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XL-Tram zu lang: So reagiert die Stadt Frankfurt auf die neue Straßenbahn

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Bald soll die neue XL-Tram durch Frankfurt rollen. Doch für einige Haltestellen ist sie zu lang. Besonders an einer Stelle sind Bauarbeiten nötig.

Frankfurt - Für den Einsatz der XL-Straßenbahnen muss die Stadt Frankfurt für 2,9 Millionen Euro Haltestellen anpassen. Die Freigabe des Geldes hat der scheidende Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne) nun bei den Stadtverordneten beantragt. Rollen sollen die 40 Meter langen Straßenbahnwagen von Sommer 2024 an.

Geliefert werden soll der erste lange Wagen der Bauserie im Oktober. 34 der langen T-Wagen hat die Stadt bestellt - neben 23 nur 30 Meter kurzen T-Wagen. Die ersten von denen fahren seit Dezember durch die Stadt, inzwischen sind es mindestens sechs. Die langen T-Wagen sollen auf den am stärksten frequentierten Strecken nach Höchst, Griesheim, Nied, Gallus, nach Fechenheim und durchs Ostend, und nach Oberrad durch Sachsenhausen mehr Platz für Fahrgäste bieten. Die meisten 30-Meter-Haltestellen sind lang genug für die längeren Bahnen, da ihre äußersten Türen nur knapp 30 Meter auseinander liegen.

Höchst, Griesheim, Nied, Gallus, Fechenheim, Ostend, Sachsenhausen und Oberrad profitieren besonders

An einigen weiteren Haltestellen genügen einfache Umbauten, sodass zum Beispiel die längeren Bahnen zum Halten etwas weiter vorfahren können. So hat die Stadt bereits den nördlichen Perron des Stopps Börneplatz in der Innenstadt um einige Meter verlängert, auch die Haltestelle Schießhüttenstraße in Fechenheim wurde passend umgebaut.

Muss noch in diesem Jahr umgebaut werden: die Straßenbahnhaltestelle an der Galluswarte ist zu kurz für die neue XL-Straßenbahn.
Muss noch in diesem Jahr umgebaut werden: die Straßenbahnhaltestelle an der Galluswarte ist zu kurz für die neue XL-Straßenbahn. © Michael Faust

Mit den 2,9 Millionen Euro werde zunächst die Strecke der 11 zwischen Höchst und Fechenheim für die langen T-Wagen fit gemacht, heißt es im Antrag des Dezernats Majer. Einbezogen werden dabei auch deren Umleitungsstrecken über Bornheim und Sachsenhausen. Größtes Einzelvorhaben ist die Anpassung der Haltestelle Galluswarte. „Die beengten Platzverhältnisse stellen dabei eine besondere Herausforderung dar“, sagt Majer.

Neue XL-Tram in Frankfurt: Das muss alles umgebaut werden an der Galluswarte

Damit die XL-Straßenbahnen halten können, müsse der östliche Zugang zu den Bahnsteigen um sechs Meter stadteinwärts verschoben werden. Dadurch werde die Haltestelle auf 42 Meter verlängert. „Dabei werden die Lichtsignalanlagen erneuert sowie erweitert und die taktile Führung wird eingebaut, auch auf den Bahnsteigen“, so der Antrag. Die zwölf Zentimeter hohen Bahnsteigkanten blieben unverändert. Obwohl damit eine Stufe beim Ein- und Ausstieg bleibt, heißt es im Antrag, die Haltestelle werde „barrierefrei umgebaut“.

Barrierefrei wird demnach die Querung der Fahrbahnen sowie die östliche Querung der Straßenbahngleise. „Begleitend“ werde es auch Umbauarbeiten an der Straße geben. Diese dienen vor allem Radfahrern. So soll östlich der Haltestelle im Kreuzungsbereich der Mainzer Landstraße mit der Günderrodestraße eine „Radverkehrsquerung“ entstehen. Auf der Mainzer Landstraße soll im Bereich der Haltestelle je eine Fahrspur für Autos und Lastwagen entfallen und in eine Spur für Fahrräder und Linienbusse umgewandelt werden. Östlich davon haben Kraftfahrzeuge ohnehin nur noch eine Fahrspur zwischen Fahrradstreifen und Straßenbahntrasse. Die Günderrodestraße will die Stadt zur Einbahnstraße Richtung Galluswarte umgestalten, inklusive Freigabe für Radfahrer entgegen der Fahrtrichtung. Ein neuer Fußgängerüberweg am östlichen Bahnsteig-Ende über die stadteinwärts führende Fahrbahn ist ebenfalls vorgesehen. Das nutzt auch Umsteigern von der Buslinie 52 zu Tram und S-Bahn.

Auch Ampeln müssen für neue Straßenbahn in Frankfurt verändert werden

Damit die XL-Trams problemlos fahren können, müssten auch 17 Ampelanlagen angepasst werden. An zwei Ampeln würden zudem bauliche Veränderungen vorgenommen, eine Anlage müsse komplett ausgetauscht werden. Auf eigene Rechnung werde die städtische Verkehrsgesellschaft (VGF) außerdem noch Anpassungen an den Haltestellen Börneplatz / Stoltzestraße, Willy-Brandt-Platz, Ostendstraße, Ostbahnhof / Sonnemannstraße und Baseler Platz vornehmen.

Die noch ausstehenden Maßnahmen entlang der Strecke der 11 sollen laut Majer bis Ende dieses Jahres erfolgen. Im zweiten Ausbauschritt solle dann der Ost-Ast der Linie 16 nach Oberrad folgen - und zwar bis Dezember 2025, wenn das gesamte Straßenbahnkonzept umgesetzt werde. Dann wird die 16 nicht mehr nach Ginnheim, sondern nach Höchst fahren, die 21 nach Ginnheim, und die 14 wird vom Gallus nach Nied verlängert. Die Kostenfreigabe für den Umbau der Oberrad-Strecke werde später noch beantragt. (Dennis Pfeiffer-Goldmann)

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