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Makkabi kann im Sommer loslegen

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Die neue Heimat des TuS Makkabi: Zwei eigene Fußballplätze, ein Tennisplatz, ein Basketballfeld und ein neues Sportheim.
Die neue Heimat des TuS Makkabi: Zwei eigene Fußballplätze, ein Tennisplatz, ein Basketballfeld und ein neues Sportheim. © Makkabi

Neues Sportzentrum an der Wilhelm-Epstein-Straße kostet mindestens 15 Millionen Euro.

Die vergangenen Wochen waren für Alon Meyer, Präsident der TuS Makkabi aufregend und ereignisreich. Sie waren aber vor allem eins: zukunftsweisend für den mit rund 2500 Mitglieder einen der größten Sportvereine in Frankfurt. Kann der TuS, der in den vergangenen Jahren viel Geduld aufbringen musste, doch nun tatsächlich mit dem Bau seines neuen Sportzentrums an der Wilhelm-Epstein-Straße beginnen. Schräge gegenüber der Bundesbank. Das hätten ihm erst vor wenigen Tagen sowohl Sport- und Planungsdezernent Mike Josef (SPD), wie auch die Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (Grüne) zugesagt. „Im Sommer soll der Spatenstich erfolgen“, sagt Meyer.

Die Pläne sind baureif

Dass die baureifen Pläne, die Makkabi bereits im Mai 2019 vorstellte und seitdem in der Vereins-Schublade schlummern, nun tatsächlich in die Tat umgesetzt werden können, hängt mit der Eingrenzung des U4-Lückenschlusses auf drei Varianten zusammen. Die allesamt nicht über oder unter dem Gelände nördlich der Wilhelm-Epstein-Straße der künftigen Heimat des TuS Makkabi verlaufen sollen, sondern auf dem westlich davon liegenden Grünstreifen. Direkt neben der Rosa-Luxemburg-Straße.

Dort ist die Station „Bundesbank“ geplant, als Umsteigemöglichkeit zur künftigen Ringstraßenbahn. „Keine dieser Varianten steht der Realisierung des Bauvorhabens des TuS Makkabi entgegen“, bestätigte Dezernent Josef zudem in der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung des Jahres.

Es scheint, als habe Alon Meyer es im Gefühl gehabt, dass letztlich eine dieser drei Trassenvarianten umgesetzt wird. „Wir hatten unsere ursprünglichen Pläne bereits angepasst und das gesamte Sportzentrum samt Plätzen einfach um 70 Meter weiter gen Osten gerückt um Platz für die Bahn zu schaffen“, erklärt Meyer. Was freilich zusätzliche Kosten verursachte, die mittlerweile von einst 9,3 Millionen auf „mindestens 15 Millionen Euro“ gestiegen seien. Die zusätzlichen Kosten nehme der Verein „auf die eigene Kappe“. 4,5 Millionen Euro soll er derweil von der Stadt, plus 700 000 Euro vom Land bekommen.

Auch wenn sich ansonsten an den ursprünglichen Plänen nichts geändert habe, erklärt er weiter, so sei die Verschiebung „gar nicht so einfach“ gewesen. Denn die Wilhelm-Epstein-Straße ist abschüssig, das Gefälle entsprechend stark. Zudem gebe es Kanäle unter der Straße und auch unter den derzeit dort bereits vorhandenen Plätzen. „Das war eine Herausforderung, die wir gemeistert haben“, sagt Meyer, der sich nun auf den Spatenstich freut.

Zwei Jahre, meint der Präsident, werde der Bau dauern. Dann habe der TuS Makkabi endlich eine neue, eine eigene Heimat. Denn abgesehen von einigen der 30 Abteilungen, wie die Squashspieler, würden die meisten Mitglieder quer über die Stadt verteilt trainieren. An 17 Standorten zwischen Frankfurt und Kronberg. Wie die Fußballer, die nicht nur an der Wilhelm-Epstein-Straße sondern unter anderem auch auf der Bertramswiese gegen das runde Leder treten. Auf Rasen- und Hartplätzen. Kunstrasen gibt es auf beiden Anlagen nicht.

Endlich ein Kunstrasenplatz

Doch das wird sich mit dem Neubau ändern, sagt Alon Meyer. Auf einer Teilfläche von 20 000 Quadratmetern soll die neue Anlage, das neue Sportzentrum entstehen. Geplant sind zwei Fußballplätze, zwei Kleinspielfelder, ein Basketballplatz und eine basketballtaugliche Halle. Während der restliche, etwas größere Teil des Areals von der Stadt umgebaut und saniert werden soll. Damit auch die dort spielenden Vereine FC Maroc, FC Kosova, Kickers 1916 und Griechische Sportunion künftig deutlich bessere Bedingungen haben als bisher. Immer wieder klagten sie in der Vergangenheit über Mitgliederschwund.

Nun soll der vorhandene Tennen- in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden, ein Naturrasen ist als zweite Spielfläche geplant. Abgerundet wird das Projekt mit drei Soccer-Courts, einem Leichathletiksektor für den Schulsport sowie ein neues Funktionsgebäude. Das alte ist lange marode, ersetzt wird es derzeit durch die bereits im Sommer aufgestellten 17 Funktions-Container mit Umkleiden und Duschen, die zwischen zwei der derzeit insgesamt vier Plätzen auf der Sportanlage platziert wurden

Heimatlos ist der TuS Makkabi übrigens seit den 1980er Jahren. Bis dahin war der 1965 gegründete Verein, Alon Meyers Vater war Gründungsmitglied, am Dachsberg in Berkersheim zu Hause. Mit dem Bau der Autobahn 661 verlor er allerdings sein Domizil. Danach kam der Verein auf der Bertramswiese unter und teilt sich seitdem das dortige Gelände mit den Kickers 16. Für einen Verein wie Makkabi, mit fast 50 Fußballmannschaften, ist das Areal allerdings nicht geeignet, zudem stieß es schnell an seine Kapazitätsgrenzen. Weshalb der TuS seitdem zusätzlich an der Wilhelm-Epstein-Straße kickt. „Das wir nun dort endlich ab dem Sommer unser neues Heim errichten können, freut uns riesig. Das ist ein toller Abschluss des alten und eine guter Start ins neue Jahr“, sagt Präsident Meyer.

judith Dietermann

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