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Pläne für Europäische Schule vorstellen

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Von: Matthias Bittner

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Der Kleingärtnerverein Riederwald 1913 um dessen Vorsitzenden Niklas Pauli hat kein Problem, wenn die Europäische Schule in die direkte Nachbarschaft zieht. Von ihrem Idyll wollen die Kleingärtner dafür allerdings nichts hergeben. FOTO: Rainer Rüffer
Der Kleingärtnerverein Riederwald 1913 um dessen Vorsitzenden Niklas Pauli hat kein Problem, wenn die Europäische Schule in die direkte Nachbarschaft zieht. Von ihrem Idyll wollen die Kleingärtner dafür allerdings nichts hergeben. © Rainer Rüffer

Dezernat soll Machbarkeitsstudie für Neubau am Festplatz öffentlich präsentieren

Auf dem Festplatz soll ein Neubau für die Europäische Schule entstehen. Fertige Pläne gibt es nicht. Dafür aber eine Machbarkeitsstudie der Europäischen Schule. Untersucht wurde, ob der Platz am Ratsweg für den Raumbedarf ausreichend ist. Kenntnis davon hat nur ein kleiner, ausgewählter Kreis. Und auch die Pläne für einen Neubau am Ratsweg wurden nur scheibchenweise preisgegeben. Das kommt nicht gut an. „Jeder Hasenzüchterverein hätte das besser gemacht als die Stadt Frankfurt. Die Kommunikation ist ein Totalausfall“, kritisiert Bodo Pfaff-Greiffenhagen, CDU-Fraktionsvorsitzender im Ortsbeirat 4 (Bornheim, Ostend).

Die Karten auf den Tisch legen

Er verlangt, mit offenen Karten zu spielen. Jeder Bürger müsse möglichst transparent informiert werden. Auf seine Initiative hin wird für die nächste Sitzung des Stadtteilparlamentes kommenden Dienstag ein Antrag mit der Forderung vorgelegt, die Machbarkeitsstudie in einer der nächsten Sitzungen öffentlich vorzustellen. „Da die Europäische Schule im Ortsbezirk 4 geplant wird, muss diese Studie auch hier vorgestellt werden“, heißt es in der Begründung des Antrages, den neben CDU die FDP, die Frankfurter, Volt und BFF mittragen.

Pfaff-Greiffenhagen fügt außerdem an, die für Vertreter des Ortsbeirates angesetzte Infoveranstaltung im Bildungsdezernat allein sei nicht zielführend. Am 1. Dezember stellt die zuständige Stadträtin Sylvia Weber (SPD) die Machbarkeitsstudie vor. „Dass uns das vorgestellt wird, ist klar. Aber die Öffentlichkeit hat doch ein begründetes Interesse“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende.

Grüne und SPD tragen den Antrag nicht mit. Laut Grünen-Fraktionsvorsitzende Eva Thiem werde der Kern des Antrags aber mit der Infoveranstaltung am 1. Dezember erfüllt. Die Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass der Festplatz grundsätzlich geeignet sei für einen Neubau der Europäische Schule. „Es folgen also vermutlich weitere Planungen, die dann auch öffentlich vorgestellt werden sollten“, sagt Thiem. Volker Wolff, SPD-Fraktionsvorsitzender, hätte sich gewünscht, dass seine und alle anderen Parteien im Stadtteilparlament früher in die Gespräche eingebunden worden wären. Dass die SPD den Antrag nicht mittrage, sei auf eine Terminüberschneidung zurückzuführen: Zwei Tage nach der Ortsbeiratssitzung sei der Termin im Bildungsdezernat, deswegen wollten die Sozialdemokraten noch abwarten.

44 Parzellen abgeben

Einig sind sich Grüne und SPD, dass möglichst viel Grün erhalten bleiben soll und die Anlage des Kleingärtnervereins Am Riederwald 1913 in ihrer jetzigen Form erhalten bleibt. In der Machbarkeitsstudie ist die Rede davon, dass der Verein 44 seiner Parzellen für den Bau von Sportplätzen abgeben müsste. Davon will der Vorsitzende Niklas Pauli nichts wissen. Freiwillig werde man jedenfalls nicht weichen, gibt er zu verstehen, da man in den vergangenen Jahren wegen diverser Bauvorhaben bereits mehrmals habe Federn lassen müssen. Jetzt sei Schluss, der vorhandene Platz am Festplatz müsse für den Schulneubau reichen. Sollte das nicht der Fall sein, schlägt Pauli Standorte im nahen Ostend oder in Fechenheim vor. Denn: Mit dem Wegzug von Samson und Brandenburg würden Flächen frei. Das Argument der Stadt, es handele sich um Industriegebiete lässt Pauli nicht gelten. „Die Freie Christliche Schule ist auch in Fechenheim ansässig.“

Pfaff-Greiffenhagen hält Paulis Vorschlag für eine Alternative und betont nochmals: „Das Grün muss bleiben. Wenn die Gärten mal weg sind, kommen sie nicht wieder.“ Unter Umständen könnte das auch für die Dippemess drohen, gibt er zu verstehen. Wenn die Europäische Schule auf dem Festplatz gebaut wird, muss eine Alternative für den Festplatz her. Die sei aber derzeit nicht in Sicht. „Im Fall der Fälle ändern die Schausteller ihren Terminplan, dann gibt es halt keine Dippemess mehr in Frankfurt“, so Pfaff-Greiffenhagen.

Matthias Bittner

Der Ortsbeirat 4 tagt

Dienstag, 29. November, um 19 Uhr, Bürgerhaus Bornheim, Arnsburger Straße 24 (Rose Schlösinger-Raum).

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