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Peggy March hat auch noch mit fast 70 Träume

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Von: Enrico Sauda

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Peggy March vor der Alten Oper. Ihre Frankfurter Show mit anderen Schlagerlegenden steht zwar erst im Herbst in der Jahrhunderthalle auf dem Programm, aber die US-Amerikanerin rührt schon mal die Werbetrommel.
Peggy March vor der Alten Oper. Ihre Frankfurter Show mit anderen Schlagerlegenden steht zwar erst im Herbst in der Jahrhunderthalle auf dem Programm, aber die US-Amerikanerin rührt schon mal die Werbetrommel. © BERNDKAMMERER@GMX.NET (Presse- und Wirtschaftsdienst)

Sie mag Deutschland, sie kennt es gut. Vielleicht war die weltbekannte Sängerin Peggy March deshalb die einzige, die in weiser Voraussicht

Sie mag Deutschland, sie kennt es gut. Vielleicht war die weltbekannte Sängerin Peggy March deshalb die einzige, die in weiser Voraussicht im Flieger vom warmen Florida nach Frankfurt einen Wintermantel dabei hatte. Den hatte sie gestern auch bitter nötig, denn in der Mainmetropole war es ganz schön kalt. „Deutschland ist meine zweite Heimat“, sagt sie, deren erster Superhit hierzulande „Mit 17 hat man noch Träume“ hieß.

Seit 55 Jahren ist die 69-Jährige, die im zarten Alter von 15 schon ihren ersten Hit („I will Follow Him“) als Little Peggy March hatte, schon im Musikgeschäft. Nun ist sie auf Rundreise durch die Republik, um für die Schlagerlegenden-Show zu werben, mit der sie in der Jahrhunderthalle gastiert. Das ist erst im Oktober, und bis dahin passiert viel im ohnehin schon bewegten Leben des Schlagerstars.

So wird Peggy March, die als Margaret Annemarie Battavio das Licht der Welt erblickte, im März 70 Jahre alt. Doch von Ruhestand will sie nichts wissen. „Ich liebe es, unterwegs zu sein. Das ist viel besser, als Zuhause zu sitzen.“ Daheim habe sie viel zu viel Verantwortung zu tragen. „Da muss immer geputzt und Staub gesaugt werden“, so Peggy March. Da ist die Tournee der Schlagerlegenden, bei der auch Ireen Sheer , Lena Valaitis , Graham Bonney und Michael Holm sowie das Orchester Otti Bauer mit dabei sind, eine willkommene Abwechslung. „Das ist wie ein Klassentreffen“, sagt Peggy March. „Ich freue mich schon darauf, weil wir wieder viel miteinander reden werden.“

Bereits zum dritten Mal ist sie bei den Schlagerlegenden dabei. Bei den Gesprächen geht es aber kaum ums Geschäft, sondern meist um die Enkelkinder. „Ich habe einen elfjährigen Enkelsohn“, so Peggy March, die morgen in Leipzig ist, um mit Ross Anthony eine Musik-Sendung aufzunehmen. „Ich stehe gerne auf der Bühne.“ Um ihre Stimme fit zu halten, übt sie jeden Tag. Schließlich gibt sie auch in den USA viele Konzerte. „Das ist dann eine ganz andere Show, viel mehr Rock’n’Roll“, erzählt sie. Und im März ist sie zwei Wochen langen auf einem Kreuzfahrtschiff mit anderen Musikern unterwegs.

Ob es früher besser war, das könne man nicht sagen. „Man muss es nehmen, wie es ist“, sinniert sie. „Damals hat es vielleicht ein bisschen mehr Spaß gemacht“, meint sie und erklärt auch gleich, warum. „Früher haben wir bis zu einer Woche für eine Show geprobt. Da ging man miteinander essen und unterhielt sich und lernte sich kennen.“ Heute sei das ganz anders. Oft sei es so, dass man sich wenige vor einem Auftritt treffe, eine Kostümprobe mache und abends schon auf der Bühne stehe. Drei Jahre lang hat Peggy March zwischenzeitlich mal pausiert gehabt – nach dem Tod ihres Mannes, mit dem sie 45 Jahre lang verheiratet war. Nun wird sie sogar wieder an ihrem runden Geburtstag auf der Bühne stehen. Ihr persönliches Jubiläum will sie mit ihrer Tochter auf einer Kreuzfahrt zu den Bahamas verbringen. Die Sieben vor der Null macht ihr nichts aus, „sie überrascht mich, weil ich im Geschäft die ganzen Jahre lang immer die Jüngste gewesen bin. So war ich die jüngste Frau, die jemals einen Nummer Eins Hit hatte. Und ich bin überrascht darüber, dass ich tatsächlich noch so lange arbeiten kann.“ Wunschlos glücklich ist sie nicht: Sie würde gerne einmal in einem Zeppelin fliegen und im Weißen Haus singen – wenn auch nicht unbedingt vor seinem derzeitigen Bewohner.

(es)

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