OB-Spitzenkandidat Mike Josef: „Wir brauchen Stabilität“
Der Bewerber der Frankfurter SPD gibt sich für die Stichwahl zuversichtlich.
Frankfurt -Frankfurts Planungsdezernent Mike Josef (SPD) zieht als Zweitplatzierter in die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters ein. Wie er in den kommenden drei Wochen bis zum 26. März die Wähler von sich überzeugen will, darüber sprach mit ihm unsere Redakteurin Julia Lorenz.
Herr Josef, Sie haben heute 24 Prozent der Stimmen geholt. Sind Sie zufrieden oder hatten Sie sich mehr erhofft?
Mein Ziel, unser Ziel war es, in die Stichwahl zu kommen. Das war der erste Schritt. Das ist erst einmal ein großer Erfolg. Und der zweite Schritt ist es, diese Herausforderung anzunehmen und in den nächsten drei Wochen die Menschen so zu überzeugen - mit dem gesamten Team, mit den ganzen Menschen, die mich weit über die Partei hinaus unterstützt haben, damit ich der Oberbürgermeister aller Frankfurterinnen und Frankfurter werde.
Josef: Frankfurt muss bezahlbar bleiben
In der Stichwahl treten Sie gegen Uwe Becker (CDU) an. Wie schätzen Sie Ihre Erfolgsaussichten ein? Immerhin liegt er mit 10,5 Prozentpunkten vor Ihnen.
Ich bin zuversichtlich. Ich werde genau so die Menschen weiterhin überzeugen: sowohl mit meiner Person für die Internationalität, die Weltoffenheit dieser Stadt, als vor allem auch mit Inhalten. Denn die Stadt muss bezahlbar bleiben und werden. Wohnungen müssen genauso bezahlbar sein wie Mobilität. Das ist für mich eine Haltungsfrage und nicht nur eine Floskel.

Auf welche Themen werden Sie bis dahin setzen?
Wir haben eine starke Wirtschaft, die das Rückgrat der Stadt ist. Schulen müssen gut saniert und ausgestattet sein. Wir müssen unsere Vereine und Kultur so unterstützen, gerade mit der Energiekrise, dass sie weiterhin Begegnungsstätten für Menschen sein werden. Die Vielfalt der Vereine und Kultur muss erhalten bleiben.
„Wir brauchen Führung und Stabilität“
Wie wollen Sie die 76 Prozent der Wähler, die nicht für Sie gestimmt haben, und die Nichtwähler bis zur Stichwahl in drei Wochen für sich gewinnen?
Ich stehe für Verlässlichkeit, und ich brauche keinen Kaltstart. Ich kenne als Planungsdezernent die handelnden Personen im Magistrat und in der Koalition: Wir haben Potenziale, und die gilt es jetzt zu heben. Dazu möchte ich die Führung übernehmen. Führung bedeutet zusammenführen und vorneweg gehen. Ich will einige gordische Knoten zerschlagen an der Spitze der Stadt. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen im Magistrat. Wir brauchen jetzt Führung und Stabilität.