1. Startseite
  2. Frankfurt

Mit Kunst Spenden sammeln

Kommentare

Präsentieren ihre Werke in Sachsenhausen: die Künstler Miretski Arkadi (links) und Ape Job alias Alejandro Hopf mit Pudel Brownie.
Präsentieren ihre Werke in Sachsenhausen: die Künstler Miretski Arkadi (links) und Ape Job alias Alejandro Hopf mit Pudel Brownie. © Alexandra Flieth

U.D.K. stellt in der Galerie Textor 74 aus

Miretski Arkadi und Ape Job verbindet die Leidenschaft fürs Fechten. Arkadi, der aus Kiew in der Ukraine stammt, ist Fechttrainer beim Frankfurter Turnverein (FTV) 1860 und unterrichtet die Sportart sowohl mit dem Florett, dem Degen als auch mit dem Säbel. Ape Job, der mit bürgerlichem Namen Alejandro Hopf heißt, hat sich vor einem Jahr einen Wunsch erfüllt und nimmt seitdem Unterricht im Fechten mit dem Degen in einem der Kurse, die Arkadi beim FTV leitet.

Neben ihrem Sport sind die beiden auch als Künstler tätig. Nun treten sie gemeinsam als Ukrainisch-Deutsche Kunstkooperative (U.D.K.) in die Öffentlichkeit und zeigen derzeit ihre Arbeiten sowie ukrainisches Kunsthandwerk in einer kleinen Ausstellung in der Galerie Textor 74 in Sachsenhausen.

Der Titel der Schau „U.D.K. goes east“ ist bewusst gewählt, denn Miretski Arkadi und Ape Job möchten Spenden sammeln für einen im Jahr 2014 gegründeten Verein, dessen gemeinnützige Arbeit ihnen sehr am Herzen liegt. Er heißt OBOZ - Humanitäre Hilfe für die Ukraine und ermöglicht Unterstützung dort, wo sie gebraucht wird. In den Kriegsgebieten des Landes.

Der Verein finanziert durch Spenden unter anderem Rettungswagen. „33 hiervon konnten bereits zu ihren Bestimmungsorten in die jeweiligen Kriegsgebiete überführt werden“, sagt Hopf. Mit finanziellen Zuwendungen werde außerdem die Beschaffung medizinischer Geräte sowie von Hilfsmitteln und Hygieneartikeln möglich gemacht.

Werbung für humanitäre Hilfe

Dem Künstler-Duo ist es daher wichtig, den Besuchern der Ausstellung die Arbeit des Vereins vorzustellen. Aus diesem Grund haben sie an diesem Nachmittag auch zu einem Künstlergespräch eingeladen, haben hierfür unter anderem viel Werbung in den sozialen Netzwerken gemacht. Und doch ist es zunächst ruhig in der Galerie, das erhoffte Interesse bleibt aus und die Spendenbox, die in dem Raum aufgestellt ist, weiterhin nur mäßig gefüllt.

Vielleicht ist es das ausgewählte Datum mitten in den Ferien und dann auch noch am Osterwochenende. Doch viel Zeit blieb den beiden für die Festlegung eines Termins zum Künstlergespräch nicht, denn die Ausstellung selbst läuft nur kurz - bis zum 13. April. Jede Zuwendung kommt der Arbeit des Vereins zugute, dessen Aktive sich ehrenamtlich engagieren. Gespendet werden könne ab einem Euro, und man dürfe sich dafür sogar noch eine Kleinigkeit aussuchen. Der Künstler zeigt auf einen Tisch, auf dem Kunsthandwerk präsentiert wird, das gegen Spenden abgegeben wird. Für einen Euro bekommt man bereits ein selbstgestaltetes Freundschaftsband in den ukrainischen Landesfarben.

Es sind besonders die volkstümlichen handgearbeiteten Puppen aus Stoff, die von Angelika Safonova gefertigt wurden, die in der Präsentation auf dem Tisch ins Auge fallen und gegen höhere Spenden abgegeben werden. Die Puppen sowie eine Auswahl an Lederschnitzereien repräsentieren in der Schau das ukrainische Kunsthandwerk.

„Wir würden gerne mit ukrainischem Kunsthandwerk einen Stand zum Museumsuferfest zugunsten von OBOZ organisieren“, erzählt Ape Job. Er sei dafür bereits in Kontakt mit der Stadt getreten und hoffe auf eine positive Rückmeldung.

Der Künstler stellt in der aktuellen Schau unter anderem eine Bronzeplastik aus, die konstruktiv anmutet. Demgegenüber zeigt Miretski Arkadi zehn Reproduktionen seiner detailreichen Zeichnungen, die einen dystopischen Blick auf das Leben und die Welt sichtbar machen. Jede der Reproduktionen wurde von Miretski Arkadi nochmals individuell bearbeitet. „Dadurch sind es eigentlich Unikate, auch wenn die Originalzeichnungen nicht zum Verkauf stehen“, findet Hopf. alexandra flieth

Die Öffnungszeiten

Die Ausstellung „U.D.K. goes east“ kann jeweils von 15 bis 20 Uhr in der Galerie Textor 74, Textorstraße 74, besichtigt werden. Die Finissage ist am Donnerstag, 13. April, um 19 Uhr. Infos zum Verein gibt es im Internet unter www.oboz-ev.de .

Auch interessant

Kommentare