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Mozart hätte Freude dran gehabt

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Seit 17 Jahren spielen sie Don Giovanni à trois: Sabine Fleischmann und Michael Quast.
Seit 17 Jahren spielen sie Don Giovanni à trois: Sabine Fleischmann und Michael Quast. © Enrico Sauda

Jubiläumsaufführung von „Don Giovanna à trois“ in der Volksbühne

Frankfurt -Seit über 15 Jahren arbeiten die zwei zusammen. Sabine Fischmann und Michael Quast. Sie ausgezeichnete Schauspielerin (Goetheplakette), er ebenfalls Schauspieler und auch ausgezeichnet (unter anderem Binding-Kulturpreis). „Der Jahrestag ist wegen Corona untergegangen und nun spielen wir wieder das Stück, das wir damals herausgebracht haben“, sagt Quast.

Es geht um „Don Giovanni à trois - Der komplette Wahnsinn für zwei Stimmen und ein Klavier“, unter der Regie von Sarah Groß, das das Duo 2006 zum ersten Mal aufgeführt hat. Kennengelernt haben sie sich in Bad Vilbel, sie spielte „Lola Blau“ in einer Inszenierung von Jo van Nelsen und er gab „Blaubart“ von Jacques Offenbach - sie sahen den jeweils anderen in seinem Stück und da war klar, dass sie unbedingt gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollten. „Ich fand Michael einfach großartig“, weiß Sabine Fischmann noch.

Darauf trudelte bei Quast eine Einladung nach Salzburg ein. Es war das Mozartjahr, der Meister hätte seinen 250. Geburtstag gefeiert, und „Arge Kultur“ fragte, ob Quast Lust hätte, bei deren Festival - dem „MotzArt“, mitzumachen. Klar wollte er. „Wenn schon, dann die Oper der Opern ‚Don Giovanni‘ - allerdings muss da eine Frau dabei sein“, sagte sich Quast, der gleich Sabine Fischmann ansprach. „Musikerin und Bühnenmonster, es gibt nur wenige, die so vielfältig sind wie Sabine.“ Auch sie sagte Ja dazu.

Das ist jetzt 17 Jahre und weit mehr als hundert Don-Giovanni-Aufführungen im In- und Ausland her. „Das war der Anfang eines ganzen Reigens von Produktionen, die daraus entstanden sind“, freut sich Quast. „Wir hatten damals die Chance, mehrere Wochen in Salzburg zu proben“, weiß Sabine Fischmann zu erzählen. „Da braucht’s auch Mut, so eine Oper mit acht Hauptrollen zu zweit zu spielen und zu singen - und dann noch so ein heiliges Stück. Das ist schon frech“, sagt Michael Quast. Hätten sie je Befürchtungen gehabt, dass „Don Giovanni à trois“ nicht gut ankommen sollte, so waren diese nach der ersten Aufführung bereits verflogen, denn: „Es kam fantastisch an. Vor allem in Salzburg, wo jeder jede Note mitsingen kann. Weil das Publikum gemerkt hat, dass wir bei aller Überspitzung und allem Spaß, den wir uns damit erlauben, es auch ernst nehmen.“ Es sei zwar lustig, komisch mit überzeichneten Figuren, „aber es ist kein respektloser Umgang. Außerdem arbeiten wir sehr viel mit Virtuosität, Tempo und Timing.“ Beide sagen: „Mozart hätte unser ‚Don Giovanni à trois‘ auch geschätzt.“

Am Samstag, 3. Juni, ab 19.30 Uhr beginnt die Jubiläumsaufführung in der Volksbühne am Großen Hirschgraben um 19.30 Uhr. Und Michael Quast und Sabine Fischmann versprechen eins, weil doch an diesem Abend das Pokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und RB Leipzig stattfindet. „Die Leute werden immer auf dem Laufenden gehalten. Das ist in diesem Format möglich.“ Enrico Sauda

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