Mit einem Laster voller Bienen geht’s durchs ganze Land

Noch bis zum 22. Dezember hat der Frankfurter Weihnachtsmarkt geöffnet. Ein Besuch lohnt sich - auch beim Stand der Imkerei Wagner.
Mit neun Millionen Bienen tourt die Imkerei Wagner aus dem Odenwald durch ganz Deutschland. Immer mit dem Ziel, einen außergewöhnlichen Honig anbieten zu können. Insgesamt gibt es zehn verschiedene Standorte. Der nördlichste ist die Insel Fehmarn in Schleswig-Holstein. Dort produzieren die Bienen den Rapshonig, der später auch auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt und im eigenen Laden verkauft wird. Nur im Winter pausiert die Bienentournee. Dann stehen die mehr als 300 Bienenvölker im Odenwald und warten darauf, bis die ersten Blüten wieder blühen. D as Sortiment ist riesig. Alkohol, Kerzen, Bier und Hygieneprodukte wie Hautcreme oder Duschlotion. Alles gibt es mit Honig. Besonders die exotischen Sorten stechen heraus. „Wir sind stolz, einer der wenigen zu sein, die einen dunkle Kastanienhonig anbieten können. Denn es ist sehr schwierig, Orte zu finden, an denen die Bienen welchen produzieren können“, erklärt Juniorchefin Lisa Wagner. In den vergangenen Jahren hätte sich an immer mehr Kastanien ein Pilz gebildet, der die Bienen vertreibe. „Kastanienhonig schmeckt sehr intensiv, würzig und etwas bitter. Das ist nicht für jeden was“, sagt sie schmunzelnd und erklärt, dass heller Honig milder ist und sich daher gut für Einsteiger eignet. Anders sähe es beim dunklen Honig aus. Der hat einen sehr intensiven Geschmack und sei eher für Kenner geeignet.
Mitten drin: David und Goliath
„Wir reisen mit einem Lkw voller Bienen durch ganz Deutschland, damit wir für jeden etwas anbieten können“, sagt Wagner. Um herauszufinden, wann die Völker wieder umgesiedelt werden können, ist unter jedem Bienenkasten eine Waage. Sie misst durchgängig das zusätzliche Gewicht durch den entstehenden Honig. Wenn sich dann ein paar Tage das Gewicht nicht groß verändert, ist es das Zeichen, dass die Bienen nichts mehr zum Bestäuben finden und weiterziehen können. „Wenn wir umziehen, schließen wir nachts die Fluglöcher, da die Bienen in der Dunkelheit sich in ihren Waben befinden und fahren dann über die Nacht zum nächsten Standort“, sagt Wagner. So gingen nur sehr wenige Bienen beim Umzug verloren.
Schon seit mehr als 20 Jahren ist die Imkerei auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt vertreten. Am Anfang noch mit einem kleinen Stand. Mit der Zeit wuchs der Stand immer weiter, bis aus dem Stand eine Scheune wurde. Seitdem hat sie einen ganz besonderen Platz auf der Zeil: Die Scheune steht rund um die Skulptur von David und Goliath. Natürlich hat die Imkerei die kurzum in den Stand integriert. Goliath ragt in der Mitte der Scheune in die Höhe. Drum herum sind die Regale mit dem Honig positioniert, so dass die Statue nicht direkt auffällt.
Übers restliche Jahr verkauft die Imkerei ihren Honig im Hofladen oder online unter www.odenwaelder-bienenhof.de.