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Mit dem Senkrechtstarter geht’s in kreative Höhen

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Künstler Peter Sandhaus, Andreas Jantzen und Dirk Monrel (v. l.) stehen vor dem Kunstwerk.
Künstler Peter Sandhaus, Andreas Jantzen und Dirk Monrel (v. l.) stehen vor dem Kunstwerk. © Rüffer

Eine Skulptur fürs neue Flow Europa Center.

Der stetige Blick zu den abhebenden Flugzeugen beflügelt immer mehr Geschäftsleute und Kunstschaffende in der ehemaligen Militärsiedlung Gateway Gardens der US-Rhein Main-Air Base. So ist auch die Amelia-Mary-Earhart-Straße um ein Wahrzeichen reicher: Auf dem Campus des neuen, von KSP Engel errichteten Bürokomplexes Flow Europa-Center ragt eine 6,1 Meter hohe, spiegelnde Skulptur pfeilspitz in den Himmel. Passend dazu der Name: „Senkrechtstarter“.

„Als uns der Künstler Peter Sandhaus beim Ideenwettbewerb seinen Entwurf vorstellte, drückte er uns allen ein Stück Papier in die Hand“, erzählt Andreas Jantzen, Entwicklungsleiter für Neubauten im Europa-Center. Und schon verhielten sich die Anwesenden wie Schulkinder: Sie bauten Papierflieger. Genau diese Inspiration hat Sandhaus für sein Kunstwerk aufgegriffen, passend zum nahegelegenen Flughafen- und vielleicht auch zu den Höheflügen so mancher Startups in der sich immer mehr verdichtenden Büromeile.

Wobei sich die bis zu 2000 kreativen Köpfe, die je nach Entwicklung des Homeworkings in den Geschäftsetagen einmal unterkommen werden, in der Mittagspause auf dem Campus in der Skulptur auch selbst (be)spiegeln können. Möglich macht es der flexible Werkstoff aus nur drei Millimeter dünnem Spiegelblech. „In der Gestaltung war es mir wichtig, an die fließenden Formen der Hochhausteile anzuknüpfen“, erklärt Sandhaus.

Für eine Architektur im Fluss

Denn je nach Perspektive spiegeln sich in der fliegerähnlichen Form des „Senkrechtstarters“ auch die mit gerundetem Glas aerodynamisch wirkenden und mit Prallscheiben als Schallschutz verstärkten Fensterfassaden des Bürokomplexes: Sie stehen für eine Architektur im Fluss, die die erhoffte kreative Energie des „Flow“ zum Ausdruck bringen sollen.

„Die Gebäude sollen im Lauf des Jahres fertiggestellt und durch die Innenhöfe verbunden werden. Bis dahin suchen wir noch nach einer geeigneten Außengastronomie“, erklärt Jantzen. Wie auf dem Campus einer Hochschule kann man sich dann dort zur Mittagspause treffen, austauschen, vernetzen und voneinander lernen.

Die insgesamt 35 000 Quadratmeter Bürofläche werden sich auf den drei Baukörpern mit je sieben, sieben und vierzehn Geschossen verteilen. Mit der ESI Group für virtuelle Technik und der im Herbst einziehenden Pharmafirma Chugai haben sich bereits zwei Mieter gefunden. „Wir errichten unsere Gebäude spekulativ“, erklärt Jantzen. An 28 Standorten ist die Marke Europa-Center bereits vertreten, darunter Hamburg, Berlin, Barcelona und Frankfurt.

Wer nicht die S-Bahn zur wenige Minuten entfernten Station „Gateway Gardens“ nutzt, für den steht einer der 550 Auto- oder 250 Fahrradstellplätze zur Verfügung. Wie die Arbeitswelt des Flow Europa-Centers innen aussieht, wird in einem bequem möblierten Musterbüro deutlich, in dem bis zu 30 Personen arbeiten können. Auch hier wird auf ebenso flexible wie nachhaltige Innenarchitektur gesetzt, mit Faltwänden lassen sich die Büroräume leicht unterteilen. „Wobei wir eher auf mehrere statt nur wenige große Firmen setzen“, wie Jantzen einräumt. So vermeide man größeren Leerstand, wenn ein Hauptmieter ausziehe.

Das Sahnehäubchen ist freilich der Ausblick in den obersten Etagen: Je nach Vorliebe geht er auf der einen Seite über den Stadtwald Richtung Skyline und auf der anderen Seite Richtung Flughafen, wo man den Maschinen beim Starten und Landen zuschauen kann, ohne dass es dank Prallscheibe laut wird. Dafür sorgt ein Hybridsegel für einen Frischluftanteil von bis zu 100 Prozent - und damit auch frischen Wind für die kreativen Köpfe. Gernot Gottwals

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