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Mini-Roboter weisen den Weg in die Zukunft

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Von: Michael Forst

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Per iPad steuert Tamin den Mini-Roboter, bestaunt von Alexander Lorz, Kristina Sinemus und Carolin Kubbe (r.). FOTO: maik reuss
Per iPad steuert Tamin den Mini-Roboter, bestaunt von Alexander Lorz, Kristina Sinemus und Carolin Kubbe (r.). © Maik Reuß

Carl-von-Weinberg-Schule zeigt Erfahrungen mit Pilotprojekt

Als Bildungsort für Sportskanonen ist die Carl-von-Weinberg-Schule seit langem bekannt - über 30 Olympiateilnehmer brachte sie bislang hervor - doch auch in Sachen digitaler Zukunft zeigt sich die Lehranstalt durchaus bewegungsfreudig. Gehört sie doch seit dem vergangenen Sommer zu den zwölf hessischen Pilotschulen mit rund 70 Klassen der Jahrgangsstufe 5, die das Unterrichtsfach „Digitale Welt“ auf dem Stundenplan hat.

Dem verdankte sie gestern Vormittag auch hohen Besuch: Kultusminister Alexander Lorz und Digitalministerin Kristina Sinemus informierten sich bei den Lehrern um Schulleiterin Carolin Kubbe und Digital-Beauftragte Eva Maria Orth sowie den Fünftklässlern über die ersten Erfahrungen mit dem neuen Unterrichtsfach. Die bewährtesten Beispiele und Anregungen sollen im wahrsten Sinne Schule machen und in ein paar Jahren hessenweit ins Curriculum aufgenommen werden.

Den Weg in die Vorführräume wiesen den Gästen aus Wiesbaden drei von Alper und Tamin (beide 11) gesteuerte Mini-Roboter. Sinemus und Lorz zeigten sich von der Digitalkompetenz der Kinder beeindruckt - schon seit eineinhalb Jahren lernen sie im Projekt „Pixelfit“ 90 Minuten pro Woche, wie man mit Suchmaschinen arbeitet, mit Powerpoint präsentiert, Bilder bearbeitet oder Software programmiert. Fünftklässler Elias Noah führte den beiden eine Smartphone-Produktionskette vor - vom Abbau der Seltenen Erden bis zum Verkauf im Handyshop -. die er und seine Mitschüler mit detaillierten Zeichnungen aufgemalt hatten.

Lorz, der nach eigener Auskunft als Jugendlicher einen Gameboy besessen, aber rasch das Interesse daran verloren hatte, nickt anerkennend, als Rozerin (11) und Simay (10) vor seinen Augen ein Smartphone zerlegen und ihn mit dessen Innenleben vertraut machen. „Das hier ist die Kamera“, erklärt Rozerin, ein winziges Klötzchen mit eingebauter Linse in der Hand haltend. Ihre Freundin Simay zeigt auf einen weiteren kleinen Baustein: „Der ist für die Bluetooth-Verbindung“, ergänzt sie.

„Könnt ihr die auch wieder zusammenbasteln?“, will der Minister wissen - die Freundinnen verneinen. Luft nach oben beim Lernen ist eben immer.

Digitalbeauftragte Orth berichtete stolz davon, welche Kreise das digitale Engagement der Schule gezogen hat. „Es spricht sich herum - so kamen wir auch in den Genuss von etwa 15 Mini-Robotern, die uns die Stadtbibliothek zur Verfügung gestellt hat.“

Der digitale Geist durchziehe das Schulleben in unterschiedlicher Weise. So gebe es in der Ganztagsbetreuung eine Gaming-AG, in der die Schüler dem e-Sport frönen. Nicht etwa Baller- und Gewalt-Titel, sondern Sportspiele, wie Orth betont. In kleinen Gruppen, in denen es auf Kooperation und Gemeinschaft ankomme.

Das neue Fach verbindet nach Auskunft des Kultusministers grundlegende Kompetenzen der Informatik mit der - in der Berufswelt immer mehr eine Schlüsselrolle einnehmenden - ökonomischen und ökologischen Bildung.

„Mit unserem neuen Unterrichtsfach, welches einzigartig in ganz Deutschland ist, wollen wir den Schülerinnen und Schülern Grundlagen mitgeben, die digital geprägte Welt zu verstehen und in Zukunft mitgestalten zu können. Die Resonanz aller Beteiligter ist nach einem halben Jahr sehr positiv“, sagte Lorz. mfo

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