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Oberräder Hundehalter fordern Umzäunung an der Gerbermühle

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Achtung, Hunde! Bei so vielen Vierbeinern an der Gerbermühle weicht der Radler lieber auf die Wiese aus.
Achtung, Hunde! Bei so vielen Vierbeinern an der Gerbermühle weicht der Radler lieber auf die Wiese aus. © rüffer

An der Gerbermühle treffen Hunde auf Fahrradfahrer, Kinder, Autos und Hasen. Herrchen und Frauchen fordern Abhilfe, damit sie ihre Vierbeiner frei laufen lassen können.

Frankfurt -Wenn Monika Hantschik und Claudia Nieslony mit ihren Hunden Simba und Bounty an der großen Hundewiese neben der Gerbermühle ankommen und die Leinen losmachen, rennen die Tiere sofort im Affenzahn los, tollen und springen übers Gras und spielen miteinander. Dass die Energie bei den Tieren überschießt und sie kaum zu bändigen sind, wissen ihre Besitzerinnen und passen genau auf, was auf der Wiese und dem Weg neben der Hundewiese vor sich geht. Wenn ein Radfahrer kommt oder Spaziergänger mit anderen Hunden, rufen sie ihre Hunde und nehmen sie an die Leine.

Kollision mit Radlern

„Das muss sein, sonst kann es Ärger geben. Denn wenn die Hunde rennen, laufen sie womöglich den Radfahrern in den Weg oder stoßen schlimmstenfalls ans Rad, so dass der Fahrer stürzt.“ Auch Spaziergängern und kleinen Kinder könnten sie in die Quere kommen. „Besonders muss man bei Begegnungen mit fremden Hunden aufpassen. Da stimmt man sich mit den anderen Hundebesitzern ab“, sagt Hantschik.

Deshalb bringt die Hundewiese, die groß und offen ist, im Grunde nichts, denn was dort fehlt, ist ein Zaun. „Eine Abgrenzung zum Weg hin wäre hier wirklich sinnvoll und würde mehr Sicherheit bieten“, erklärt Nieslony. Es wäre für alle Beteiligten gut: Spaziergänger, Kinder und Radfahrer würden sich sicher fühlen, und auch die Hunde könnten sorglos auf ihrer Wiese herumtollen. Und für die Hundehalter wäre es allemal entspannter.

Die Hundewiese, das wissen die beiden Oberräderinnen, werde deshalb so gut wie gar nicht genutzt. Monika Hantschik hatte den Ortsbeirat 5 gebeten, sich für eine Umzäunung einzusetzen. Die Oberräderin schrieb auch das Grünflächenamt direkt an. Die Antwort habe sie geärgert: „Die Leiterin schrieb mir, dass Hundewiesen in Frankfurt grundsätzlich nicht eingezäunt werden. Es gebe in der Stadt nur eine Auslauffläche mit Zaun, nämlich im Grüneburgpark. Das war aber glatt gelogen. Im Nordend wurde ja gerade eine umzäunte Hundewiese eröffnet.“ Sie fühlt sich auch von dem Hinweis der Stadt veräppelt, dass die Hundewiesen so, wie sie sind - ohne Zaun -, gut funktionierten. Die Tiere müssten auf einen Pfiff hin reagieren, hieß es. „Wer so etwas schreibt, hat selbst keinen Hund und hat keine Ahnung.“

„Die Stadt macht es sich sehr einfach“

Da stimmt auch Garlef Roth, Vorsitzender des Vereins der Hundefreunde Oberrad, zu. Er findet die unbegrenzte Hundeauslauffläche an der Gerbermühle „ganz schrecklich“. „Dort sind zwei Wege, auf denen sehr viel los ist, zudem laufen dort viele Hasen herum. Wenn ein Hund einem Hasen nachjagt und der zu Schaden kommt, finde ich das nicht okay. Außerdem ist die vielbefahrene Gerbermühlstraße gleich daneben, auf die sie versehentlich rennen könnten.“

Die offenen Hundewiesen, die die Stadt Frankfurt anbiete, seien unbrauchbar. „Da stehen drei Schilder, die besagen, hier ist Hundewiese, und das war’s. Die Stadt macht es sich damit sehr einfach“, so Roth. Dass die Vierbeiner auf Pfiff bei Fuß kommen, sei unrealistisch. In der Welpen- und Hundeschule des Vereins würden zwar genau diese Benimmregeln trainiert. Der hundertprozentige Gehorsam des Tiers sei aber nicht berechenbar - schon gar nicht auf einer offenen Fläche, auf der sich vieles bewegt.

Zaun wäre Hindernis bei Hochwasser

Auf Anfrage erklärt jetzt die Sprecherin des Grünflächenamts Lena Berneburg: „Hundeauslaufflächen werden in Frankfurter Grünanlagen generell nicht eingezäunt.“ Grund sei, dass im Landschaftsschutzgebiet des Grüngürtels „bauliche Anlagen, Einfriedungen, Tierhaltung, Baumfällungen oder sonstige Eingriffe in Natur und Landschaft nur mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde erlaubt sind“. Ein Zaun um die Wiese an der Gerbermühle sei zudem nicht zulässig, weil er bei Hochwasser ein Abflusshindernis darstelle. Hunde müssten sich deshalb „im Einwirkungsbereich der führenden Person befinden. Dies bedeutet, dass er in Sichtweite auf Ruf und Pfiff sofort reagieren muss“.

Der Ortsbeirat 5 fordert jetzt eine neue Hundefläche. Vorgeschlagen sind zwei Grünflächen an der A661 nördlich der Offenbacher Landstraße.

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