Lebende Mülltonnen sollen für Sauberkeit sorgen
Fröhlich schaut Melanie, mit zehn Jahren die Jüngste, in die Runde. In den schlichten, weißen Maleranzug zu schlüpfen und ihre bunte, selbst gestaltete Mülltonne zu präsentieren, macht ihr sichtlich Spaß.
Fröhlich schaut Melanie, mit zehn Jahren die Jüngste, in die Runde. In den schlichten, weißen Maleranzug zu schlüpfen und ihre bunte, selbst gestaltete Mülltonne zu präsentieren, macht ihr sichtlich Spaß. Perfekte Voraussetzungen also, um Aktionskunst zu machen, die die Leute am kommenden Samstag am Mainufer, auf der „Langgass“ oder anders wo im Stadtteil ansprechen soll. Dann nämlich sind Melanie und die anderen neuen Eastside-Stipendiaten bei der großen Stadtteil-Putzaktion als lebende Mülltonnen unterwegs. Doch das ist nur eine von mehreren Aktionen, die im Laufe des Jahres geplant sind.
„Auf die Idee zu dieser Aktion sind die Jugendlichen selbst gekommen“, erklärt Sabine Lauer, Vorsitzende des Vereins Polymer FM, der das Stipendium zum vierten Mal auflegt. Das Thema des Stipendiums ist „Kunstaktionen – Aktionskunst“. Aktion bedeutet dabei, in Bewegung zu sein. Im Kopf, aber auch körperlich. Tänzerisch etwa. „Und künstlerisch bedeutet, dass man sich bewusst bewegt. Dass man nicht einfach so tanzt, sondern sich eine Choreografie überlegt.“ Und es könne bedeuten, mit seiner Kunst eine Botschaft auszusenden – etwa als lebende Mülltonne.
„Wir waren am Leinpfad, am Fechenheimer Mainufer, unterwegs und haben den vielen Müll gesehen, der dort herumliegt. Wir haben beschlossen, etwas dagegen zu tun“, erläutert Anamaria (16), wie die Idee der lebenden Mülleimer entstand. „So können wir die Leute auch besser aufklären, dass man seinen Müll nicht einfach irgendwo fallen lässt, sondern in einen Mülleimer werfen soll“, so Melanie.
„Das Schöne ist, dass ihr Kunst in den Stadtteil bringt – aber auch nach außen“, lobt Jugenddezernentin Prof. Daniela Birkenfeld (CDU) die Eastside-Stipendiaten, deren Schirmherrin sie ist. Das Stipendium wird jährlich an Elf- bis Zwanzigjährige aus dem Frankfurter Osten vergeben, die sich selbst oder über ihre Schule und andere Einrichtungen bewerben. Die Leitung hat Sabine Lauer erstmals selbst übernommen, Träger ist der Verein Polymer FM.
Infos gibt es im Internet unter .
(hau)