Licht am Ende des Gateway-Tunnels

Unterführung für die Gate Gourmet Transporter zum Flughafen ist fast fertig, gestern war Durchstichsfeier
Eine neue 83 Meter lange Unterführung verbindet das Flughafen-Business-Viertel Gateway Gardens mit dem Flughafengelände. Künftig sollen die Lkw der Gateway Gourmets (ehemals LSG Skychefs) hindurchfahren, die das Essen zu den Flugzeugen der Star-Alliance-Fluggesellschaften fahren. In Spitzenzeiten verlassen pro Stunde bis zu 100 Laster die Fertigung in Gateway Gardens. Damit dies reibungslos läuft, wird der private Tunnel gebraucht.
Bei der gestrigen Durchstichsfeier feierten Mitarbeiter der Baufirma Wayss und Freytag und der Bauherrin, der Gateway Gardens Grundstücksgesellschaft - analog zu einem Richtfest beim Hochbau - den fast fertigen Tunnel. Ende des Jahres soll er fertig sein, dann werden auch die Zufahrten auf beiden Seiten ausgebaut und befahrbar sein. „Aus dem Gröbsten sind wir raus“, sagte Projektleiter Ansgar Erbenich.
Seine erleichterte Aussage kommt nicht von ungefähr: Das knapp 30 Millionen Euro teure Bauwerk war äußerst kompliziert und eine Meisterleistung der Ingenieurskunst. Musste doch an der sensibelsten Stelle die Unterführung etwa 15 Zentimeter über dem bestehenden ICE-Tunnel so eingebaut werden, dass der Bahntunnel von den Arbeiten unversehrt bleibt.
Autobahn schrittweise ausgehoben
Bohrlöcher für Stützpfeiler wurden so in den Boden gedrillt, dass es keinerlei Erschütterungen gab. Der Erdaushub darüber musste behutsam abgetragen und abgestützt werden, damit sich der ICE-Tunnel keinen Millimeter hebt, weil plötzlich weniger Gewicht darauf lastet. „Knifflig“, aber durchaus spannend sei das Bauprojekt gewesen, an den verschiedensten Gewerken waren zahllose Spezialbaufirmen beteiligt, schildert Erbenich.
SkyLine-Trasse führt über die Baustelle
Seit viereinhalb Jahren basteln die Bauleute an der Unterführung. „Wir hatten mit drei Jahren gerechnet“, sagt Erbenich. Doch mehr Zeit als geplant nahm der schrittweise Aushub der Autobahn A 3 in Anspruch, der direkt über dem neuen Bauwerk verläuft. Stück für Stück mussten Autobahnspuren verlegt werden, um jeweils einen Teil des Tunnels von oben her auszuheben.
Noch immer sind die Autobahnspuren nicht in den Endzustand versetzt. „Das Schlimmste wäre gewesen, wenn die Autobahn hätte gesperrt werden müssen“, sagt Boris Kupke, Prokurist bei der Gateway-Gardens-Gesellschaft. Doch alles lief glatt, auch der ICE-Tunnel konnte durchgehend befahren werden.
Wer durch die neue Unterführung, die elf Meter breit und sieben Meter hoch ist, läuft, sieht auf der anderen Seite mehr Beton: Der öffentliche Hugo-Eckener-Ring, der die Terminals verbindet und künftig auch zum neuen Terminal 3 führt, wurde um ein paar Meter hochgesetzt und führt als Brücke über den letzten Teil des Verbindungstunnels. Noch eine Ebene darüber erhebt sich die neue SkyLine-Bahn-Trasse, die auf mächtigen Betonsäulen steht.
Bis zur Fertigstellung fahren die Lastwagen der Gateway Gourmets durch die bereits bestehende Unterführung nur wenige Meter weiter westlich. Diese wird in Zukunft eine wichtige Verbindung zwischen Gateway Gardens und dem Flughafen, insbesondere als Anbindung an das Terminal 3. Ein Kreisel wird auf der anderen Seite der Autobahn auf dem Hugo-Eckener-Ring neu gebaut, um den Verkehr in Richtung der Terminals zu lenken. „Flugreisende auf dem Weg zum Terminal 3, die aus Richtung Frankfurt kommen, können dann künftig an der S-Bahn-Station Gateway Gardens aussteigen und von dort in den Bus umsteigen, der zum Terminal fährt“, erklärt Kupke. „Somit sparen sie die längere Anfahrt bis zum Flughafen-Regionalbahnhof, um von dort in die SkyLine-Bahn umzusteigen“.