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Neue Ideen fürs Schweizer Straßenfest in Frankfurt

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Von: Stefanie Wehr

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Für 2024 soll das Konzept des Schweizer Straßenfests in Frankfurt überarbeitet werden. Für ein Fest noch in diesem Jahr war die Planungszeit zu kurz.

Frankfurt -Das Schweizer Straßenfest in Frankfurt soll erst im Jahr 2024 wieder gefeiert werden. Der genaue Termin werde noch abgestimmt, teilt die Aktionsgemeinschaft Schweizer Straße (AGS) mit, die das Fest organisiert. Überlegungen, Sachsenhausens bekanntes Straßenfest dieses Jahr im September doch noch auf die Beine zu stellen, hat die AGS aufgegeben. Zum üblichen Zeitpunkt im Juli konnte das Fest nicht gestemmt werden, weil unklar war, wie die gestiegenen Kosten gedeckt werden können.

Frankfurt: Veranstalter von Schweizer Straßenfest offen für Gestaltungsideen

Zudem gab es organisatorische Verzögerungen, teilt die AGS mit. „Nach personellen Veränderungen im Vorstand Anfang des Jahres wäre die Planungszeit zu kurz gewesen, um die gewohnte Qualität bei Musik, Kulinarik und Sicherheit zu gewährleisten“, so der Erste Vorsitzende Gregor Meyer. Mit der Planung fürs Schweizer Straßenfest 2024 werde bereits begonnen. Damit es stattfinden kann und eventuell Kosten gesenkt werden können, solle das Fest „gründlich überarbeitet, modernisiert und gestrafft werden“. Ob die Bühnen verkleinert werden müssen oder eine von dreien wegfallen muss, sei noch unklar.

Die AGS sei offen für „neue Partner und Gestaltungsideen“. „Wir freuen uns sehr, wenn sich Firmen, Vereine oder auch Einzelpersonen einbringen möchten“, so Meyer. Die Stadt und die Wirtschaftsförderung wollten helfen. Die AGS sei zuversichtlich, dass nächstes Jahr gefeiert werden kann.

Die Schweizer Straße in Sachsenhausen. Hier wird es in diesem Jahr kein Festtreiben geben.
Die Schweizer Straße in Sachsenhausen. Hier wird es in diesem Jahr kein Festtreiben geben. © Michael Faust

Kein gutes Zeichen nach außen - Schweizer Straßenfest braucht „frisches Angebot“

Nicht wenige Geschäftsleute hatten zuletzt manches an der Festorganisation auszusetzen. „Die Standmiete ist leider zu hoch, so dass viele Geschäfte aus Kostengründen oft nicht mitgemacht haben“, sagt Joseph Mafuefue, Inhaber der „Brillenbar“ auf der Schweizer Straße. Dass das Fest dieses Jahr nicht stattfindet, bedauert er: „Das ist kein gutes Zeichen nach außen für die Schweizer Straße. Das Berger Straßenfest findet statt, die haben es geschafft“, findet er. Das Berger Straßenfest im Nordend habe eine ganz andere Atmosphäre, dort stehe das Miteinander der Läden mehr im Vordergrund.

Die Geschäfte präsentierten sich dort mehr als auf der Schweizer Straße. „Stattdessen kommen die üblichen Pommesbuden und Bowle-Stände von jedem anderen Fest hierher, das ist austauschbar und vermittelt nicht die Einzigartigkeit der Straße.“ Das Programm müsste zudem zeitgemäßer werden, findet er. „Es braucht ein frischeres Angebot, das junge Leute anzieht, die samstags abends Spaß haben wollen“, findet der Augenoptiker.

Holger Pauli vom Sanitätshaus Pauli, dessen Vater in den 1980er Jahren mit dem Gründungsteam um die Geschäftsfrau Edda Reyl das Schweizer Straßenfest aus der Taufe gehoben hatte, findet es schade, aber verständlich, dass das Fest ausfällt. „Die Auflagen von der Stadt sind einfach zu hoch. Das kann keiner mehr bezahlen.“ Das Konzept sei aber gut und funktioniere - „das Fest war immer voll“, stellt er fest. „Natürlich ist die Frage berechtigt, ob es gut ist, wenn der Eindruck entsteht, dass es nur um Party und Alkohol geht.“

Vereinsring macht wieder mit - Hohe Standmiete beim Schweizer Straßenfest in Frankfurt

Weniger traurig über den Wegfall des Fests ist Nicola Timm vom „Spielzeux“-Geschäft in der Oppenheimer Landstraße. „Ich habe einmal mitgemacht. Wir hatten einen Stand vor dem Laden aufgebaut. Aber für die hohe Standmiete bringt es mir nichts, das Spielzeug-Sortiment auf die Straße zu stellen.“ Besser für die Geschäfte wäre ein verkaufsoffener Sonntag, findet sie. „Der würde sich am ehesten lohnen, weil sich die Leute in Ruhe in den Läden umschauen und auch etwas kaufen können“, meint sie.

Die Standmieten seien bisher gestaffelt worden, erklärt dazu Ralf Wagner, der zweite Vorsitzende der AGS. Mitglieder der AGS bekämen Vergünstigungen. Ob auch das Standmietenkonzept überarbeitet werde, kann er nicht sagen. Die Sachsenhäuser Vereine wollen nach mehrjähriger Pause wieder dabei sein, kündigt Markus Mannberger an, Vorsitzender des Vereinsrings. „Wir wollen wieder unseren Gemeinschaftsstand an der Hauptbühne aufbauen und Sachsenhausen feiern.“ (Stefanie Wehr)

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