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Mehr Bäume, aber weniger Parkplätze

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Die wichtigste Verbindung zwischen dem Ben-Gurion-Ring und der U-Bahnstation „Bonames Mitte“: die Homburger Hohl.
Die wichtigste Verbindung zwischen dem Ben-Gurion-Ring und der U-Bahnstation „Bonames Mitte“: die Homburger Hohl. © Friedrich Reinhardt

Die Homburger Hohl in Frankfurt-Bonames wird bis spätestens 2029 grundsaniert

Anna Furian kennt die Mängel der Homburger Hohl. Beim Stadtplanungsamt ist sie für das Projekt „Sozialer Zusammenhalt Ben-Gurion-Ring“ zuständig und dazu gehört auch der wichtigste Weg zwischen der Siedlung und der U-Bahnstation „Bonames Mitte“. Zu ihren Aufgaben zählt auch die Vorplanung für die Erneuerung der Homburger Hohl. Am Montagabend hat sie mit ihrem Kollegen Jörg Stellmacher von der Verkehrsplanung im Stadtplanungsamt den aktuellen Planungsstand vor rund 20 Anwohnern im Quartiersbüro vorgestellt.

Alles Beton und von Autos verstellt

Der Straßenbelag ist löchrig, zählt Furain auf. „Die Straße war früher eine Baustraße, als der Ben-Gurion-Ring gebaut wurde, deshalb liegen da die Betonplatten.“ Die Straße hat ein starkes Gefälle. Für Menschen mit Rollstuhl oder schwachen Beinen ist das ein Problem. Die öffentlichen Fläche sind vollständig versiegelt. „Da kann bei Starkregen kein Wasser versickern.“ Zudem heizt die Straße im Sommer die Umgebung auf. Geparkt wird wild durcheinander. Und: Anwohner hätten zurückgemeldet, dass die Beleuchtung verbessert werden müsse. Nachts gibt es unbeleuchtete Ecken, die manchen Fußgängern unheimlich sind.

Der bisherige Plan für die Homburger Hohl sehe daher so aus: Die Straße soll in einen verkehrsberuhigten Bereich umgewandelt werden, im Volksmund „Spielstraße“. Die Fußwege kommen also weg, Fußgänger, Autos und Radfahrer bewegen sich auf derselben Bahn. „Fußgänger laufen ja jetzt schon zumeist auf der Straße“, sagt Furian. An der U-Bahnstation werden 16 Fahrradständer aufgestellt. An die Ecke zur Hugo-Sinzheimer-Straße wird ein unterirdischer Glascontainer eingebaut. Gegenüber soll eine kleine Grünfläche, mit Bänken entstehen, wo sich geh-beeinträchtigte Menschen ausruhen können. Geparkt werden soll auf der nordöstlichen Seite (Richtung Ben-Gurion-Ring links), da sollen Querparkbuchten entstehen, gespickt mit Bäumen. Insgesamt 16 neue Bäume sollen gepflanzt werden, sie könnten nur auf dieser Straßenseite wachsen, erklärt Stellmacher, da auf der südwestlichen Seite Leitungen für Strom und Telefon verlaufen. Der Straßenbelag wird mit Pflastern erneuert.

Die Details der Planung werden noch ausgearbeitet, wenn „im Sommer oder Herbst“ die Stadtverordnetenversammlung die Vorplanungen abgesegnet hat, sagt Furian. Bis 2029 müsse die Sanierung der Homburger Hohl erfolgt sein, sonst würden die Fördergelder des Städtebauförderprogramms verfallen. Durch die Förderung entfallen die Kostenbeteiligungen der Anwohner. „Das ist eine Gelegenheit, die in den nächsten 50 Jahren nicht wiederkommt“, sagte Furian.

Die Anwohner nahmen das Konzept wohlwollend auf. Sorge hatten einige, die Grünfläche könnte vermüllen und die Bänke des Nachts lärmende Zeitgenossen anziehen. Starken Widerspruch gab es erst, als Furian und Stellmacher erklärten, wie sich die Zahl der Parkplätze verändern würde. Von 22 Plätzen würden sechs wegfallen.

„Das funktioniert so nicht“

„Das funktioniert so nicht. Schon jetzt bräuchten wir eher 26 Parkplätze“, sagte ein Anwohner und die Runde ging auf Lösungssuche: Privatparkplätze für Anwohner, das geht nicht im öffentlichen Raum. Anwohnerparkzone? Kommt irgendwann, aber keiner weiß wann, weil Personal zum Kontrollieren fehlt. Glascontainer versetzen? Da würde nur ein Parkplatz entstehen und wegen Leitungen kann er eigentlich nur da stehen. Auto-Parkplätze statt der Radständer an der U-Bahnstation? „Geht nicht, haben wir geprüft“, sagt Furian. Eine Lösung fand die Runde nicht.

Furian und Stellmacher versprachen, nach einer Lösung für ein paar mehr Parkplätze zu suchen. Falsche Versprechungen machten sie aber nicht. „Wir müssen Versickerungsfläche und Bäume schaffen, sonst kriegen wir die Förderung nicht.“

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