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Ein neues Heim für Groß und Klein

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Sabine Fiedler (links) und Simone Hoppe sind glücklich: Schon Anfang des nächsten Jahres kann das Familienzentrum umziehen.
Sabine Fiedler (links) und Simone Hoppe sind glücklich: Schon Anfang des nächsten Jahres kann das Familienzentrum umziehen. © Rainer Rueffer-- FRANKFURT AM MA

Nach zehn Jahren in beengten Verhältnissen stehen für das Familienzentrum Billabong Veränderungen an. Große Veränderungen. 600 Quadratmeter kann der Verein künftig nutzen. Bezogen werden sollen die Räume schon Anfang des nächsten Jahres.

Noch ist das zukünftige Zuhause des Familienzentrums Billabong eine Baustelle. Auf dem Areal an der Graf-von-Stauffenberg-Allee 22 sind noch die Bauarbeiter aktiv. Ein Gerüst ummantelt den Rohbau, das Außengelände ist eine Schlammwüste. Da braucht es noch ein wenig Vorstellungskraft, dass in weniger als einem Jahr dort das Familienzentrum, das aktuell in vier Räumen des Jugendhauses beheimatet ist, einziehen soll.

„Das wird toll. Wir legen eine Wiese an und pflastern die Terrasse. Für ein offenes Stadtteilcafé“, erklärt Simone Hoppe vom Billabong-Vorstand. Eine Gruppe von Müttern gründete vor zehn Jahren das Familienzentrum Billabong. In der Gaststätte „Zum Lahmen Esel“. Weil sie merkten, dass es in dem stetig wachsenden Stadtteil für sie schwer war, sich untereinander kennenzulernen und zu vernetzen.

Generationen verbinden

Aus dieser Idee von einst hat sich längst eine Institution im Stadtteil entwickelt. Das Familienzentrum ist ein Treffpunkt für Kinder und Mütter, aber auch Väter und Senioren. Das Programm ist vielseitig und spricht alle Generationen an. Deswegen werden die neuen Räume in der Graf-von-Stauffenberg-Allee auch ein Mehrgenerationenhaus – das dritte in Frankfurt. Gefördert wird es mit 30 000 Euro vom Bund, 10 000 Euro steuert das Land bei. Die Gelder kommen aus dem Topf „Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus“, für dass sich das Familienzentrum erfolgreich beworben hat.

„Wir sind angewiesen auf solche Unterstützung. Man darf nicht vergessen: Wir machen das hier alles ehrenamtlich“, sagt Sabine Fiedler, seit einem Jahr im Billabong-Vorstand. Diese Unterstützung erhoffen sie sich nun auch von der Stadt. In Form eines Mietzuschusses für die neuen Räume. Ein entsprechender Antrag der CDU-Fraktion wurde in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates 12 (Kalbach, Riedberg) einstimmig verabschiedet.

Vermietung von Räumen

300 000 Euro Umsatz verzeichnete der Verein im vergangenen Jahr – der ergibt sich aus dem Mitgliedsbeitrag von 36 Euro pro Jahr, den Kursgebühren sowie Zuschüssen und Spenden. Bezahlt werden müssen neben der Miete auch die Angestellten. Vier davon gibt es im Familienzentrum. „Künftig werden wir auch einige unserer Räume vermieten. Für Veranstaltungen, Seminare oder Familienfeiern. Das fängt unsere Kosten etwas auf und stillt ein dringendes Bedürfnis auf dem Riedberg“, so Fiedler. Denn öffentliche Räume, die angemietet werden können, sind bislang rar gesät.

Für Simone Hoppe und Sabine Fiedler, beide Mütter und deswegen bestens informiert was Familien auf dem Riedberg brauchen, ist der Umzug in die eigenen vier Wände „eine sehr, sehr spannende Sache“. Und ein bisschen vergleichbar mit einem Start-up, sagen die beiden Mitvierzigerinnen. Weil alles für die beiden Frauen und Judith McCroy, die den dreiköpfigen Vorstand komplettiert, neu ist. „Wir lernen durch den Prozess viel. Auch wenn es viel Zeit kostet, ist es eine Bereicherung. Machbar ist das mit Begeisterung, Herzblut und ganz viel Liebe zum Ehrenamt“, so Hoppe. Nicht zu vergessen die Ehemänner, die ihren Frauen zu Hause den Rücken freihalten. „Anders wäre das alles nicht möglich“, weiß Fiedler.

Der Umzug in das neue Billabong-Heim steht kurz bevor. Am kommenden Freitag, 24. März, um 11 Uhr wird Richtfest gefeiert, Anfang nächsten Jahres sollen die neuen Räume bezogen werden. Im Erdgeschoss, an der äußersten Ecke. In den anderen Geschossen entstehen 266 Studentenwohnungen.

Neben dem Stadtteil-Café bietet das neue Familienzentrum Platz für Sport- und Ruheräume, ein Repair-Café, eine Tauschbörse und eine Kreativwerkstatt. Genutzt werden soll künftig auch die Nähe zu den Studenten. „Wir wollen die Nähe zwischen Alt und Jung für gemeinsame Aktionen nutzen. Das macht schließlich ein Mehrgenerationenhaus aus“, sind sich Fiedler und Hoppe einig.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter .

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