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Nach Anlaufproblemen geht’s endlich wieder aufwärts

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Die Touristen kehren zurück. Nach der Corona-Pandemie erholt sich die Reisebranche allmählich. Ein Pflichtziel für alle Frankfurt-Besucher: der Römerberg. FOTO: picture alliance
Die Touristen kehren zurück. Nach der Corona-Pandemie erholt sich die Reisebranche allmählich. Ein Pflichtziel für alle Frankfurt-Besucher: der Römerberg. © picture alliance / ZUMAPRESS.com

Frankfurt -Im vergangenen Jahr haben mehr als doppelt so viele Menschen in Frankfurt übernachtet wie im Jahr 2021. Insgesamt beherbergte die Stadt 4 748 450 Gäste. 2021 waren es nur 2 135 919 gewesen. Der Anstieg von 122,3 Prozent ist etwas höher als bei den Übernachtungszahlen. Diese erhöhten sich auf 8 602 191 Übernachtungen (2021: 4 187 756), das entspricht einem Anstieg um 105,4 Prozent.

Dementsprechend gelöst zeigten sich Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) und Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus+Congress GmbH (TCF), gestern bei der Vorstellung der Zahlen. „Das ist eine wahnsinnig gute Nachricht“, meinte Wüst. Nach „Anlaufschwierigkeiten“ im ersten Drittel des Jahres aufgrund der Omikron-Variante seien die Zahlen von Mai an deutlich nach oben gegangen. „Die Tourismusbranche in der Stadt hat sich erholt“, sagte die Stadträtin. Im Juli habe es gar mehr Übernachtungen in Frankfurt gegeben als jemals zuvor in diesem Monat.

Eine Ausnahme, denn das Niveau von 2019 hat die Branche noch nicht erreicht. So hatten Frankfurter Beherbergungsbetriebe im letzten Jahr vor der Pandemie noch 6 193 327 Gäste und 10 786 473 Übernachtungen verzeichnet.

Besonders viele Gäste kamen im vergangenen Jahr aus dem Inland. Der Anteil des Binnenmarkts lag bei mehr als 63 Prozent. „So haben wir das noch nie gehabt“, sagte Feda. Normalerweise sei das Verhältnis ausgewogen. „Das ist auffällig, aber nachvollziehbar“, meinte er. Schließlich habe es in manchen Ländern, etwa China, noch strikte Reisebeschränkungen gegeben. Chinesische Gäste besuchten die Stadt daher viel seltener als vor der Pandemie. 30 000 Besucher aus China entsprachen einem Minus von 81,4 Prozent im Vergleich mit dem Jahr 2019. Im Endeffekt sei der gesamte asiatische Markt eingebrochen, sagte Feda. „Wir haben aber große Hoffnungen, in den nächsten Jahren hier wieder zuzulegen.“ Verantwortlich sei auch die derzeitige politische Lage. Touristen aus Übersee reisten nicht in Regionen, in denen Krieg herrscht. „Und in der Wahrnehmung in Japan oder den USA haben wir Krieg in Europa“, so Feda. US-Amerikaner machten weiterhin den größten Teil ausländischer Gäste aus (530 497 Übernachtungen). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Großbritannien und Spanien.

Übernachtet werden kann in Frankfurt in 60 413 Betten. 1,1 Prozent mehr als im Jahr 2019. Und das, obwohl die Anzahl der Beherbergungsbetriebe im selben Zeitraum von 311 auf 278 gesunken ist. In diesem Jahr kommen laut Feda 1800 Zimmer hinzu. Als „erfreuliches Zeichen“ wertete er, dass die Stadt im innerdeutschen Vergleich den vierten Platz bei den Übernachtungszahlen belegt und auch im Individualtourismus zugelegt hat. „Früher haben Geschäftsreisende 80 Prozent ausgemacht, jetzt sind wir bei 40 Prozent Individualtouristen.“ Dass in Frankfurt aber weiterhin vor allem Geschäftsreisende übernachten, zeigt sich an der durchschnittlichen Verweildauer. Im Schnitt halten sich Besucher nur 1,81 Tage in der Stadt auf. Das will Wüst ändern. „Unser Ziel muss sein, Geschäftsreisende davon zu überzeugen, dass sie nach ihren Terminen noch ein paar Tage in der Stadt bleiben“, sagte die Stadträtin. Frankfurt habe viel zu bieten, das gelte es noch stärker herauszustellen und bekannt zu machen. Vorstellbar seien etwa mehr Informationen in den Hotels. „Wir wollen eine Willkommenskultur einführen“, so Wüst. 2023 werde „ein gutes Jahr“. Höhepunkte sind laut Stadträtin das Paulskirchenfest im Mai, die 75. Auflage der Buchmesse und das internationale Tischtennis-Turnier WTT-Champions im Herbst. Und im November gastiert auch die US-amerikanische Football-Liga NFL am Main, vielleicht sogar zwei Mal. Im Mai fällt die Entscheidung. Florian Neuroth

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