1. Startseite
  2. Frankfurt

Mehr Geld für den Sport

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Sebastian Semrau

Kommentare

Frankfurt Sporthalle Süd
Frankfurt Sporthalle Süd © Michael Faust

Die Mitgliederzahl in Frankfurts Sportvereinen ist auch im Vorjahr gestiegen. Doch noch immer sind vier Sporthallen mit Flüchtlingen belegt. Dafür, dass sich die Infrastruktur verbessert, soll künftig wieder mehr Geld in die Hand genommen werden.

Um zu erfahren, dass in Frankfurts Sporthallen zu wenig Platz ist, hätte es der vielen Flüchtlinge gar nicht bedurft. Doch die Belegung von bis zu sieben Hallen machte das Problem noch einmal deutlicher. „Das war nicht einfach und ist es nach wie vor nicht“, verweist Sportkreisvorsitzender Roland Frischkorn auch darauf, dass nach wie vor vier Schulturnhallen sowie eine Halle der Sportuniversität belegt sind. „Aber wir stellen uns den Herausforderungen.“

Dazu gehörte zuletzt auch ein gesunkener Sportetat, der mit 41 Millionen Euro im vergangenen und diesen Jahr satte sieben Millionen Euro unter den Vorjahren liegt. „Den werden wir wieder hochfahren“, berichtet Sportdezernent Markus Frank (CDU) von einem Gespräch mit Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU), während der Sportkreis seine Bilanz für 2015 vorstellt und auch eine Ausblick auf dieses Jahr gibt.

Von „vier bis fünf Millionen Euro“ zusätzlich spricht Frank und verweist zudem darauf, dass manche Projekte wie der Sportpark Preungesheim, dessen Grundstein im vergangenen Jahr gelegt wurde, nur zum Teil aus dem Sportetat finanziert werden. Insgesamt gibt die Stadt für ihre 55. Sportanlage 14 Millionen Euro aus. Weiterhin gelte, dass die Vereine Vorfahrt genössen, die selbst investieren, betont Frank.

„Eine wachsende Stadt braucht auch eine wachsende Sportinfrastruktur“, betont Frischkorn. Für Kunstrasenplätze und auch Schwimmbäder sei zuletzt viel Geld ausgegeben worden. Aber es gebe 410 Sportarten, die in 53 Fachverbänden organisiert seien, in Frankfurt. Entsprechend müsse unter anderem in die Sporthallen investiert werden. „Wir dürfen nicht in die Situation der Schulen kommen“, verweist Frischkorn auf den dortigen Sanierungsstau, der auch die Schulturnhallen betreffe.

Ressourcen nutzen

Über deren Vergabe wird seit Jahren gestritten und es gibt immer noch keinen Fortschritt. Dabei wünscht der Sportkreis, dass dies aus einer Hand geschieht, um die Hallen möglichst gut auszulasten. Bisher ist das Schulamt bis 17.30 Uhr zuständig, das Sportamt erst danach. „Wir müssen die vorhandenen Ressourcen besser ausnutzen“, betont Frischkorn und erhält dafür Zustimmung von Frank.

Ein Anfang scheint nun allerdings gemacht: Für die Schulschwimmbäder sollen künftig die Bäderbetriebe Frankfurt (BBF) und nicht mehr die Schulen zuständig sein. Viel zu häufig seien diese Bäder nämlich außer Betrieb gewesen, sagt Frank. Der Vertrag mit Bildungsdezernentin Sarah Sorge (Grüne) stehe kurz vor dem Abschluss. „Dann sind die Becken kontinuierlich einsatzbereit und es wird auch Nutzungszeiten für Vereine geben“, verspricht der Sportdezernent.

Bessere Pflege

Besser werden soll auch die Pflege der Sportanlagen durch die Vereine. Denn da sind die Ergebnisse durchaus unterschiedlich. „Da machen wir neue Verträge“, sagt Frank. Weniger Geld soll keiner bekommen, aber ein Anreizsystem wird vorbereitet, so dass die Chance auf mehr Geld besteht. Dies werde demnächst vorgestellt. „Kern der Sportstadt Frankfurt ist das Engagement in den Vereinen“, betont Frank. „Wir wollen, dass die Sportfamilie wächst.“ Und das ist sie im Vorjahr erneut, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie 2014, als 10 000 neue Sportler in den Vereinen gezählt wurden. Im Vorjahr ist die Mitgliederzahl der Sportvereine nun laut Frischkorn von rund 190 000 auf 193 000 gestiegen. Dazu kommen noch etwa 20 000 Mitglieder in Betriebssportgruppen.

„Wir hatten 2015 so viele Veranstaltungen wie noch nie in unserer 70-jährigen Geschichte“, sagt Frischkorn. Da sei nicht einmal Zeit geblieben, den runden Geburtstag zu feiern. Und auch in diesem Jahr werden Erfolgsprojekte wie „Gallus – 1:1 für Ausbildung“, das ins elfte Jahr geht, „BasKIDball“, „Schulkids in Bewegung“, „Mainova Sport Rhein-Main“, „Spuren des Sports in Frankfurt“ oder „Erlebe Sport in Frankfurt“ fortgesetzt. „Wir werden auch die mehr als 100 Bolzplätze in der Stadt unter die Lupe nehmen“, kündigt Frischkorn an. Sogar erweitert werden soll die Bolzplatzliga F 43 – von 32 auf 50 Mannschaften.

Dort bilden auch Flüchtlinge mittlerweile einen Teil der Mannschaften. Zudem unterhält der Sportkreis mit der Initiative „Teachers on the road“ das Modellprojekt „Geflüchtete in Sportvereine integrieren“ – an dem sich 13 Sportvereine beteiligen. Diese erhalten fünf Euro pro Monat und Flüchtling, wenn sie ihnen die Teilnahme ermöglichen. „Ich kämpfe darum, dass die Sporthallen möglichst bald wieder frei und dann saniert wieder übergeben werden“, verspricht Frank den Vereinen.

Auch interessant

Kommentare