Genehmigung erteilt: Kurzzeitparken an der Offenbacher Landstraße soll Geschäften helfen

Oberrad will seinen Geschäften an der Offenbacher Landstraße weiterhin helfen, auf die Beine zu kommen. Die Stadt hat jetzt das Kurzzeitparken auf den vorhandenen Parkplätzen genehmigt.
Frankfurt - Oberrad - Auf der Nordseite der Offenbacher Landstraße, zwischen Buchrainplatz und Hirschhornstraße, werden etwa 18 Kurzzeitparkplätze eingerichtet, teilt der Magistrat in einer Stellungnahme mit – es braucht formell noch die Zustimmung des Ortsbeirats. Die wird das Gremium sicher erteilen, hat es doch die Anträge dazu formuliert: „Wir begrüßen das“, sagt Ortsvorsteher Christian Becker (CDU).
Parkschein erforderlich
Von den Kurzzeitparkplätzen sollen die Läden profitieren, die auf diesem Abschnitt liegen und die versuchen, Laufkundschaft anzuziehen – vom Bäcker Eifler über den Raumausstatter Tilo Ramm, den Rewe-Getränkemarkt, die Apotheke bis hin zum Ärztehaus. Zudem gibt es zwei Friseure, einen Optiker und einen Lottoladen, Richtung Buchrainplatz noch Tommys Schreibwarenladen mit der Postfiliale. „Die Inhaber werden sich sehr freuen“, sagt auch Bernd Neumann vom Gewerbeverein Oberrad.
Der Ortsbeirat hatte explizit den Abschnitt vom Buchrainplatz bis zum ehemaligen Restaurant „Zum Hirsch“ als Kurzzeitparkzone gewünscht und einen Antrag der Fraktion der „Frankfurter“ aus der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt, die die Zone bis zur Balduinstraße ausweiten wollte. „Das war viel zu weit. Dort vorne befinden sich ja außer einem Polsterer und einem Schneider kaum noch Läden“, erklärt Christian Becker.
Parken darf in Zukunft auf den 18 ausgewiesenen Plätzen nur, wer einen Parkschein aus dem Parkscheinautomaten gezogen und hinter die Windschutzscheibe gelegt hat. Die Regelung zum Kurzzeitparken soll zu den Geschäftszeiten gelten, stundenweise oder für mindestens 20 Minuten. Nach Ladenschluss und bis zum frühen Morgen kann dort ohne Parkschein geparkt werden. Eine „kontinuierliche Überwachung“ der Parkplätze könne aber nicht gewährleistet werden, teilt die Stadt in ihrer Stellungnahme mit. Die Streifen der Stadtpolizei würden aber „im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten“ den Parkraum kontrollieren. „Das müssen wir zur Kenntnis nehmen“, sagt Becker, „immerhin wird kontrolliert.“
Bürgersteige zugeparkt
Die Kurzzeitparkplätze sollen das Problem lösen, dass die Parkplätze meist von Dauerparkern belegt sind. Wer mal eben anhalten will, um einzukaufen, findet deshalb oft keinen Parkplatz und fährt weiter, zum Leidwesen der Geschäftsinhaber. Die haben es schon länger schwer, es mangelt an Kundschaft.
Das Problem verschärfte sich, als die Offenbacher Landstraße mehr als ein Jahr lang zwecks Sanierung gesperrt war. Etliche Läden haben diese Zeit nicht überlebt. Demnächst schließt der „Schuh-Meyer“. Der Gemüseladen Behram in der Hausnummer 302 hat zwar noch geöffnet, die Betreiber suchen aber einen Käufer für die Ladenfläche. Dafür ist die Fläche des ehemaligen Schlecker-Markts in der Hausnummer 303 offenbar wieder vermietet. „Am 1. März eröffnet dort ein neues Geschäft“, weiß Bernd Neumann. Was es ist, weiß er aber noch nicht. Zwischenzeitlich scheiterte dort die Filiale eines italienischen Feinkostladens aus Offenbach, seit mehr als einem Jahr steht der Laden leer.
Derweil hält der Parkdruck in Oberrad an. „Nachts und am frühen Morgen sind auch in den kleineren Straßen die Bürgersteige oft so zugeparkt, dass Fußgänger nicht mehr durchkommen“, berichtet Neumann. Vor seiner Haustür werde kreuz und quer geparkt. Wenn er die Parksünder anspreche, erwiderten die: „Es wird ja doch nicht kontrolliert.“
Neumann hat für das Problem einen Vorschlag: „Wenn es die Polizei nicht schafft, könnte man doch wieder einen Freiwilligen Polizeidienst einführen.“ Der könne die Streifen der Stadtpolizei unterstützen. „Auch die neuen Kurzzeitparkplätze nutzen nur etwas, wenn auch kontrolliert wird“, sagt Neumann.
von Stefanie Wehr