Schere geht weiter auseinander: Mieten in Frankfurt übersteigen Kaufkraft
Einer Studie zufolge übersteigen die Mieten in Frankfurt das verfügbare Einkommen. Sie liegen zudem deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Frankfurt – In vielen deutschen Großstädten stehen die Wohnkosten in einem ungünstigen Verhältnis zur Kaufkraft, teilte das Immobilienportal Immowelt am Dienstag (21. März) in Nürnberg mit. Besonders groß sei die Schere zwischen Miete und verfügbarem Einkommen in München und Stuttgart.
Das zeigt eine Studie von Immowelt, bei der die angebotenen Kaltmieten mit der durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft in den Stadtkreisen über 500.000 Einwohner sowie den reichsten Stadt- und Landkreisen Deutschlands verglichen wurden. Die Vergleichsdaten zur Pro-Kopf-Kaufkraft stammten von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).
Das höchste verfügbare Einkommen aller untersuchten Großstädte haben laut der Studie die Einwohner von München. Die jährliche Kaufkraft beträgt dort 33.857 Euro pro Kopf – 29 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt (26.271 Euro). Allerdings liegt der Medianpreis pro Quadratmeter für neu vermietete Wohnungen in München bei 18,80 Euro und damit 135 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 8,00 Euro.

Mieten in Frankfurt liegen deutlich über dem Bundesdurchschnitt
Der Anstieg der Mieten im vergangenen Jahr habe das Ungleichgewicht laut Immowelt zwischen Wohnkosten und Kaufkraft in vielen Großstädten weiter vergrößert. Auch in Frankfurt halte die Kaufkraft nicht mit den Wohnkosten Schritt: Während das verfügbare Einkommen in Frankfurt um 10 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liege, seien die Mieten bei Neuvermietungen um 69 Prozent höher. Bei einer mittleren Angebotsmiete von 13,50 Euro pro Quadratmeter müssten die Frankfurter also einen erheblichen Teil der 28.963 Euro, die ihnen pro Kopf und Jahr zur Verfügung stünden, für Wohnen ausgeben.
Die hohe Inflation verschärfe die finanzielle Situation der Mieter weiter. Die stark gestiegenen Energiepreise beispielsweise führten dazu, dass die Nebenkosten immer mehr zu einer zweiten Miete würden. Das verfügbare Einkommen der Deutschen werde im Jahr 2023 zwar voraussichtlich um nominal 3,2 Prozent steigen. Allerdings dürfte der deutliche Anstieg der Verbraucherpreise, der im vergangenen Jahr 7,9 Prozent betrug, die Einkommenszuwächse aufzehren, hieß es. (cas)