Ein Leben mit dem Turm

Fast ihr ganzes Leben hat Karin Reuter (49) mit dem alten Henninger Turm verbracht. Als Fünfjährige hätte sie im Drehrestaurant fast ihren Teddy verloren.
Fast ihr ganzes Leben hat Karin Reuter (49) mit dem alten Henninger Turm verbracht. Als Fünfjährige hätte sie im Drehrestaurant fast ihren Teddy verloren. Entsprechend geschockt war sie, als die ersten Nachrichten vom Abriss kursierten. Nun, da der Nachfolger steht, ist sie überzeugt: „Wir haben den Henninger Turm neu aufgebaut, dann schaffen wir das mit dem Goetheturm auch!“
„Für mich als kleines Mädchen war er wie ein Nachbar mit menschlichen Zügen, der Silo war der Körper und das Fässchen der Kopf“, schmunzelt die Sachsenhäuserin. Der Blick von oben auf die Stadt und das Elternhaus an der Kranichsteiner Straße war grandios, und die Radrennen „Rund um den Henninger Turm“ wollte Karin Reuter mit ihrer Familie auch nicht verpassen. „Als dann vom Abriss die Rede war, wollte ich gar nicht glauben, dass er in ähnlicher Form wieder aufgebaut werden kann“, erinnert sie sich.
Seit 2012 dokumentierte sie den Abbruch – und noch immer kam ihr der Turm ein wenig menschlich vor: „Manchmal dachte ich, er wehrt sich, und als das letzte Teilstück fiel, da war es wie ein Todesstoß.“ Den Neubau findet sie durchaus gelungen, auch wenn er von der Seite aus gesehen etwas mächtiger wirkt. Wenn das Turmrestaurant eröffnet, möchte sie auf jeden Fall wieder rauf. got