Panne bei Vergabe: Goethe-Uni muss Zusagen für Medizin-Studium zurücknehmen
Der Frankfurter Uni ist ein unangenehmer Fehler unterlaufen. Für einige Bewerber sind ihre womöglich sicher geglaubten Studienplätze nun futsch.
Frankfurt - An der Goethe-Universität in Frankfurt ist es zu einer unschönen Panne gekommen. Die Uni muss einen großen Teil der Zusagen für die begehrten Studienplätze in den Fächern Medizin und Zahnmedizin zurücknehmen. Es seien durch einen Übermittlungsfehler bei den Nachrückplätzen deutlich mehr Plätze für das Wintersemester 2022/2023 vergeben worden, als es die Kapazitäten zuließen, teilte die Uni am Freitag (26. August) mit.
Heißt konkret: Einige, die ihren Medizin-Studienplatz in Frankfurt womöglich schon sicher geglaubt hatten, werden diesen nun doch nicht bekommen. Die Uni versendete eigenen Angaben nach stattdessen Rücknahmebescheide. Es sei ein Krisenstab eingerichtet und alle Betroffenen binnen 48 Stunden informiert worden, erklärte die Hochschule weiter. Man stehe im Austausch mit den Betroffenen und habe sein „außerordentlichen Bedauern zum Ausdruck gebracht“.
Goethe-Universität in Frankfurt: „Sehr betroffen“ über Vergabe-Panne
Der Fehler sei „unmittelbar“ nach dem Start des Versandes der Zulassungen durch die Stiftung Hochschulzulassung bemerkt und gemeldet worden. Wie viele Studieninteressierte betroffen sind, konnte die Frankfurter Universität auf dpa-Anfrage nicht beantworten. „Die Goethe-Universität zeigt sich von dem Vorfall sehr betroffen und wird alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Betroffenen unterstützend zur Seite zu stehen. Die Analyse des Vorgangs läuft, entsprechende Anpassungen der internen Abläufe werden auf der Grundlage des Ergebnisses vorgenommen“, sagte Universitätskanzler Dr. Albrecht Fester.

Dass die fälschlicherweise zugelassenen Studieninteressierten sich einfach auch einschreiben, ist laut der Goethe-Uni nicht möglich, da ein „ordnungsgemäßes Studium“ oberhalb der vorhandenen Kapazitäten „unter diesen Bedingungen für alle unmöglich wäre“, wie es hieß. Die Uni will für die Betroffenen ein eigenes Beratungsangebot etablieren. Wer Gesprächsbedarf hat, kann sich außerdem jetzt schon an folgende Adresse wenden: zsb-nawi@uni-frankfurt.de. (ag mit dpa)
Studieren in Frankfurt? Das ist auch ohne Pannen an der Uni eine Herausforderung – allein wegen der steigenden Lebenshaltungskosten, mit denen viele hessische Studierende zu kämpfen haben. Allein die Preise für WG-Zimmer in Frankfurt gingen in den vergangen Monaten durch die Decke.