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Neue Diesterwegschule wird gestapelt

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Von: Judith Dietermann

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Die alte Diesterwegschule in Ginnheim.
Die alte Diesterwegschule in Ginnheim. © Rainer Rüffer

Die Erweiterung der Grunschule in Frankfurt-Ginnheim kostet 47 Millionen Euro. Turnhallen kommen über die Mensa

Schneller als ursprünglich erwartet musste die Diesterwegschule zum neuen Schuljahr ihr Gebäude am Mühlgarten verlassen und in die Container-Anlage auf der Schloßhecke umziehen. Wo noch lange nicht alles fertig war, unter anderem der Schulhof. Aus einem aktuellen Vortrag des Magistrats geht nun hervor, wie es zu diesem plötzlichen Umzug an den Ausweichstandort kam - wartete die Ginnheimer Grundschule doch bereits seit zehn Jahren darauf, damit ihr Gebäude saniert und erweitert werden soll.

Dass das Gebäude von 1926 bauliche und funktionale Mängel aufweist, war bekannt. Allerdings wurden im Zuge der Bestandserfassung weitere gravierende Mängel festgestellt. Großflächige Kontaminierung der Wände und des gesamten Dachgeschosses mit Asbest, Fußbodenaufbauten, die einer Erneuerung des Bodenbelages nicht standhalten würden sowie eine zwingend notwendige wasserdichte Baugrube, zählt der Magistrat auf.

Alles Dinge, die den Rahmen der ursprünglichen Kostenberechnung von knapp 29 Millionen Euro, die bereits gedeckt sind, freilich sprengen. Knapp 47 Millionen sollen Sanierung und Erweiterung der Diesterwegschule nun kosten.

Statische Defizite

Hinzu kommt: Das vorhandene Dach ist ein Notdach aus dem Zweiten Weltkrieg, an mehreren Stellen undicht und die Holzkonstruktion schadhaft. Es wird deshalb komplett erneuert. Zudem seien sicherheitsrelevante Mängel, wie erhebliche statische Defizite in den Decken, festgestellt worden. Einige Abschnitte konnten deshalb nur eingeschränkt genutzt werden. Wegen all dieser Mängel sei die Schule bereits im vergangenen Sommer auf die Schloßhecke ausgelagert worden. Rund 30 000 Euro kostet dies die Stadt monatlich. Mit den Baumaßnahmen am Bestandsgebäude müsse dementsprechend schnell begonnen werden, heißt es in dem Vortrag.

Die neue, erweiterte sowie fünf- statt vierzügige Diesterwegschule soll künftig 500 Schülern ein Ganztagsangebot bieten. Möglich macht dies der geplante und baulich mit dem Bestandsgebäude verbundene Erweiterungsbau in Massivbauweise.

Die vorhandene Turnhalle, das Wohngebäude, das Eingangsportal sowie die Containerbauten und Unterstände auf dem Schulhof werden dafür abgebrochen, die Pausenfläche neu gestaltet. Zwei Turnhallen wird es dafür künftig geben, die aufeinander gestapelt werden sollen.

Realisiert werden soll das neue Gebäude südlich des Altbaus, dort, wo die alte, viel zu kleinen Turnhalle steht. Es verläuft parallel der Straße „Am Mühlgarten“. Zum Kinderzentrum „Ginnheimer Hohl“ wird ausreichend Abstand gehalten. Zur Einhaltung der erforderlichen Abstandsflächen werden die oberen Geschosse rückspringend, also treppenartig gestaffelt ausgeführt.

Sportunterricht im dritten Stock

Geplant ist der unterkellerter Neubau mit vier Voll- und einem Staffelgeschoss. Im Untergeschoss wird die Technik untergebracht sowie Vorbereitungsräume der Küche. Im Erdgeschoss sind die für das Ganztagsangebot nötige Mensa samt Speisesaal und Küchenausgabe geplant. Ebenso wie die Räume für das Betreuungsangebot. Im ersten Obergeschoss befindet sich eine der beiden Einfeld-Sporthallen mit den zugehörigen Geräte- und Nebenräumen. Ebenso ist dort Platz für Räume für den Intensivunterricht.

Im zweiten Obergeschoss sind weitere Unterrichtsräume, wie der Musik- und Experimente-Raum. Das dritte Obergeschoss beinhaltet die zweite Turnhalle plus Unterrichtsräume. Die Dienstwohnung der Schulhausverwaltung kommt ins Staffelgeschoss. Die Klassenräume bleiben wie bisher im Altbau. Ebenso wie das Büro der Schulleiterin. Im künftig aufgestockten Dach sollen Aula, Bibliothek, Lehrerzimmer sowie Gruppenräume ihren Platz finden.

Der Hauptzugang zur Schule bleibt von der Straße „Am Mühlgarten“ bestehen. Über einen sogenannten baulichen Verteiler zwischen Bestands- und Neubau sind beide Gebäudeteile in allen Geschossen miteinander verbunden. So ist die Grundschule mit dem neu integrierten Aufzug im Altbau barrierefrei. Weitere Zugänge gibt es über die beiden neuen Schulhöfe.

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