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Ex-Kanzler feiert in Kronberg: Bombendrohung gegen Gerhard Schröder hat Folgen

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Archivbild: Gerhard Schröder feiert gerne. Sein 70. Geburtstag wurde jedoch von einer Bombendrohung gestört. Ein 42-jähriger Angeklagter muss sich deswegen nun erneut vor Gericht verantworten.
Archivbild: Gerhard Schröder feiert gerne. Sein 70. Geburtstag wurde jedoch von einer Bombendrohung gestört. Ein 42-jähriger Angeklagter muss sich deswegen nun erneut vor Gericht verantworten. © picture alliance/Jens Kalaene/dpa

Ein Mann ruft während einer Geburtstagsfeier Gerhard Schröders im Schlosshotel Kronberg an und droht mit einer Bombe. Nun muss sich ein 42-Jähriger erneut vor Gericht in Frankfurt verantworten.

Update vom Freitag, 22.11.2019, 14.25 Uhr: Nach der Bombendrohung gegen Gerhard Schröder, Bundeskanzler a.D., hat das Landgericht Frankfurt nun ein Urteil gesprochen. Der 42-Jährige muss ins Gefängnis. Das Gericht verurteilte den Mann zu elf Monaten Gefängnis ohne Bewährung. 

Die Richter des Revisionsverfahrens ordneten die Unterbringung des Berliners in einer Entzugsanstalt an. 

Erstmeldung vom Donnerstag, 21.11.2019: Frankfurt/Kronberg - Weil er mit der Bombendrohung die Räumung des Schlosshotels in Kronberg verursacht hatte, steht am Donnerstag, den 21.11.2019, erneut ein heute 42 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Frankfurt. In dem noblen Hotel war während der Geburtstagsfeier von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder ein Anruf eingegangen, in dem von einer in Kürze hochgehenden Bombe die Rede war.

Schlosshotel Kronberg: Mann droht mit Bombe

Der mehrfach vorbestrafte Mann aus Berlin soll laut Gericht am Abend des 12.03.2014 von einer Telefonzelle aus im Kronberger Schlosshotel anonym angerufen haben und mit einer Bombe gedroht haben. Laut dpa ging ein Auszubildender ans Telefon, der Anrufer soll daraufhin gesagt haben: "Ich habe Bombe gelegt. In einer Stunde. Tschüss."

Zum Zeitpunkt des Anrufs feierte Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder mit hochrangigen Gästen seinen 70. Geburtstag in dem noblen Hotel.

Bombendrohung gegen Gerhard Schröder: Prominente Gäste auf Party in Kronberg

Die Drohung hatte für das Hotel und die Geburtstagsgäste weitreichende Folgen: Dem Hotel entstand ein Schaden von knapp 4000 Euro. Über 90 Gäste und Mitarbeiter mussten das Hotel verlassen. Mit Bussen wurde die Geburtstagsgesellschaft ins Grandhotel Falkenstein im benachbarten Königstein gebracht. Dort wurde weitergefeiert.

Zu den prominenten Party-Gästen gehörten unter anderem der Aufsichtsratschef von Schalke 04, Clemens Tönnies, der ehemalige russische Botschafter in Deutschland, Wladimir Grinin, der damalige Hauptstadt-Flughafenchef Hartmut Mehdorn und der damalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen.

Der in Berlin wohnende Mann hatte sich zunächst den Behörden gestellt, dann die Tat jedoch wieder abgestritten.

Prozess in Frankfurt nach Bombendrohung gegen Gerhard Schröder

Zunächst wurde der Mann vom Amtsgericht Königstein zu einem Jahr Haft verurteilt. Das Frankfurter Landgericht stufte die Tat ab und setzte die Strafe auf sechs Monate auf Bewährung aus. Das Oberlandesgericht gab allerdings der Revision der Staatsanwaltschaft statt, die das Urteil als zu mild ansah, so die Nachrichtenagentur dpa. Angeklagt ist der Mann wegen Störung des öffentlichen Friedens.

Auch Behörden und andere Institutionen sind oft im Fokus von Bombendrohungen. Aufgrund mehrerer Drohungen mussten dieses Jahr die Landgerichte in Frankfurt und Darmstadt geräumt werden.

dpa/tvd

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