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Planungen für das Radkonzept Nord beginnen

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Von: Niklas Mag

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Die Harheimer Ortsbeiratsmitglieder Sebastian Menges (l., SPD) und Helmut Seuffert (Grüne) stehen mit ihren Fahrrädern am Bahnhof in Berkersheim, der ÖPNV-Knotenpunkt für Harheimer. Der Aufzug fällt hier regelmäßig aus. FOTO: leonhard hamerski
Die Harheimer Ortsbeiratsmitglieder Sebastian Menges (l., SPD) und Helmut Seuffert (Grüne) stehen mit ihren Fahrrädern am Bahnhof in Berkersheim, der ÖPNV-Knotenpunkt für Harheimer. Der Aufzug fällt hier regelmäßig aus. © hamerski

Zwischen Rödelheim und Nieder-Erlenbach soll ein Radwegenetz mit mehreren Haupt- und Nebenrouten entstehen.

Frankfurt -Das Thema Radwege beschäftigte den Ortsbeirat 14 (Harheim) in der Sitzung am Montagabend (5. Dezember 2022). Denn die Harheimer sind mit der Fahrrad-Gesamtsituation im Stadtteil unzufrieden.

Ein Harheimer Anwohner fasste in der Fragestunde zusammen: „Wer nach Bonames will, kommt bei schlechtem Wetter nur matschig an. Durch den Nordpark zu fahren, ist auch keine gute Alternative.“ Gerade zu den Stoßzeiten würden sich auf dem Niddaradweg viele Verkehrsteilnehmer treffen. Pendler fahren nach Frankfurt, Menschen gehen mit ihren Hunden spazieren. Ortsvorsteher Frank Immel (CDU) pflichtete ihm bei: „Der Niddaradweg ist tatsächlich zu den Stoßzeiten etwas überlastet. Für Pendler ist es aktuell der zentrale Weg nach Frankfurt.“

Nur matschig nach Bonames

Ebenso kam der Weg nach Bad Vilbel zur Sprache, der an vielen Stellen noch nicht zu einem breiten und modernen Fahrradweg ausgebaut ist. Mehr und gut ausgebaute Wege rund um den Ortsteil sind jedoch nicht über Nacht zu realisieren. Das vermittelte Joachim Hochstein, Leiter des Radfahrbüros Frankfurt, dem Ortsbeirat. Er war in der Sitzung zu Gast und sagte: „Wir halten die gemeinsame Nutzung landwirtschaftlicher Wege mit Fußgängern und Radfahrern für eine gute Sache. So wird es im Moment ja bereits gehandhabt. Wenn sich da jeder etwas zurücknimmt und Rücksicht auf die anderen nimmt, funktioniert das sehr gut.“ Alternativ könnte man landwirtschaftliche Wege auch zu Fahrradwegen machen und den Landwirten das Gastrecht geben. „Aber das halte ich gerade hier in Harheim nicht für sinnvoll.“

Letztendlich entscheide nicht das Radfahrbüro über neue Radwege oder den Ausbau von bestehenden, sondern die Politik. „Wir wären alle froh darüber, perfekt ausgebaute Radwege um uns zu haben. Aber die Gründe, warum der Fokus nicht auf einer bestimmten Verbindung liegt oder Radwege abgelehnt werden, können vielschichtig sein.“ Neben der politischen Entscheidung müsste auch immer das Umweltamt gesetzliche Vorgaben einhalten und sich an Schutzkategorien der Landschaft halten. Zu einer Abwägung, ob die Versiegelung durch einen Fahrradweg durch den erhöhten Radverkehr aufgewogen werden könnte, käme es meist nicht. „Die Kollegen vom Umweltamt oder der Unteren Naturschutzbehörde machen da nur ihren Job, aber ich verstehe, dass es ernüchternd ist, wenn potenzielle Radwege gleich abgewiesen werden.“

Fokus lag bisher auf der Frankfurter Innenstadt

Helmut Seuffert (Grüne) monierte, dass Radwegkarten und Hinweisschilder oftmals Routen beinhalten, die nur teilweise befahren werden können. „Bei Wirtschaftswegen gibt es solche und solche. Andere sind im Sommer super zu befahren, im Winter aber nicht, ohne schmutzig zu werden.“ Bei den Radweg-Wegweisern handele es sich nicht um Schilder, die zur Straßenverkehrsordnung gehören. „Es geht lediglich um Routenempfehlungen“, so Hochstein. Ausgewiesene Routen seien in der Regel gut befahrbar. Natürlich könne es immer sein, dass ein Traktor auf einem Weg aktiv ist.

Wegen der Entscheidung zum Radentscheid habe der Fokus der Planer bisher vor allem auf der Innenstadt gelegen. Hochstein versprach aber, dass die nördlichen Stadtteile nun dran sind. Noch vor Weihnachten werde man die Planung eines Radkonzepts Nord ausschreiben. „Es schadet gar nicht, wenn ein Externer einen Blick auf das Wegenetz wirft“, meinte Hochstein. Zwischen Rödelheim und Nieder-Erlenbach werde ein Netz mit Haupt- und Nebenrouten geplant, dann werde sich die Politik auch stärker mit den Radwegen rund um Harheim beschäftigen.

Zudem bat der Ortsbeirat Hochstein, die Umleitungsbeschilderung, die eine Fahrradroute durch Bonames nach Berkersheim angibt, zu entfernen, da durch die Aufzugsanlage am Bahnhof der direkte Weg nach Berkersheim mittlerweile wieder frei ist. Die allerdings regelmäßig ausfällt.

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