Linksradikale greifen ABG in der Platensiedlung an

Dass Polizei und Vermieter konsequent gegen Drogendealer in der Platensiedlung vorgehen, freut die meisten Bewohner des Ginnheimer Problemviertels. Doch nun versuchen dort Linksautonome gewalttätigen Widerstand zu schüren – gegen die angeblich rassistischen „Schikanen der Bullen“.
Eingeschmissene Scheiben und Schmierereien: In der Platensiedlung wurde ein Informations-Container der städtischen Wohnungbaugesellschaft ABG beschädigt. Der Vorfall muss sich laut der Polizei zwischen Mittwoch, 23 Uhr, und Donnerstag, 9.30 Uhr, ereignet haben. Linksautonome haben sich am Donnerstagnachmittag in einem anonymen Schreiben zu dem Angriff auf den Bürocontainer in der Stefan-Zweig-Straße bekannt. Sie kritisieren das konsequente Durchgreifen der Polizei und ABG gegen die Dealer-Szene in dem Ginnheimer Problemviertel. „Es gibt massenhaft Kontrollen wegen vermeintlicher Drogenkriminalität. Getroffen werden natürlich nur vor allem diejenigen welche nicht in das rassistische stereotype Weltbild der Bullen passen“, heißt es in dem Schreiben, das auf der von Linksextremisten genutzten Internetplattform de.indy media.org veröffentlich wurde und per E-Mail an diese Redaktion ging. Unterzeichnet ist es mit „einige Autonome“.
Linienbus mit Steinen beworfen
Offenbar wollen die Verfasser des Bekennerschreibens neue Unruhe in der Platensiedlung schüren. Denn sie beziehen sich auf die jüngsten Ausschreitungen, als dort in der Halloween-Nacht Polizisten angegriffen und ein Linienbus mit Steinen beworfen wurde. Vor zwei Wochen ging außerdem ein öffentlicher Bücherschrank in der Platenstraße in Flammen auf. „Dem kleinen Aufflammen des Widerstands wie an Halloween wollen wir etwas Futter geben“, schreiben die Autonomen. „Greift lieber die an die euch kaputt machen – nicht den Bücherschrank. Deshalb haben wir das ABG Büro mit Graffiti kenntlich gemacht.“
ABG-Chef Frank Junker hat sechs Mietparteien in der Platensiedlung fristlos gekündigt, nachdem die Polizei in diesen Wohnungen Rauschgifthändler hochgenommen hatte. Außerdem hat er einen privaten Sicherheitsdienst mit Streifengängen durch das Viertel beauftragt. „Wir sind gerade dabei, die Platensiedlung zu stabilisieren“, sagt Junker. „Die große Mehrheit unserer Mieter freut sich darüber und sagt: ,Endlich fühlen wir uns wieder sicher.’“ Diesen Menschen hätten die Linksautonomen einen Bärendienst erwiesen, kritisiert Junker. „Die stellen sich schützend vor Kriminelle, die unbescholtene Bürger terrorisieren. Dafür habe ich keinerlei Verständnis.“
"Criminals United"
Welche politischen Ziele die Autonomen gemäß ihrer linksextremen Ideologie verfolgen, daran lässt ihr Bekennerschreiben keinen Zweifel: „Wir sind uns sicher, dass eine selbstorganisierte Platensiedlung die bessere Lösung als Bullen, Security, Streit, Kameras und Leid sind. Für eine selbstorganisierte Community – Criminals United.“
Autonome lehnen nicht nur die Polizei, sondern auch die Demokratie und die Marktwirtschaft ab. Dass sie sich in ihrem Kampf gegen den Staat nun auch mit gewalttätigen Drogendealern verbünden wollen, ist allerdings eine neue Entwicklung.
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