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Neue Sichtweisen und Ideen

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Von: Alexandra Flieth

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Antonina Treccarichi fertigt keramische Produkte - nicht klassisch auf der Töpferscheibe gedreht, sondern frei mit der Hand geformt. Außerdem entwirft sie Modeschmuck. FOTO: Maik Reuß
Antonina Treccarichi fertigt keramische Produkte - nicht klassisch auf der Töpferscheibe gedreht, sondern frei mit der Hand geformt. Außerdem entwirft sie Modeschmuck. © Maik Reuß

Der Designparcours meldet sich mit mehr als 40 Künstlern vollwertig zurück

Antonina Treccarichi macht zum ersten Mal beim Höchster Designparcours mit und gehört zu den Kreativen, die ihren Stand in einem derzeit leerstehenden Ladengeschäft in der Leverkuser Straße 31 aufgebaut haben. Die Italienerin, die eigentlich Kunst an einem Gymnasium in Offenbach unterrichtet, fertigt in ihrer Freizeit unter dem Label „terracottaproductions“ keramische Objekte an - nicht klassisch auf der Scheibe gedreht, sondern frei mit der Hand geformt. Außerdem entwirft sie Modeschmuck.

Die Fläche einfach geteilt

Das Ladengeschäft teilt sie sich zum Designparcours mit fünf anderen Kreativen, die dort ihre selbstgestalteten Produkte, Kunstwerke und Fotografien präsentieren - anlässlich der zweitägigen Veranstaltung, die nun am Samstag und Sonntag zum 18. Mal umgesetzt wurde, parallel zum Höchster Weihnachtsmarkt. Mehr als 40 Kreative waren dieses Mal wieder mit dabei. Finanziert wurde der Designparcours über das Förderprogramm „Innenstadt Höchst“ und umgesetzt vom Stadtteilbüro Höchst der NH-Projektstadt und von „Radar - Kreativräume für Frankfurt“ im Auftrag des Stadtplanungsamts und mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Frankfurt.

Antonina Treccarichi erzählt, dass sie über eine Bekannte vom Designparcours erfahren und sich beworben habe. „Ich bin sehr zufrieden hier mit dem Platz.“ Es sei ein toller Ausstellungsort, der durch seinen Betonboden sogar etwas Industrie-Charme versprühe. „Und es ist sehr gut besucht“, freut sie sich. Und tatsächlich: Nur wenige Meter vom Höchster Bahnhof entfernt, kommen viele Interessierte in das Ladengeschäft, in dem früher einmal Kriegelstein Fahrräder und Zubehör verkauft hat.

Und es ist ein gutes Beispiel dafür, welche Idee dem Höchster Designparcours zugrunde liegt: Als damit 2012 begonnen wurde, verschaffte man Kreativen die Möglichkeit, leerstehende Ladenflächen für zwei Tage mit Leben zu füllen. Damit sollte auf diese Räume aufmerksam gemacht und der Leerstand mit Kreativität bekämpft werden. Die Idee hat in den vergangenen Jahren so gut funktioniert, dass es heute deutlich weniger leerstehende Geschäfte im Stadtteil gibt. Und einige Künstler und Kreative sind sogar nach Höchst gezogen. Auch sie sind wieder dabei und öffnen die Türen ihrer Ateliers und Geschäfte. Erstmals seit der Corona-Pandemie konnte der Designparcours wieder in geschlossenen Räumen stattfinden; im Sommer war man auf Höfe ausgewichen.

Erstmals im Rathauskeller

Diesmal hatte man auch Orte ausgewählt, die von den Besuchern des Designparcours neu entdeckt werden können, etwa, weil sie für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind - wie die Kellerräume des Alten Rathauses am Allmeygang oder auch die Rippergerhalle der Hostatoschule, die normalerweise für schulinterne Veranstaltungen genutzt wird. Die Halle bietet Platz für gleich sieben Kreative, deren Schwerpunkte auf Mode, insbesondere auf Strickwaren, sowie Schmuck liegen. Eine von ihnen ist Yasemin Druener aus dem Nordend, die mit ihren beiden Labels „frankfurtermasche“ und „elfensache“ mit dabei ist. Und das nicht zum ersten Mal, wie sie erzählt: „Ich gehöre zu den Teilnehmern der ersten Stunde des Designparcours.“

Um ihre gestrickte Mode in Szene zu setzen, nutzt Yasemin Druener gekonnt den vorhandenen Platz. „Ich mag es sehr, dass man den Ort, an dem man ausstellt, als Teilnehmer vorher eigentlich nicht kennt. Das hat mir von Anfang an am Konzept des Designparcours sehr gut gefallen“, sagt sie. „Ich war mit meinen Produkten zu diesem Anlass schon an vielen Orten wie dem Fährmannshaus, im Alten Rathaus und vor dem Beginn der Sanierung auch schon einmal im Bolongaropalast.“

Dabei lerne man während der Designparcours nicht nur neue Orte, sondern auch die anderen Teilnehmer kennen. Der Austausch mit ihnen - auch das sei etwas, dass sie an der Veranstaltung sehr schätze.

Alexandra Flieth

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