Mercedes-Niederlassung am Kaiserlei geöffnet

Vor neun Jahren haben die Planungen für eine neue Mercedes-Niederlassung am Kaiserlei-Kreisel begonnen – gestern Abend wurde der Neubau offiziell mit 700 geladenen Gästen eröffnet. Wir haben vorab in die Verkaufsräume und hinter die Kulissen geschaut.
Werkstattmeister Vincenzo Caputo versammelt seine Mannschaft um sich, gibt ihnen letzte Anweisungen, was an diesem Tage noch alles zu tun ist. Am Abend wird die neue Mercedes-Niederlassung direkt am Kaiserlei-Kreisel offiziell eröffnet. 700 geladenen Gäste werden erwartet, darunter der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG Dr. Dieter Zetsche, Hessens Verkehrsstaatssekretär Mathias Samson, Schauspielerin Veronica Ferres, Frankfurts Bürgermeister Uwe Becker und die ehemalige Oberbürgermeisterin Petra Roth. Das „Electric Dance Theatre“ wird eine eigens für Mercedes produzierte Lasershow präsentieren.
Schneller Umzug
Doch noch sind es einige Stunden bis zur feierlichen Eröffnung. Die 400 Mitarbeiter, die zuvor in den Niederlassungen an der Hanauer Landstraße 121 und 425 in Frankfurt sowie in der Daimlerstraße in Offenbach gearbeitet haben, sind jedoch schon vor gut zwei Wochen an den Kaiserlei gezogen. „Das war ganz einfach. Wir haben an einem Freitag die Filialen geschlossen, am Wochenende die Kartons hierher geschafft und am Montag wieder gearbeitet“, erzählt Burkhard Wagner, Direktor der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt/Offenbach. Dadurch hätten sich die Mitarbeiter langsam an ihre neuen Arbeitsplätze gewöhnen, alle technischen „Kinderkrankheiten“ ausgeräumt werden können. Letztere gab es aber wohl kaum.
„Alles hat einwandfrei funktioniert. Allerdings standen wir hier am ersten Tag und keine Kunden kamen. Bis wir bemerkten, dass der Sicherheitsdienst an der Einfahrt niemanden hereingelassen hat, weil sie nicht wussten, dass wir inoffiziell schon geöffnet hatten“, erzählt der Niederlassungsleiter, während er durch die neuen Ausstellungshallen und die riesige Werkstatt mit der angeschlossenen Waschanlage, der Fahrzeugaufbereitung, das beeindruckende Ersatzteillager sowie den viergeschossigen Verwaltungs- und Bürotrakt führt.
Rund 55 Millionen Euro hat der Automobilkonzern in seinen modernen Neubau investiert. „Wir haben zwar die Endabrechnung noch nicht erhalten, sind aber im Kostenrahmen geblieben“, sagt Wagner. Auf 4120 Quadratmetern werden in einer zwölf Meter hohen, lichtdurchfluteten Halle die Neuwagen von Mercedes, AMG und Smart ausgestellt. Besondere Karossen wie Formel-1-Wagen werden über vorgelagerte Balkone auf den beiden oberen Emporen präsentiert. Die Gebrauchtwagen werden über drei Etagen auf 13 000 Quadratmetern ausgestellt. „500 Autos passen hier rein“, sagt Wagner. Und dann fängt der Chef der Niederlassung an zu schwärmen, von all den kleinen technischen und digitalen Details, mit denen das neue Autohaus ausgestattet ist.
„Ich bin der größte Fan dieses Autohauses“, sagt Wagner. So kann man sich etwa selbst an Bildschirmen in der Wand sein Traumauto zusammenstellen, an einem kann man sich die verschiedenen Motorengeräusche der AMG-Modelle anhören. Zudem werden alle Autos, die auf das Gelände fahren, mit ihren Kennzeichen erfasst. „So sehen die Mitarbeiter auf ihrem Tablet sofort, dass der Kunde da ist und was an dem Auto gemacht werden muss“, sagt Wagner. Werkstattaufträge auf Papier werden damit unnötig. „Fast alles läuft nur noch digital, selbst die Unterschriften“, sagt Wagner. Die Autos werden sogar beim Einfahren in die Werkstatt gefilmt. „Wir können jeden Kratzer dokumentieren.“
Spannung bei Mitarbeitern
Solche Details gefallen selbstredend auch den Mitarbeitern. „Ich war sehr gespannt vor dem ersten Arbeitstag hier, hatte hohe Erwartungen“, sagt Werkstattmeister Vincenzo Caputo. Neue Kollegen, neue Abläufe, neue Arbeitsplätze. „Wir mussten uns erst einmal zurecht finden, uns gegenseitig kennenlernen. Aber jetzt haben wir alles im Griff.“ Sprich: Die Kunden können kommen.