Nur die Besten sind in der Show in der „Hela“ dabei

Vor dem Auftritt beim Schulkonzert der Helene-Lange-Schule standen Casting und Recall.
Frankfurt -Noch ist es ruhig in der Aula der Helene-Lange-Schule (Hela). Gleich mehrere Reihen Stühle sind dort aufgestellt - das Höchster Mittelstufengymnasium erwartet in wenigen Augenblicken viele Gäste, die sich auf das diesjährige Frühlingskonzert der Schule freuen. Musiklehrer Alexander Machytka klärt noch letzte Details mit dem Technikteam, das sich entlang einer Wand mit seiner Ausrüstung eingerichtet hat. Die jungen Musiker, Sänger und Tänzer, allesamt Mädchen und Jungen der Hela, die den Abend aktiv gestalten werden, trudeln langsam ein, um sich auf ihren Auftritt vorzubereiten. Für Besucher ist die Aula zu dieser Zeit noch geschlossen.
Für die Neuntklässlerinnen Hanna und Carmen ist es nicht ihr erster Auftritt vor der Schulgemeinde. Die Schülerinnen stehen in der zweiten Hälfte des Abends als Solistinnen auf der Bühne. Hanna interpretiert den Song „Enter Sandman“ der Band Metallica, Carmen wagt sich an große Gefühle und möchte das Lied „Never Enough“ aus dem Film „The Greatest Showman“ singen. Ihr Auftritt steht als letzter Punkt auf dem Programm, ist sozusagen der Höhepunkt. Musiklehrer Michael Schneider, der gemeinsam mit Machytka und seiner Kollegin Christine Schütz-Dembinski das diesjährige Frühlingskonzert organisiert hat, weiß, dass beim Auftritt von Carmen die Handys zum Filmen in die Höhe gehen werden. „So war es zumindest im vergangenen Jahr“, erinnert er sich.
Corona war gestern
Noch unter den Nachwirkungen der Corona-Regeln konnte das musikalische Ereignis im vorigen Jahr erst im Frühsommer über die Bühne der Aula gehen; in diesem Jahr ist nun wieder alles so wie vor der Pandemie. „Letztes Jahr habe ich das Lied ,Shallow‘ von Lady Gaga gesungen“, erzählt Carmen. „Ich mag es einfach, Lieder zu singen, die viel Gefühl haben“, sagt die Schülerin, die auch in der Hela-Band spielt - Saxophon. Hanna spielt Klavier und singt in einem Chor außerhalb der Schule. Sie mag sowohl Heavy Metal als auch klassische Musik, sagt sie. Für beide ist es der zweite Auftritt als Solistinnen vor Publikum. Aufgeregt sei sie nicht, sagt Hanna. „Ich schon“, gibt Carmen zu.
Mittlerweile haben sich die Türen zur Aula auch für die Zuschauer geöffnet, Stühle müssen nachgestellt werden, so groß ist der Andrang. Der ganze Abend steht unter dem Motto „Hela’s Got Talent“ - in Anlehnung an die großen Castingshows in den USA und Großbritannien.
Casting mit 25 Bewerbern
Und eine strenge Vorauswahl hat es auch an der Hela gegeben. „Wir drei Lehrer haben im Dezember ein Casting organisiert“, sagt Lehrer Michael Schneider. Rund 25 Bewerbungen habe es hierfür gegeben, einige davon seien für den Auftrittsabend sofort gesetzt gewesen. „Für diejenigen, die im Dezember in ihrem Auftritt noch etwas unsicher waren, haben wir im Februar noch einen Recall organisiert.“ Die zweite Chance - auch wie bei den Castingshows.
Und so ist nun eine bunte Mischung aus insgesamt 17 Auftritten zusammengekommen - mit Musik, Gesang und Tanz, mit Aktiven von der fünften bis zur neunten Jahrgangsstufe. Auffällig ist, dass es vor allem Mädchen sind, die den Abend mit ihren Beiträgen gestalten. Mit der Show möchten die Musiklehrer die schlummernden Talente der Schüler sichtbar machen.
Überhaupt spielt Musik an der Hela eine wichtige Rolle: Mädchen und Jungen haben mit dem Wechsel von der Grundschule auf das Mittelstufengymnasium die Möglichkeit, sich in eine Bläserklasse einzuwählen. Die Bläserklassen der Jahrgangsstufen fünf und sechs haben an diesem Abend daher auch ihren Auftritt, genauso wie die Hela-Band, in der die jungen Musiker ab der siebten Klasse spielen können.
Zum Anfang James Bond
Und die macht an diesem Abend auch den Start des Programms - mit der Musik aus dem James-Bond-Film „Skyfall“, die dazu einlädt, den Alltag-Stress abzulegen und sich ganz auf die Show zu konzentrieren. Und die jungen Akteure jedenfalls dürfen sich am Ende ihres jeweiligen Auftritts über viel Applaus freuen - der beste Lohn für ihr Engagement.