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Besondere Gastronomie in Frankfurt: Im Barrio locken Gerichte wie aus 1001 Nacht

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Von: Sabine Schramek

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Die Brüder Omar und Tarik Loukili eröffneten im vergangenen Herbst ihr zweites Café in Frankfurt-Sachsenhausen. Zuvor hatten sie bereits großen Erfolg in Offenbach.

Frankfurt – Quereinsteigen kann ziemlich geniale Konzepte hervorbringen. Im „Barrio“ in Frankfurt trifft das zu. Die Brüder Omar (33) und Tarik Loukili (40) sind eigentlich Zweiradmechaniker sowie Schlosser und technischer Zeichner. Und sie teilen einen Traum und den Hang zum Perfektionismus. „Ich wollte immer ein Café betreiben“, erzählt Omar Loukili mit strahlendem Lächeln.

Der Seckbacher hat deshalb mit einem Waffelstand in Rüsselsheim angefangen, später haben er und sein Bruder ein Café in Offenbach aufgemacht. Drei Jahre später, im vergangenen Herbst, haben sie auf der Darmstädter Landstraße an der Ecke Textorstraße ihr zweites „Barrio“ eröffnet. Sachsenhausen ist generell bekannt für seine kulinarische Vielfalt.

Frankfurt: Das Barrio begeistert mit seinem orientalischen Charme

Von außen wirkt das Barrio eher kühl. Wer die Tür öffnet, findet sich mitten in sanften Farbtönen, kunterbunten Kuchen und duftenden marokkanisch angehauchten Spezialitäten wieder. In sanften Naturfarben zwischen Wüste, Medina und Meer, mit Nischen, geflochtenen Stühlen und Lampen und Bänken. „Crossover“ nennt Loukili das Frühstückskonzept in dem gemütlichen Café, in dem es nach frischem Minztee und exotischen Gewürzen duftet.

Omar Loukili kredenzt in seinem Barrio an der Darmstädter Landstraße marokkanische Spezialitäten, aber auch rustikales Frühstück. Die Vielfalt lockt seit der Eröffnung im Herbst viele Gäste an. Eigentlich kommt Loukili aus dem Handwerk. FOTO: rainer rüffer
Omar Loukili kredenzt in seinem Barrio an der Darmstädter Landstraße marokkanische Spezialitäten, aber auch rustikales Frühstück. Die Vielfalt lockt seit der Eröffnung im Herbst viele Gäste an. Eigentlich kommt Loukili aus dem Handwerk. © Rüffer

Das Lokal in Frankfurt ist ein beliebter Treffpunkt geworden

„Mein Lieblingsessen sind Spiegeleier mit Olivenöl und Kumin“, verrät der Mann, der das Lokal in Sachsenhausen führt und auch selbst die schönen Keramikteller in Pastellfarben und kunstvolle Holzbrettchen mit kleinen Kannen serviert. Hier treffen sich Studenten und Mütter mit Babys, Rentner und Berufstätige, die sich über marokkanisches Brot, Pfannkuchen, Teigtaschen oder typisch deutsche Marmelade, Käse- und Wurstplatten und Bauernbrot hermachen.

Von 9 Uhr bis 18 Uhr zwischen Montag und Freitag und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr gibt es Frühstück und anderes. Kunterbunte selbst gebackene Torten wie Peanutbutter mit Himbeeren, Brownie Cheesecake, Carrot Cake und Chocolate Blueberry leuchten um die Wette. Wem nicht nach Kuchen oder Frühstück ist, der kann sich eine „Aladdin-Stulle“ mit Honig-Senf-Creme, Frischkäse, Spiegeleiern, Sucuc und Bacon machen lassen oder Avocado-Creme mit Frischkäse und Blaubeeren auf Bauernbrot, Thunfisch oder Humus. Es gibt Suppen, Bowl und Salate. Herrlich duftend und fein abgeschmeckt.

Unter der Woche arbeiten die Frankfurter sogar im Lokal

„Die Leute mögen das Konzept“, sagt Loukili zufrieden. Seit Oktober ist der Traum aus 1001 Nacht wahr. Unter der Woche gibt es WLAN, einige Gäste mampfen und arbeiten dann gleichzeitig. „Am Wochenende ist es einfach zu voll“, so der Mann, der voller Leidenschaft an jedes Detail denkt.

Agaven, Kakteen, trockene Gräser und viel Holz schmücken das Café. Getrocknete Orangenscheiben leuchten in einem Glas auf der sandfarbenen Theke. Das Licht aus geflochtenen Lampen ist warm. Im Sommer gibt es vor der Tür eine Terrasse. Noch stehen hier nur zwei Holzbalken auf Metallfüßen für die, die den speziell für das Barrio gerösteten Kaffee bei einer Zigarette genießen wollen.

Der Name Barrio klingt spanisch und ist es auch. „Nachbarschaft“ heißt das Wort auf Deutsch und repräsentiert die spanische Enklave Melilla an der Nordküste Marokkos. Aus der Nähe dieser Stadt stammt die Familie der Loukilis. „Ich bin zwar in Seckbach geboren und aufgewachsen, aber dort ist die ursprüngliche Heimat meiner Familie. Jedes Jahr fahren wir mindestens einmal nach Marokko. An die Grenze und nach Marrakesch“, erzählt der erfolgreiche Café-Quereinsteiger.

Neue Gastronomie Barrio in Frankfurt: Sprung ins kalte Wasser - ohne Scheu

Den Sprung ins kalte Wasser hat er ohne Scheu gewagt. „Geht nicht gibt’s nicht“, hat er sich gedacht. „Ich mag den Kontakt zu Menschen, ich mag schönes Ambiente, und ich mag gutes Essen. Außerdem wollte ich immer schon selbstständig sein“, fasst Omar Loukili das Wagnis zusammen. Den Waffelstand in Rüsselsheim hat er verkauft. „Im Moment ist mein Bruder, der die gesamte Inneneinrichtung entworfen hat, in Offenbach und ich bin jeden Tag in Sachsenhausen.“

Für die Zukunft planen sie mehr. „Irgendwann wollen wir erweitern und eine Barrio-Kette entwickeln. Wir gehen es langsam an. Qualität ist uns sehr wichtig und auch, dass sich die Gäste rundum wohlfühlen.“ In Sachsenhausen klappt es hervorragend. So gut, dass man von den ambitionierten Brüdern in Zukunft sicherlich noch einiges hören wird. (Sabine Schramek)

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