Oktoberfest in Frankfurt: Mit einem Schlag is o’zapft – „eine richtige Tradition“
Das Frankfurter Oktoberfest am Deutsche Bank Park ist eröffnet. Die Stimmung ist wie beim Münchner Original – fröhlich, feucht, ausgelassen.
Frankfurt – Vor 14 Jahren haben die Hausmanns zum ersten Mal den mutigen Schritt gewagt, ein echtes Frankfurter Oktoberfest zu organisieren. Längst ist es Kult und jede Menge Dirndl-Damen und Lederhosen-Buben tanzen schon vor der offiziellen Eröffnung auf den Tischen und Bänken. Der Song „In München steht ein Hofbräuhaus“ passt zwar nicht ganz zur Kulisse am Deutsche Bank Park, aber das riesige Bierzelt macht war her.
Bayerisch weiß-blau der Himmel, vollgefüllt die Maßkrüge mit Festbier, für das die Gäste 11,80 Euro zahlen. In München auf der Original-Wies’n wird es keines unter 12,60 Euro geben. Und was der Oberbürgermeister Dieter Reiter in München kann, kann der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef (beide SPD) auch. Mit nur einem Schlag sticht er das große Binding-Fass unter Gejohle an. „Da fällt mir jetzt echt ein Stein vom Herzen“, sagt der OB. Das letzte Mal habe er einen Fassanstich vor 1,5 Jahren bei einer kleineren Veranstaltung gemacht. „Das Fass war kleiner, es waren viel weniger Leute und es hat auch nicht beim ersten Mal geklappt“, verrät er.

Oktoberfest in Frankfurt: „Eine richtige Tradition geworden“
Den Applaus von Stefan Mross hat er sicher. „Da schau her“, sagt der Schlagersänger und „Immer wieder Sonntags“-Moderator anerkennend. Er schmunzelt. „Wenn ein Bayer als Botschafter nach Frankfurt zum Oktoberfest gerufen wird, dann kommt er auch. Das ist ja Ehrensache.“
Börsenguru Micky Knauff moderiert den Zug durchs Festzelt. Das „Prosit der Gemütlichkeit“ muss eigentlich gar nicht mehr gesungen werden. Die Bierkrüge werden geschleppt, serviert, geschaukelt und leer getrunken. Auch Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus + Congress GmbH, nippt genüsslich an einem Maßkrug. „Das Oktoberfest in Frankfurt ist eine richtige Tradition geworden und es ist schön zu sehen, dass so viele zur Eröffnung da sind“, sagt er. Dabei ist Feda umringt von tanzenden und schunkelnden Besuchern.
Oktoberfest in Frankfurt: Stimmung ist wie beim Münchner Original
Dass es Patrick und Dennis Haussmann geschafft haben, das 6000 Quadratmeter große Festzelt und große Programm rechtzeitig fertig zu bekommen, grenzt fast schon an ein Wunder. „Statt in 21 bis 28 Tagen wie sonst, mussten wir das in diesem Jahr in 16 Tagen stemmen. Das war schon sportlich“, erzählt Co-Gastgeber Kai Mann. Dafür waren 40 Mitarbeiter statt sonst 30 nötig.
Die Stimmung ist wie beim Münchner Oktoberfest. Fröhlich, feucht und ausgelassen zwischen Schweinehaxe und halbem Hähnchen, Bouletten und Kaiserschmarrn. Der deutsche Partyschlagersänger Mickie Krause heizt musikalisch ebenso zur Eröffnung ein wie die Hausband. Das Schunkeln und Johlen auf den Bänken wirkt bald wie auf der Original-Wies’n in München. Ein Hauch Ballermann schwingt mit trotz der feschen Dirndl, Wadenstrümpfe und Lederhosen.
Noch bis zum 8. Oktober geht es zünftig zu im Festzelt. Ob der Songwriter Ed Sheeran wie letztes Jahr vorbei schaut und mittanzt, bleibt abzuwarten oder offen – je nach Musikgeschmack. (Sabine Schramek)