Beinahe-Katastrophe am Flughafen Frankfurt - Besatzung verlor kurzzeitig die Kontrolle
Am Flughafen Frankfurt kommt es beim Landeanflug eines Frachtflugzeugs zu einem Zwischenfall. Die Boeing hat mit starken Windböen zu kämpfen.
Update vom Freitag, 1. September, 16.05 Uhr: Am 20. Juni hatte eine Boeing der chilenischen Fluggesellschaft Airline Latam bei einem starken Gewitter große Probleme beim Landanflug auf den Flughafen Frankfurt. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hat jetzt einen Zwischenbericht zu dem Vorfall veröffentlicht, aus dem klar wird, dass es fast zu einer Katastrophe gekommen wäre.
Wie das Nachrichtenportal FOCUS online berichtet, soll die dreiköpfige Besatzung des Flugzeuges kurzzeitig die Kontrolle über dieses verloren haben. Das habe vor allem an der schlechten Sicht und einem Scherwind gelegen. Darunter verstehen Experten einen Wind, der plötzlich seine Richtung und Geschwindigkeit ändert. Letztendlich konnte die Crew dann aber nach mehreren Durchstartmanövern über dem Rollfeld sicher landen.
„Schwere Störung“: Boeing kämpft mit Unwetter am Flughafen Frankfurt
Erstmeldung vom Montag, 26. Juni, 11.24 Uhr: Während Hessen im Juni mit der anhaltenden Hitze und Trockenheit zu kämpfen hat, traten in der vergangenen Woche auch Unwetter und Stürme auf. Das westliche Rhein-Main-Gebiet bekam die Gewitter besonders am Dienstag, 20. Juni, zu spüren. In Rüsselsheim (Kreis Groß-Gerau) stürzten Bäume um, Autos wurden beschädigt und sogar der Verdacht auf einen Tornado besteht.
Keine 15 Kilometer östlich von Rüsselsheim entfernt befindet sich Deutschlands größter Airport, der Flughafen Frankfurt. Und auch an einem der wichtigsten Drehkreuze für den internationalen Flugverkehr kam es fast zu einem dramatischen Zwischenfall, wie nun bekannt wurde.

Zwischenfall am Flughafen Frankfurt: Cargo-Boeing muss wegen Unwetter durchstarten
Dem Portal Aviation Herald zufolge, befand sich an jenem 20. Juni eine Cargo-Boing 767 der chilenischen Airline Latam im Landeanflug auf Frankfurt. Das Frachtflugzeug, das in Amsterdam-Schiphol gestartet war, habe mit so starken Windböen zu kämpfen gehabt, dass die Piloten durchstarten. Sie lassen die Maschine steil wieder ansteigen. Daraufhin gewinnt sie ebenso rasant an Höhe, wie sie an Geschwindigkeit verliert. Die Boeing sackt zunächst wieder ab, doch die Piloten halten die Boeing in der Luft - und landen sie im zweiten Anlauf sicher.
Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung bestätigte am Montag, dass sie die „schwere Störung“ untersucht. Es gehe darum, möglichst viele Informationen zur Besatzung, zu der Maschine sowie zu den äußeren Einflüssen zu sammeln, sagte ein Sprecher der Behörde in Braunschweig.
Ein Nutzer des Portals schreibt in einem Kommentar, der Zwischenfall deute auf einen „Microburst“ hin. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seinem Glossar schreibt, handelt sich dabei um einen sogenannten Abwindstrom eines Gewitters, der sich über dem Erdboden ausbreitet. Ein weiterer User, der sich zum Zeitpunkt des Zwischenfalls an einem Flughafen-Gate befunden haben will, schreibt auf Englisch, das Flugzeug habe die Nase in einem so steilen Winkel nach oben gehalten, wie er es nur aus Flugshows kenne. (csa/jvs)