Miese Klimabilanz: Warum Lufthansa jetzt eine neue Folie auspackt
Um die Klimabilanz des Flugverkehrs zu verbessern, hat die Lufthansa eine neuartige Folie entwickelt, die die Effizienz verbessern soll. Inspiration holten sie sich von einem Tier.
Frankfurt - „Von der Natur lernen heißt siegen lernen“: Getreu diesem Motto haben sich Forschende von Lufthansa Technik und BASF von der Tierwelt inspirieren lassen, um den Flugverkehr klimafreundlicher zu machen. Die Idee: eine neuartige, aerodynamische Folie, die der Haut von Haifischen nachempfunden ist.

Der Flugverkehr gilt immer noch als einer der größten Klimakiller. Der Ausstoß des klimaschädlichen Gases CO2 ist bei Flugreisen enorm hoch. Um den Luftwiderstand von Flugzeugen zu verringern und die Treibstoffeffizienz zu verbessern, haben die Unternehmen die Folie entwickelt, die außen an das Flugzeug geklebt wird.
Neuartige Folie soll Flüge der Lufthansa auch am Flughafen Frankfurt klimafreundlicher machen
Sie besteht einer Pressemitteilung der Lufthansa zufolge, aus Millionen von 50 Mikrometer kleinen Rippen. Sie imitieren die Eigenschaften von Haifisch-Haut und verbessern so die Aerodynamik an den Stellen der Maschine, die für die Strömung der Luft relevant sind, wie beispielsweise am Rumpf oder an den Triebwerken.
Die Hoffnung: Wenn die Luft mit weniger Widerstand am Flugzeug entlang strömen kann, benötigt das Flugzeug weniger Treibstoff, um sich fortzubewegen. Das würde die Klimabilanz auch am Flughafen Frankfurt verbessern.
Lufthansa erhofft sich CO2-Einsparungen: Neuartige Folie klebt auch auf Flugzeugen in Frankfurt
Bei SWISS und Lufthansa Cargo sollen ab sofort alle Langstreckenflugzeuge mit der Folie beklebt fliegen. Die Flugzeuge in Frankfurt und auch in Zürich sollen dann ab Januar 2023 folgen.

Das Programm sei Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Lufthansa. Bis 2050 will das Unternehmen eine neutrale CO2-Bilanz erreichen. Vorstandsmitglied Christina Foerster hofft: „Durch die Beklebung von mehr als 20 Flugzeugen mit der neuen Haifischhaut-Folie werden wir den CO2-Fußabdruck der Lufthansa Group jährlich um mehr als 25.000 Tonnen verringern.“ Noch im vergangenen Jahr hatte der Lufthansa-Chef gegen strengere Klimavorgaben gewettert.
Kleiner Schritt in Richtung Klimaschutz: Flugverkehr von Lufthansa und Co. immer noch Klimakiller
In der Pressemitteilung rechnet Lufthansa nochmal genauer vor: Beklebt man 950 Quadratmeter der Außenfläche einer Boeing 777-300ER, könnte man jährlich rund 400 Tonnen Kerosin und somit mehr als 1200 Tonnen CO2 einsparen.
Beim Klimaschutz ein Schritt in die richtige Richtung - wenn auch ein kleiner. Denn die Emissionen allein der deutschen Luftfahrtunternehmen belief sich nur im Jahr 2021 dem Umweltbundesamt zufolge schon auf insgesamt 4,6 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid. (Jana Ballweber)