Philosophicum: Einzug im Juli

Richtfest am Philosophicum: Trotz vieler Schwierigkeiten kommt der Umbau des ehemaligen Seminargebäudes in ein Haus mit 240 Apartments voran. Im Juli sollen die ersten Bewohner einziehen.
Die neue Fassade ist schon dran. Etwas dicker ist sie als die alte, wegen der Wärmedämmung. Doch von außen wird das in den 50er Jahren errichtete Philosophicum aussehen wie früher. Der Denkmalschutz ist zufrieden. Innen aber wird alles anders. Das ehemalige Seminargebäude der Goethe-Universität wird in ein Apartmenthaus umgebaut. Noch sieht es in einigen Stockwerken ziemlich wüst aus, Decken sind herausgebrochen, Eisenstäbe ragen aus den Wänden.
Bauherr Rudolf Muhr, Unternehmer aus dem Sauerland, ist dennoch zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. Im Juli will er bereits die ersten Apartments im umgebauten Altbau vermieten, im Herbst soll der fünfgeschossige Neubau folgen, der vor dem Philosophicum an der Gräfstraße entsteht. Geplant sind auch eine Kita und ein Café. Wie die Fassade des Neubaus aussehen wird, ist noch offen.
Im sechsten Stock des Altbaus ist bereits eine Musterwohnung zu besichtigen. 26 Quadratmeter groß ist das Apartment mit drei Meter hoher Decke. Platz ist für Bett, Tisch, eine kleine Küchenzeile und ein abgetrenntes Bad mit barrierefreier Dusche. 520 bis 540 Euro pro Monat sollen die möblierten Apartments kosten, Internet und Hausmeister inklusive. Dann gibt es noch 32 Wohnungen, bei denen sich Muhr verpflichtet hat, sie günstiger anzubieten. Sie sollen etwa 350 Euro kosten.
Diese Preise werden vielfach kritisiert, auch zum Richtfest am Freitag breiteten Demonstranten vor dem Gebäude ein Protest-Transparent aus. Muhr sieht das anders, verweist darauf, wie wichtig es sei, dass in Frankfurt Wohnungen in zentraler Lage entstehen. Als Zielgruppe hat er Studenten im Auge, aber Berufsanfänger aus umliegenden Unternehmen.
Der Bauherr räumt ein, dass er die Schwierigkeiten des Projekts etwas unterschätzt habe. „Der Anfang lief etwas holprig“, sagte er. Wie berichtet, war die Baustelle zeitweise stillgelegt. „Aber wenn man am Ball bleibt, kommt man doch noch voran“, zeigt sich Muhr optimistisch. (mu)