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Mit dem Leseclub wird ein neues Kapitel aufgeschlagen

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Von: Alexandra Flieth

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Kinderbuchautorin Angelika Glitz las den Kindern bei der Eröffnung des Leseclubs in der Kita St. Antonius vor.
Kinderbuchautorin Angelika Glitz las den Kindern bei der Eröffnung des Leseclubs in der Kita St. Antonius vor. © Holger Menzel

In der Kita St. Antonius im Frankfurter Westend gibt es jetzt ein zusätzliches Angebot - Stiftung und Spender machen es möglich

Gleich in mehreren Räumen der katholischen Kindertagesstätte St. Antonius in der Bettinastraße 26 am gleichnamigen Kirchort im Westend liegen Bücher für Mädchen und Jungen thematisch sortiert auf Tischen aus - spannende Geschichten, in denen die Protagonisten Abenteuer erleben und Freundschaften finden genauso wie Sachbücher. Insgesamt 120 Titel für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren.

In einem weiteren Raum hat Kinderbuchautorin Angelika Glitz Platz genommen hat, um aus ihrem Werk "Henri und die Sache mit dem Bären" vorzulesen. Eingeladen wurden sie von Christiane Leonhardt, Mitbegründerin des 2017 ins Leben gerufenen Vereins "SLSplus Chancen für Kinder" und dessen Vorsitzende. Seit Sommer vergangenen Jahres ist Leonhardt zudem als Kinderbeauftragte für das Westend-Nord aktiv.

550 Clubs in Deutschland

Anlass für die Lesung in der Kita St. Antonius ist die Eröffnung eines Leseclubs für Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren, den der Verein gemeinsam mit der Stiftung Lesen in den Räumen der Kita eingerichtet hat. "Unser Verein ist seit 2018 Kooperationspartner der Stiftung Lesen", sagt Leonhardt. Finanziell gefördert werde das Projekt von der Amazon Deutschland Services GmbH. Als Projektmanagerin ist Gabriele Immel bei der Stiftung Lesen zuständig für den Bereich "Schule und Jugend". Seit knapp zehn Jahren habe die Stiftung bundesweit über die Kooperation mit Partnern vor Ort und verschiedenen Förderern mehr als 550 solcher Leseclubs mit Schwerpunkt Grundschulen und Kitas eröffnen können. In Frankfurt sind es aktuell zwölf.

Insgesamt sechs Bücherpakete mit den 120 Buchtiteln sowie Möbel und Sitzgelegenheiten umfasst die Grundausstattung des Leseclubs, dessen Gesamtkosten Immel mit 5000 Euro beziffert. "Ein Leseclub wird auf drei Jahre gefördert", sagt Immel. Mit zusätzlichen 1500 Euro können in den kommenden Jahren weitere Bücher gekauft werden. Zudem würden an die Leseclubbetreuer Weiterbildungsangebote gemacht. Für den Leseclub in St. Antonius stelle Amazon für den Förderzeitraum 10 000 Euro zur Verfügung.

Sich für Kinder zu engagieren ist Christiane Leonhardt ein großes Anliegen. Ziel des Vereins "SLSplus Chancen für Kinder" sei, Mädchen und Jungen die gleichen Chancen auf frühe Bildung und kulturelle Teilhabe zu ermöglichen - etwa mit Vorleseaktionen von ehrenamtlich tätigen Lesepaten in Kindergärten- und Grundschulen, aber auch damit, Kindern etwa den Musik- oder Ballettunterricht zu ermöglichen. Dabei steht der Gedanke im Mittelpunkt, dass alle Kinder bestmöglich gefördert und in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden sollten. "In keinem Industriestaat der Welt hängt der Bildungserfolg von Kindern so stark mit der Herkunft zusammen wie in Deutschland", sagt sie.

Die Lesekompetenzen stärken und damit die Sprache zu fördern, verstehen Leonhardt und ihre Mitstreiter als Kernkompetenz für schulischen und späteren beruflichen Werdegang eines Kindes. "Mit den Leseclub-Angeboten möchte die Stiftung Lesen frühzeitig die Begeisterung für Bücher wecken und das Lesen mit positiven Erfahrungen verknüpfen", beschreibt Immel die Intention. Mit einem niedrigschwelligen Zugang, der langfristig ermögliche, das Bücher ganz selbstverständlich zu einem Teil des Alltags von Kindern werden.

Während die Bücher der Grundausstattung für den neuen Leseclub in der Kita St. Antonius bereits alle eingetroffen sind und von den Kindern mit einem Leseclub-Mitgliedsausweis jeweils für 14 Tage ausgeliehen werden können, müssen diese noch ein wenig auf die Möbelausstattung des Angebotes warten. Wegen Lieferschwierigkeiten aufgrund der Corona-Pandemie habe sich dies verzögert, nennt Immel den Grund.

Immer freitags ist geöffnet

Sitzgelegenheiten gibt es dennoch genug, die Kita selbst ist gut ausgestattet. "Der Leseclub", erzählt es Christiane Leonhardt, "wird künftig immer freitags von 15 bis 17 Uhr im Ruheraum des Horts der Kita angeboten." Neben der Betreuung durch ehrenamtliche Leseclubbetreuer sollen regelmäßig auch Kinderbuchautoren eingeladen werden. "Wir möchten damit möglichst viele Mädchen und Jungen und ihre Familien ansprechen, nicht nur die, die im Stadtteil leben", so Leonhardt.

Leseclub der Kita St. Antonius

Geöffnet am Freitag, 29. Januar von 15 bis 17 Uhr. Infos: www.chancenfürkinder.de im Internet.

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