas Vergleichbares bemerkt.
Der Mann wendet sich über einen Bekannten auch nicht an die Polizei, um seine Beobachtungen zu schildern – eine Zeitung gab ihm gestern das Forum, um seine Behauptungen unter das Volk zu bringen. Dass der Wirt auf seiner Facebook-Seite offen mit der AfD sympathisiert, gibt seiner Aktion keine größere Glaubwürdigkeit...
Sicher ist der Umgang mit in Gruppen auftretenden jungen Männern, die sich nach ihrem – teilweise absurden Verständnis – amüsieren wollen, immer ein Thema für Gastronomen. Und ganz sicher sind nicht sozialisierte Flüchtlinge eines für die Politik oder Polizei.
Doch in erster Linie ist der Wirt gefordert, seinen Laden sicher zu machen. Eben nicht die Stadt oder die Politik. Türsteher und Sicherheitsspezialisten helfen jedem Barbetreiber gerne – auch die Polizei berät hier.