„E-Scooter hätten nie eingeführt werden dürfen“: Kritik an E-Rollern in Frankfurt
Erst kürzlich stimmte Paris für ein Verbot von Leih-Scootern. Doch wie stehen die Menschen in Frankfurt zu den E-Rollern? Wir haben online nachgefragt.
Frankfurt - Der eine liebt sie, der andere hasst sie. Nur wenige Fortbewegungsmittel spalten den öffentlichen Diskurs in Frankfurt so sehr wie der E-Scooter. Auch unsere Umfrage auf der Social-Media-Plattform Facebook bestätigt die Kontroversen in der Diskussion, ob der E-Roller bleiben oder verschwinden soll.
In Paris sind die E-Scooter jetzt verschwunden. So stimmten Montag (3. März) die Bürger in Paris sogar für ein Verbot von Leih-Rollern. Ebenfalls zeigte eine Umfrage der TZ in München, dass die Mehrheit die E-Roller ablehnt. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter zeigte sich wenig überrascht vom Ergebnis, denn die negativen Fakten würden überwiegen: „Viele E-Scooter liegen zum Beispiel quer über dem Gehweg und werden so zum gefährlichen Hindernis vorwiegend für sehbehinderte Menschen“.

E-Scooter-Verbot auch in Frankfurt? - „Dinger hätten nie eingeführt werden dürfen“
Auch in Frankfurt sehen die Menschen die E-Scooter eher negativ und streben ein Verbot an. So schrieb die Nutzerin. „Die Dinger hätten niemals eingeführt werden dürfen, nirgendwo! Überall stehen und liegen sie im Weg herum und, bei aller Liebe, umweltbewusst ist dieser Elektromüll schon gar nicht“ Ein anderer User schilderte sogar, dass er sich aufgrund der E-Roller das Schienbein gebrochen hätte.
Doch nicht alle sind komplett abgeneigt vom E-Scooter. So erkennen vereinzelte Benutzer auch die Effizienz und halten den E-Roller für praktikabel. Ein weiterer User hatte sogar direkt ein Lösungsvorschlag parat. „Erstens fixe Standplätze schaffen, wo die Scooter abgestellt werden dürfen. Zweitens die Leih-Software so gestalten, dass die jeweilige Leihgebühr so lange läuft, bis der Scooter ordnungsgemäß am Ladeplatz steht“.
Frankfurt: E-Scooter können auch sinnvoll sein - Bitte nicht abschaffen
Eine andere Benutzerin hofft auf einen Verbleib der E-Scooter. „Bitte nicht abschaffen, ich nutze sie dauernd zum Einkaufen“. Es gebe kaum noch andere Möglichkeiten außer Rad und zu Fuß, um sich in Frankfurt von A nach B bewegen zu können. Nur weil sich andere Benutzer der E-Scooter schlecht benehmen würden, seien doch nicht die E-Roller an sich schlecht. Davon überzeugt ist auch ein anderer Facebook-User. „Die Roller sind nicht das Problem - die Nutzer sind das Problem.“
Die Stadt Frankfurt will indessen den Umgang mit E-Scootern weiter optimieren. „Bei der Nutzung und insbesondere beim Abstellen gibt es noch Nachbesserungsbedarf“, erklärte die Frankfurter Bauassessorin, Stadtplanerin sowie Referentin für Mobilität, Ulrike Gaube, auf Nachfrage. Einige Regelungen gelten schon. In Frankfurt sind einige Bereiche für E-Scooter tabu. Wer Passanten gefährdet, wird mit 70 Euro zur Kasse gebeten. Dennoch sei ein Verbot aktuell nicht vorgesehen. (Marvin Hinrichsen)