10.000 Menschen bekommen Post vom Drogenreferat – noch wissen sie davon nichts
Ein Brief dürfte in den kommenden Tagen in Frankfurt für Gesprächsstoff sorgen. 10.000 Menschen sind ausgewählt, ihren Beitrag zur Cannabis-Legalisierung zu leisten.
Frankfurt – Post vom Drogenreferat gehört für die meisten Menschen nicht unbedingt zu den beliebtesten Dingen im Briefkasten. In den kommenden Tagen wird aber gleich 10.000 Menschen in Frankfurt genau das passieren.
Wie die Stadt am Donnerstag (12. Januar) mitteilte, sollen die Auserwählten bei einer „repräsentativen Befragung zum Thema Cannabis“ mitmachen. Die Teilnehmer seien durch zufällige Stichprobenziehung aus dem Melderegister ausgewählt worden.
Frankfurt: Umfrage zur Legalisierung von Cannabis
Seit geraumer Zeit wird in Deutschland die Legalisierung von Cannabis diskutiert. Für Erwachsene soll es eine kontrollierte Abgabe zu Genusszwecken geben. „Wir möchten unsere Informations- und Hilfeangebote so aufstellen, dass sie den Bedarfen und Erwartungen der Frankfurterinnen und Frankfurter entsprechen“, sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer. Dabei soll die Umfrage unter den Menschen in Frankfurt helfen.

Doch was genau wollen Majer und seine Kollegen aus dem Gesundheitsdezernat wissen? Der Fragebogen umfasst laut der Stadt Frankfurt 13 inhaltliche Fragen zu Cannabis und der geplanten Legalisierung mit mehreren Antwortmöglichkeiten zum Ankreuzen. Unter anderem werde nach der persönlichen Meinung zur Legalisierung gefragt, wie die Vergabe geregelt werden soll, wie gut sich die Befragten zu konkreten Punkten informiert fühlen und welche Informations- und Hilfsangebote erwünscht seien.
Frankfurt: Fragebogen zur Legalisierung von Cannabis in 10.000 Briefkästen
Unterstützt wird das Frankfurter Drogenreferat bei der Umfrage vom Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung in Hamburg. Die Befragung erfolgt anonym, der Datenschutz wird gewährleistet und die Teilnahme ist freiwillig. „Nehmen Sie teil und helfen Sie uns dabei, bedarfsgerechte Angebote umzusetzen“, appelliert das Drogenreferat Frankfurt an die Auserwählten, die in den kommenden Tagen den ominösen Brief mit der Umfrage erhalten werden.
Mit einem Ergebnis der Umfrage will sich die Stadt Frankfurt eigenen Angaben zufolge im Sommer an die Öffentlichkeit wenden. Zunächst aber sind 10.000 Menschen in Frankfurt am Zug. (esa)
Immer mehr Menschen in Frankfurt erhalten medizinisches Cannabis auf Rezept. Zuletzt wurde bekannt, dass Jugendliche in Frankfurt wieder häufiger Drogen konsumieren.