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Legionellen und Putz, der von der Decke fällt: Schule in Frankfurt muss dringend saniert werden

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Im Musikraum fiel der Putz von der Decke. FOTO: privat
Im Musikraum fiel der Putz von der Decke. © privat

In der Engelbert-Humperdinck-Schule im Frankfurter Westend ist eine Sanierung überfällig. Die Eltern fordern eine Beseitigung der Bauschäden.

Frankfurt - Das jetzt anberaumte gemeinsame Gespräch zwischen Eltern, Lehrkräften, Stadtverordneten, Ortsbeiratsmitgliedern und dem Schuldezernat sollte endlich Klarheit über die Beseitigung der vielen Bauschäden geben, die an der 1963 eröffneten Engelbert-Humperdinck-Schule in Frankfurt schon seit etlichen Jahren beklagt werden.

„Wir werden bis Ende Juni hierzu einen Fahrplan erstellen und auch mit externer Hilfe die Kommunikation und Umsetzung wesentlich verbessern“, versprach bei der Veranstaltung, zu der der Schulelternbeirat eingeladen hatte, Marcus Radermacher, Leiter des Dezernatsbüros und der Stabsstelle Schulbau.

Erhebliche Bauschäden in der Humperdinck-Schule im Frankfurter Westend

Doch konkrete Angaben über die Art und Höhe der bevorstehenden Reparaturmaßnahmen konnte Radermacher nicht machen, zumal er die für die Humperdinck-Schule zuständige Projektleiterin entschuldigen musste. Beklagt werden neben Wasserschäden, defekten Bodenbelägen und Legionellen in den Duschräumen vor allem größere Dachschäden in der Turnhalle und im Musiksaal, wo sich nach Regenfällen Teile des Deckenputzes lösten.

Auch das Stadtteilparlament hat hierzu eine noch an den Magistrat zu verabschiedende Anfrage auf der Tagesordnung: Darin wird der Magistrat aufgefordert, bis Ende des Monats eine Roadmap zur Beseitigung des Sanierungsstaus zu erstellen und die Mängel bis zum Jahresende zu beheben. Verwiesen wird auch auf den defekten Tartanbelag auf dem Schulhof, der dazu führt, dass Regenwasser nicht mehr richtig abfließen kann.

Humperdinck-Schule in Frankfurt braucht finanzielle Unterstützung

„Immerhin konnten in den vergangenen Monaten Wasserschäden im Lehrerzimmer und in der Umkleidekabine der Jungen behoben werden, wofür wir auch sehr dankbar sind“, räumte Wolf von Trotha vom Schulelternbeirat und der Initiative „Sicheres und Gesundes Schulgebäude“ ein. Aber wenn weitere dringende Sanierungsmaßnahmen lange Zeit im Raum stünden und gleichzeitig ein bereits im November versandter Brief an die Schuldezernentin Sylvia Weber (SPD) auch aktuell noch unbeantwortet sei, werde das wie eine „Missachtung unseres demokratischen Engagements“ wahrgenommen, so von Trotha.

„Wir hatten in den vergangenen fünf Jahren 45 000 Euro zur Verfügung, mit denen wir kleinere Maßnahmen durch das Amt für Bau und Immobilien (ABI) beheben konnten“, erklärte Radermacher. Dazu zählen etwa Dach-Undichtigkeiten, defekte Waschbecken oder Öffnungen in der Umkleidekabine. „Größere Maßnahmen wie eine Dachsanierung müssen zunächst geplant, budgetiert und zur Finanzierung hinterlegt werden, da sind die rechtlichen Vorschriften streng.“

Unzufriedenheit bei Eltern der sanierungsbedürftigen Schule in Frankfurt

Die Initiative „Gesundes Sicheres Schulgebäude“ sei eine Rückmeldung an das ABI und das Schuldezernat, dass es strukturelle Veränderungen und Verbesserungen geben müsse. „Ich weiß, dass ich einige Anwesende hier enttäuschen muss“, räumte Radermacher ein und sprach von Korrekturen bei fachlichen und personellen Ressourcen und Priorisierungen. Eine Möglichkeit, ähnlich wie in Hamburg umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an einen von der Stadt beauftragten Generalunternehmer zu vergeben, sieht Radermacher nicht: „Das soll bei uns in der Hand der städtischen Behörden bleiben.“

Der FDP-Stadtverordnete Peter Paul Thoma äußerte Unverständnis über die Abwesenheit der Projektleiterin und die Verzögerung bei dringenden Problemen wie Legionellen: „Fachfirmen können das innerhalb von wenigen Wochen in den Griff kriegen.“

Die Schulleiterin Manuela Remke sprach von zusätzlichen Abstimmungsproblemen mit der Schulhausverwaltung, die kommissarisch für mehrere Schulen zuständig sei, während die frühere Hausmeisterwohnung an eine Mitarbeiterin des ABI vermietet sei.

„Geht gar nicht“ - Neuer Termin versprochen für Humperdinck-Schule in Frankfurt

„Schon als Kinderbeauftragte war ich 2019 mit der Projektleiterin im Austausch: Damals hieß es, die Duschsanierung und die Erneuerung des Tartanbelags seien bereits geplant“, empörte sich die CDU-Stadtverordnete Christina Ringer. „Dass das immer noch nicht umgesetzt ist und keine konkreten Angaben gemacht werden können, geht gar nicht.“

Radermacher versprach einen weiteren, zeitnahen Termin mit der Projektleiterin. Dem Schulelternbeirat blieb die Dankbarkeit, wenigstens Gehör gefunden zu haben - und beim anschließenden kleinen Rundgang der Blick auf die „aus hygienisch-technischen Gründen (Legionellen)“ verschlossenen Duschtüren. (Gernot Gottwals)

An einer Schule im Frankenthaler Weg in Frankfurt verstoßen Elterntaxis gegen Verkehrsregeln.

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