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Lottofee aus ganzem Herzen

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Von: Enrico Sauda

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Franziska Reichenbacher, Journalistin und Fernsehmoderatorin, steht zwischen bunten Seifenblasen einer Straßenkünstlerin am Main. Vor 25 Jahren hatte sie erstmals die Ziehung der Lottozahlen moderiert. FOTOs: dpa
Franziska Reichenbacher, Journalistin und Fernsehmoderatorin, steht zwischen bunten Seifenblasen einer Straßenkünstlerin am Main. Vor 25 Jahren hatte sie erstmals die Ziehung der Lottozahlen moderiert. FOTOs: dpa © dpa

Heute feiert Franziska Reichenbacher

Vor 25 Jahren wurde Franziska Reichenbacher (55) Lottofee und seitdem moderiert sie so gut wie jeden Samstag die Lotto-Sendung im Ersten. Heute Abend begeht sie dieses Jubiläum (Stichtag war der vergangene Dienstag, 24. Januar) mit einem kleinen Umtrunk nach der Sendung mit dem Team, Redaktion und Freunden.

Sie blickt gern auf das vergangene Vierteljahrhundert. „Das Faszinierende ist doch, dass die Zeit im Rückblick enorm schnell vergeht“, so Reichenbacher, die noch eine Anekdote einstreut. „Ich bin gleich zu Beginn immer gefragt worden, ob ich das jetzt auch 30 Jahre lang machen werde, wie Karin Tietze-Ludwig. Ich war selbst 30 und konnte das nie beantworten. Eine für mich damals unvorstellbar lange Zeit. Und jetzt ist es irre, denn es sind nur noch fünf Jahre bis zu dieser Marke“, staunt die zweifache Mutter. „Und wird recht gut vorstellbar“, sagt die Moderatorin, die zwar nicht genau weiß, wie viele Sendungen sie moderiert hat („es müssen um die 1300 sein“), aber wie viele Menschen in diesen Jahren zu Lottomillionären geworden sind, das kann sie ziemlich genau beziffern. „In all den Sendungen, die ich moderiert habe, sind durch die Zahlen, die ich verkündet habe, 2046 Millionengewinne verteilt worden. Da sind Gewinne von einer Million bis zu mehr als 40 Millionen Euro dabei“, berichtet sie.

Zu den ungewöhnlichsten Sendungen, die sie bisher gemacht habe, gehörten die, die live von ihr zu Hause gesendet wurden. Das war, wie sollte es anders sein, in der Corona-Zeit. „Es gab vier Ausgaben in der Zeit des #stayathome, also dem ersten ganz harten Lockdown“, erinnert sie sich. „Wir haben viermal wirklich aus dem Wohnzimmer gesendet. Das kam bei den Zuschauern, die ja auch daheim bleiben mussten, auch gut an.“

Der Job hat Franziska Reichenbachers Leben verändert. „Diese Sendung hat mein Berufsleben natürlich sehr geprägt“, sagt sie. Als damals, im Herbst 1997, ihr Telefon klingelte und sie gefragt wurde, ob sie Lottofee werden wolle, arbeitete sie bei einem Nachrichtensender in Berlin. „Ich war und bin gelernte Journalistin“, betont sie immer gerne und sagte dennoch „ja“. Wohl wissend, „dass bestimmte Dinge dann nicht mehr möglich sind, dafür aber andere Dinge. Es ist einfach so, wenn du quasi einen Stempel auf der Stirn hast, weil du so sehr mit einer bestimmten Rolle verbunden wirst, dann muss man damit leben, dass man für bestimmte Dinge nicht mehr angefragt wirst. Die zunächst geplante journalistische Laufbahn ging dann anders weiter“. Es ergaben sich andere Möglichkeiten, erzählt Franziska Reichenbacher, die aber auch sagt, dass die Aufgabe als Lottofee es ihr ermöglichte, Beruf und Familie zu vereinbaren, was ihr sehr wichtig war.

Auf die Frage, ob sie sich wieder dafür entscheiden würde, sagt sie, „das ist immer schwer zu beantworten, aber ich bereue es auf jeden Fall nicht, dass ich damals zugesagt gesagt habe, obwohl ich nicht wirklich wusste, was das bedeutet“.

Franziska Reichenbacher ist Lottofee mit ganzem Herzen und eins steht für sie fest: „Wenn ich es aussuchen könnte, würde ich auf jede Fall die 30 Jahre noch voll machen - mindestens.“ es

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